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Die Erben der Nacht - Vyrad - Schweikert, U: Erben der Nacht - Vyrad

Die Erben der Nacht - Vyrad - Schweikert, U: Erben der Nacht - Vyrad

Titel: Die Erben der Nacht - Vyrad - Schweikert, U: Erben der Nacht - Vyrad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
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Stiefelspitzen in Augenschein zu nehmen. Dem setzt sich eine Dame der Gesellschaft nicht aus. Oder anders gesagt, die Frauen, die dort paradieren und die Blicke der Männer herausfordern, sind keine Damen! Außerdem gibt es dort diverse Etablissements, die man auch als Spielhöllen bezeichnet, in die eine Dame ebenfalls keinen Fuß setzen würde.«
    Alisa verspürte durchaus Lust, sich das alles einmal anzusehen. Tammo dagegen ließ das kalt.
    » Der Umschlag!«, rief er ungeduldig. » Sag uns endlich, was in dem Umschlag steckt.«
    *
    Während sich Malcolm und seine Gruppe in die Bibliothek zurückzog, wollte sich Rowena mit den ihren gleich auf den Weg machen. Sie gingen in den Hof hinaus, wo die Vyrad den Umschlag öffnete und die wenigen Zeilen laut vorlas, die das einzige Blatt darin enthielt.
    Die IRB führte 1867 den Aufstand gegen die englische Oberhoheit an. Doch das noch größere und vielleicht auch gefährlichere Übel stammt aus New York, wo James O’Mahony die Fenian Brotherhood gründete, um den Widerstand der Rebellen in der Heimat mit Geld zu unterstützen.
    Für die größten Feinde der britischen Krone gibt es nur einen Platz. Der Name ist vielleicht ein wenig irreführend gewählt. Er gilt als der Schrecklichste und allein sein Name lässt die, die ihn einmal gesehen haben, entsetzt schaudern. Geht es doch nicht darum, die Fehlgeleiteten zu korrigieren. Vielmehr ist das Ziel, sie ihrer schweren aber gerechten Strafe zuzuführen – falls sie bis zu ihrem Prozess am Leben bleiben.
    Die Mauern von Jericho wurden durch sieben Trompetenstöße zum Einsturz gebracht, doch es gibt zuverlässigere Methoden, wenn man sich mit den Zutaten auskennt.
    Die Erben sahen einander verdutzt an.
    » Können wir das noch einmal hören«, bat Luciano. Mit gerunzelter Stirn versuchte er sich jedes Wort zu merken.
    » Seltsam«, stimmte auch Mervyn zu. » Was soll das denn bedeuten?«
    Die Worte waren eher verwirrend als erhellend. Sie hatten mit der Bezeichnung einer Gerichtsakte oder der Beschreibung eines Verbrechens gerechnet, nicht mit einem Rätsel.
    » Wo sollen wir mit unserer Suche nur anfangen?«, fragte Luciano ratlos in die Runde.
    » Na jedenfalls ist es kein Zufall, dass gerade wir diesen Fall zugeteilt bekommen haben«, bemerkte Ivy trocken.
    » Nein?«, wunderte sich Luciano.
    » Nein«, wiederholte Franz Leopold bestimmt. » Nicht wenn es um die IRB geht und die Fenier und um die größten Feinde der britischen Krone. Fällt dir dazu gar nichts ein?«
    » Fenier? Ich weiß nicht, ob ich das schon mal gehört habe.« Luciano sah Clarissa fragend an und schüttelte den Kopf. Die junge Servientin aber sagte:
    » Die IRB ist die Irische Republikanische Bruderschaft. Als Fenier werden die Mitglieder des amerikanischen Flügels der Organisation bezeichnet, der die Männer in Irland bei ihrem Kampf gegen den englischen Machtanspruch unterstützt.«
    Luciano blinzelte verdutzt. » Woher weißt du das alles?«
    Clarissa hob die Schultern. » Ich hatte einen Geschichtslehrer, der sich dem irischen Freiheitskampf verbunden fühlte. Vielleicht ist ihm der Moloch des britischen Empires zu mächtig und zu bedrohlich geworden.«
    Luciano warf Rowena einen schnellen Blick zu, doch sie schien sich nicht an ihrem Gespräch zu stören. Nun ja, wenn sie mit Mervyn zusammen sein wollte, konnte sie nicht zu viele Vorurteile gegen die Iren hegen.
    Plötzlich war auch Luciano überzeugt, dass Lord Milton diesen Fall sehr sorgfältig gewählt und ihnen zugeteilt hatte. Doch in welcher Absicht? Sollte er die Feindschaft zwischen Engländern und Iren noch schüren oder im Gegenteil zur Versöhnung beitragen?
    » Ich vermute, das werden wir im Laufe unserer Ermittlungen erfahren«, kommentierte Franz Leopold die Gedanken des Nosferas. » Nun müssen wir erst einmal herausfinden, um was für einen Fall es sich überhaupt handelt.«
    » Lass uns noch einmal die drei Botschaften lesen«, schlug Mervyn vor. Rowena hielt ihnen das Blatt hin, dass sie es alle gut sehen konnten.
    » Die Mauern von Jericho lassen wir erst einmal weg«, schlug Leo vor. » Ich glaube, das verwirrt uns nur, solange wir nicht wissen, worum es geht oder zumindest um welchen Ort.«
    » Ja, und auch dass der Fall mit dem Widerstand der Fenier und der IRB gegen die Engländer zu tun hat, bringt uns vorerst nicht weiter«, fügte Mervyn hinzu.
    » Sehen wir uns doch den nächsten Absatz an. Vielleicht finden wir da einen Hinweis: Für die größten Feinde der

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