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Die Erben der Nacht - Vyrad - Schweikert, U: Erben der Nacht - Vyrad

Die Erben der Nacht - Vyrad - Schweikert, U: Erben der Nacht - Vyrad

Titel: Die Erben der Nacht - Vyrad - Schweikert, U: Erben der Nacht - Vyrad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
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nach.
    Der Lord nickte mit einem Lächeln. » Aber sicher. Die englischen Richter pflegen Wert auf ihren Feierabend zu legen.«
    Die Vyrad erhoben sich, reichten im Vorbeigehen ihren drei Erben je einen der Umschläge und wandten sich dann in Richtung Ausgang. Als die fünf die Middle Temple Hall verlassen hatten, brandete ein Gewirr aufgeregter Stimmen auf und folgte ihnen den Korridor hinunter bis in die Bibliothek.
    » Wie können wir einen Prozess verfolgen, der am hellen Morgen verhandelt wird?«, wiederholte Tammo. » Wie sollte das bitte schön gehen? Kein Vampir kann da teilnehmen, geschweige denn verhandeln. So ein Blödsinn!«
    » Das haben die nicht so gemeint«, sagte Fernand. » Den Prozess verfolgen heißt doch nur, sich über ihn informieren, und das muss ja noch anders möglich sein, als während der Verhandlung im Gerichtssaal zu sitzen. Wir könnten uns nachher die Protokolle besorgen. Es wird doch alles mitgeschrieben, nicht wahr?« Er sah Malcolm an, der zustimmend nickte.
    Alisa dagegen schüttelte den Kopf. » Nein! Ich meine, natürlich gibt es jede Menge Akten über die Fälle, und auch während der Verhandlung hält ein Gerichtsschreiber alle Aussagen fest, aber das hat Lord Milton nicht gemeint.« Alisa drehte sich zu dem Vyrad um, der mit einem sanften Lächeln die Diskussion verfolgte. » Nicht wahr, Malcolm?«
    » Deine Gedanken gehen in die richtige Richtung. Sprich es nur deutlich aus.«
    Alisa holte tief Luft. » Lord Milton fordert uns auf, am hellen Vormittag bei einer Gerichtsverhandlung anwesend zu sein, so wie er und die anderen Barrister der Temple Inn Courts es regelmäßig tun.«
    » Genau das.« Sein Lächeln vertiefte sich.
    Tammo fiel die Kinnlade herunter, und er war erst einmal sprachlos. Fernand pfiff durch die Zähne, nur Marie Luise sah unbeeindruckt über ihre Köpfe hinweg. Entweder ließ sie das kalt oder sie wollte es sie nur glauben machen. Schließlich hielten sich die Dracas für die Krone der nächtlichen Schöpfung. Oder aber sie hatte schlichtweg nicht verstanden, was Lord Milton gesagt hatte.
    » Du willst also allen Ernstes behaupten, die Vyrad haben den Todesschlaf überwunden und sind nicht mehr von der Macht der aufgehenden Sonne abhängig?«, sprach es Fernand aus.
    Alisa wiegte den Kopf hin und her. » Ich weiß nicht, ob sie wirklich unabhängig davon sind«, gab sie zweifelnd zu, » aber ich bin überzeugt, sie haben einen Weg gefunden, den Zwang zu überwinden.« Wieder sah sie Malcolm an. » Du kannst das, Malcolm. Ich bin mir sicher, du weißt, wie das geht!«
    Fernand und Tammo sahen ihn genauso interessiert an wie Alisa. Tammo stieß ein Stöhnen aus, als Malcolm nickte. Der Vyrad setzte eine Miene auf, als sei das nichts Besonderes, aber Alisa spürte, wie sehr ihm die Bewunderung der anderen gefiel. Es war aber auch eine große Fähigkeit, deren Folgen sie noch kaum abschätzen konnte. Ein Vampir, der nicht an den Tag-Nacht-Rhythmus gebunden war, der sich stets frei bewegen konnte!
    Ihr fiel noch ein Vampir ein, dem das möglich war, selbst wenn seine Kräfte im Tageslicht nachließen: Dracula, dem Bram und die anderen bei ihrer Flucht auf einer Berghöhe in den Karpaten begegnet waren, als die Sonne längst am Himmel stand.
    Tammo stellte die Frage, die auch Alisa auf der Zunge brannte.
    » Malcolm, wie ist das, wenn ihr tagsüber unterwegs seid? Könnt ihr Vyrad nicht von der Sonne verbrannt werden?«
    Malcolm schüttelte den Kopf. » So weit reicht unsere Fähigkeit leider nicht. Wir haben zwar einen gewissen Schutz entwickelt, der die zerstörerischen Kräfte eine Weile mildert, aber nein, wenn wir den Strahlen der Sonne ausgesetzt werden, verbrennen auch wir elendiglich.«
    » Kannst du uns sagen, wie es funktioniert?«, erkundigte sich Alisa.
    » Nein, beschreiben kann ich es nicht, und ich wüsste auch nicht, wie ich es euch beibringen sollte.« Er zuckte mit den Schultern. » Das ist wohl so ähnlich wie bei vielen Eigenschaften, die die einzelnen Clans im Laufe der Zeit entwickelt haben. Wir wachsen in sie hinein, sind daran gewöhnt und erlernen sie, ohne uns Gedanken darüber zu machen.«
    Hartnäckig wie immer hakte Alisa nach. » Und eure Servienten? Wie ist es mit den Unreinen, die als Studenten und später als Barrister für die Temple Inn Courts arbeiten?«
    Malcolm sah sie nachdenklich an. » Die lernen das sehr schnell. Schon in den ersten Wochen nach ihrer Wandlung. Dies und auch unsere anderen magischen Fähigkeiten. Ich

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