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Die Erben der Nacht - Vyrad - Schweikert, U: Erben der Nacht - Vyrad

Die Erben der Nacht - Vyrad - Schweikert, U: Erben der Nacht - Vyrad

Titel: Die Erben der Nacht - Vyrad - Schweikert, U: Erben der Nacht - Vyrad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
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richtigen Verbrechen die Täter suchen, das Motiv ergründen und die Umstände, die zur Tat geführt hatten. Vielleicht in einem Raub oder Überfall oder gar bei einem Mord. Außer Malcolm entlockte ihr allerdings kein weiteres Mitglied der Gruppe einen Freudenschrei. Fernand war ganz in Ordnung. Sie hatte sich an seine schmuddelige Erscheinung gewöhnt und fand sogar seine Ratte ganz nett. Wobei er in diesem Jahr eine neue hatte. Sie war dunkler und hatte einen schwarzen Fleck an der Brust. Die vorherige war wohl inzwischen zu alt. Kaum zu glauben, dass ihr Parisaufenthalt schon über ein Jahr her war. Die Zeit bei den Pyras hatte Alisa noch in guter Erinnerung.
    Darauf, ihren Bruder Tammo jede Nacht um sich zu haben, hätte sie allerdings verzichten können. Sie kannte seine Arbeitseinstellung und vermutete, dass es nicht einfach werden würde, ihn und Fernand zur Mitarbeit zu bewegen. Zu schnell verloren sie die Lust an einer Sache und waren dann nur auf neue Abenteuer aus.
    Und dann noch Marie Luise! Eine Welle von Zorn erfasste Alisa. Die Vamalia war tolerant und großzügig und stets bereit, jedem Vampir eine Chance zu geben und an das Beste in ihm zu glauben, doch Marie Luise hatte die ihre verspielt! Schon vor ihrem Verrat in Wien waren Alisa ihre Nörgeleien und ihre Überheblichkeit auf die Nerven gegangen, aber nun verabscheute sie die Dracas. Das, was sie Ivy angetan hatte, würde sie ihr nicht verzeihen! Und ausgerechnet mit ihr sollte sie nun zusammenarbeiten? Ausnahmsweise teilte sie hier die Meinung ihres Bruders und war darüber gleichermaßen empört.
    » Kommen wir zu Raymonds Gruppe«, fuhr Lady Margaret fort. » Halt, nein, einer fehlt bei Rowena noch.« Die Vyrad sah sich um. » Karl Philipp, du wirst dich ihnen anschließen.«
    Luciano stöhnte laut, und auch Franz Leopold sah alles andere als begeistert drein.
    » Ausgerechnet der«, schimpfte der Nosferas. » Wenn er es wagt, Ivy oder Clarissa respektlos zu behandeln, bekommt er es mit mir zu tun!«
    » Was für eine Drohung«, murmelte Franz Leopold. » Nein, reg dich nicht auf. Ich werde dafür sorgen, dass er sich benimmt. Und meine Drohung wird er ernst nehmen, verlass dich darauf!«
    » Mit Raymond gehen Chiara, Joanne, Sören und Maurizio.«
    Dieses Arrangement gefiel Chiara und Sören natürlich gut und Alisa fragte sich, ob die Vyrad nicht nur von den Paaren wussten, sondern bei ihrer Aufteilung der Gruppen Rücksicht darauf genommen hatten.
    Nur sie und Leo hatte man getrennt.
    Nein, sie selbst hatten sich getrennt, verbesserte sich Alisa. Die Vyrad waren nur den Tatsachen gefolgt– und Malcolms Wunsch, sie in seiner Gruppe zu wissen, was Alisa durchaus schmeichelte. Vielleicht war es wirklich besser, wenn sie und Leo ein wenig Abstand voneinander hielten. Allerdings hätte sie gern mit Luciano und Ivy zusammengearbeitet. Das war nicht fair! Es war an Franz Leopold, sich zurückzuziehen, sie sollte an seiner statt mit den Freunden zusammen sein. Schließlich war nicht sie die Wankelmütige, die ihre junge Liebe so schnell wieder zerstört hatte!
    Lord Milton forderte wieder ihre Aufmerksamkeit. Er hob drei versiegelte Umschläge in die Höhe. Sie waren dünn. Viel Material konnte nicht in ihrem Innern stecken.
    » Dies sind eure ersten Aufgaben. Macht euch sogleich auf die Suche und folgt den Spuren. Ich wünsche, dass ihr stets am Morgen zwei Stunden vor Sonnenaufgang zurück seid und mir oder einem von mir beauftragten Master of the Bench Bericht erstattet. Ihr könnt Fragen stellen und euch beraten lassen oder Übungsstunden ausmachen, in denen ihr lernen könnt, was ihr für eure weiteren Ermittlungen benötigt. Denkt daran, dass ihr manches nicht in ein oder zwei Nächten erlernen könnt. Daher solltet ihr euch einen Plan erstellen.«
    » Wie sollen wir einen Plan erstellen, wenn wir nicht wissen, was für Fähigkeiten wir lernen müssen und wie lange das dauert?«, fragte Alisa Malcolm leise, doch der antwortete nicht und folgte aufmerksam Lord Miltons Worten.
    » Ich verkünde jetzt schon, dass eure nächste Aufgabe sein wird, den Prozess um die Ermordung einer Frau namens Marion Gilchrist zu verfolgen. Die erste Verhandlung beginnt in einigen Wochen am Zentralen Strafgerichtshof, dem Old Bailey. Der Tag steht noch nicht fest, doch für gewöhnlich beginnen die Prozesse um zehn Uhr.«
    Der Lord, Lady Margaret und die drei Altehrwürdigen sahen herausfordernd zu den Erben hinab.
    » Zehn Uhr– äh, am Morgen?«, hakte Tammo

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