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Die Erben von Atlantis: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Die Erben von Atlantis: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Titel: Die Erben von Atlantis: Roman (Heyne fliegt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin Emerson
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hatte, wurde unter Eis und Ruinen begraben. Und doch …« Er breitete die Arme aus. »Hier stehen wir heute, sie erneut zu entdecken. Heute, Owen, können wir den Plan der Atlanter mit modernster Technologie umsetzen und das vollbringen, was ihnen versagt blieb. Verstehst du, was ich meine? Wir können die Erde reparieren. Wir können die Menschheit retten.«
    Sein Lächeln wurde immer breiter, seine Augen schlugen Funken, und fast steckte mich sein Enthusiasmus an – wie ein Virus, das in mich eindringen wollte, um mich zu verändern. Doch ich kämpfte dagegen an.
    »Willst du das denn nicht auch?«, fragte er. »Denk doch nur an deinen Vater, das Leben draußen im Hub! An all die Menschen, die außerhalb der Bewohnbaren Zone leiden.« Dabei war sein Blick auf Lilly gerichtet. Er wusste offenbar, wie es ihren Eltern ergangen war. »Die Krankheiten, die Unterernährung – all die, die gestorben sind. Selbst die Menschen, die in Eden leben. Sicher weißt du, dass die Kuppeln nicht ewig halten werden. Tatsächlich bleibt uns nicht mehr viel Zeit. Unsere Spezies steht am Scheideweg. Wir können aussterben – oder bestehen.«
    Ich wusste nicht, was ich darauf erwidern sollte. Wollte ich das? Vielleicht schon. Laut Lük hatte der Versuch, die Mächte des Terra einzusetzen, seine Kultur zerstört. Ich sollte das Terra beschützen und verhindern, dass die Geschichte sich wiederholte. Aber Lük wusste nichts von der Welt, in der wir heute lebten. Wenn Paul recht hatte und man die Brocha verbessern könnte … Ich dachte an meinen Vater und seinen Husten, der immer schlimmer wurde, je länger er unter der Erde lebte. Gerne hätte ich Li lly gefragt, was sie von Pauls Vorschlag hielt.
    Wie zur Antwort zischte sie ihn an. »Du hast Anna umgebracht!«
    Er runzelte die Stirn. »Cartier zufolge hast eigentlich du sie umgebracht, als du bei ihr den Stecker gezogen hast.«
    »Wie konntest du ihr das nur antun?«, spie Lilly. »Ihr und den Kindern?« Ihre Stimme wurde schrill, und ich konnte spüren, wie sie zitterte.
    Paul zuckte die Schultern. »Notwendige Opfer im Dienste der Wissenschaft«, erwiderte er kalt. »Wir mussten herausfinden, was das Kiemenwachstum bewirkte und welche Veränderungen sich sonst noch im Körper vollzogen. Wir wussten, dass Anna und die anderen nicht die waren, die wir suchten, und da wir keine Ahnung hatten, wann unser Owen hier auftauchen würde, wenn überhaupt, entschloss ich mich, uns ihrer Hilfe als Testpersonen zu versichern …«
    »Sie war keine Testperson! «, schrie Lilly. »Sie hätte das doch nie freiwillig mit sich tun lassen!«
    Paul zuckte kurz zusammen und gab Cartier einen Wink, woraufhin dieser sie packte und ihr den Mund zuhielt.
    »Lilly, meine Liebe, irgendwie erinnerst du mich an meinen Vater mit deinen kleinlichen moralischen Bedenken. Er war einer der Gründer der Eden Corporation gewesen. Die Suche nach Atlantis war immer sein großer Traum, doch als wir auf das Geheimnis der Brocha stießen und der Vorstand ihn mit der Suche betrauen wollte, wei gerte er sich. Er hielt es für falsch, sich einzumischen, das natürliche Gleichgewicht zu stören. Er fand, wir sollten auf die alten Warnungen hören. Dabei mischen wir uns doch ständig ein, egal was wir tun. Wir sind Teil der Natur – die Krone der Schöpfung. Wir sind die Natur.«
    Er trat auf sie zu. Seine elektrischen Augen spiegelten sich in ihren. »Kannst du dir vorstellen, dass mein Vater sich weigerte , die Kammer in Grönland zu öffnen, in der sich die Brocha aller Voraussicht nach befand? All dieses Wissen lag ihm zu Füßen, und er wollte es nicht, weil er es für zu gefährlich hielt. Er hatte Angst . Und weißt du, wer es stattdessen tat? Sein Sohn. Ich ging in den Tempel und öffnete die Kammer selbst. Dort verlor ich mein Augenlicht an einen Wächter. Doch dem Vorstand war von da an klar, dass ich der richtige Mann für die Suche war – denn ich würde tun, was immer nötig war.
    Wie mit deiner Freundin Anna zum Beispiel. Ein bezauberndes Mädchen, so voller Leben – vielleicht sogar ein wenig zu viel. Sie hasste die Veränderung, die sich mit euch vollzog. Also kam sie zu mir. Sie wollte uns helfen herauszufinden, was eigentlich los war. Ich fand das ein sehr großzügiges Angebot.«
    Lilly riss sich los. »Sie ahnte doch nicht, was ihr mit ihr anstellen würdet!« Tränen rannen ihr übers Gesicht, ihre Stimme überschlug sich vor Zorn. Dann hatte Cartier sie wieder gepackt.
    Paul wandte sich wieder

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