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Die Erben von Hammerfell - 5

Die Erben von Hammerfell - 5

Titel: Die Erben von Hammerfell - 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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»Aber wir haben gelobt, eine Armee zum Kampf gegen Storn aufzustellen, damit der König einen legitimen Grund hat, eine Rebellion der Aldarans mit Waffengewalt niederzuschlagen.« Als er merkte, wieviel er von König Aidans Plänen enthüllte, empfand er es plötzlich als Treue
bruch.
»Warum muß Aidans Armee hierherkommen, wenn
wir den Streit unter uns beilegen und Kraft in der Einheit finden können?« fragte Alastair. »Eine Bedrohung
durch Aldaran betrifft doch nur uns und keine TieflandLords, nicht einmal die Hasturs.«
»Ich gebe zu, daß ich das nicht alles verstehe, aber ich
habe gehört«, berichtete Lenisa, »es sei ein Vertrag abgeschlossen worden, nach dem dieses ganze Land unter
der Oberherrschaft der Hasturs steht und wir ohne ihre
Zustimmung keine Abmachungen miteinander treffen
dürfen. Als Geremy, der erste dieses Namens, in
Asturias regierte …«
»Dann sieht es so aus, als sei das Vernünftigste, was
wir tun können, zu versuchen, Aidan ohne seine Armee
herzubringen«, warf Alastair ein.
»Genau das ist die Frage!« rief Lenisa. »Wie überreden wir Aidan, daß er in Frieden zu uns kommt?« Sie
setzte sich aufs Fußende von Alastairs Bett. »Wenn der
König darauf aus ist, Krieg in den Bergen zu führen…« »Ich glaube nicht, daß er den Krieg will. Mein Eindruck war, daß er ihn für eine traurige Notwendigkeit
hielt und fürchtete, ihn nicht vermeiden zu können«, berichtete Conn ihr.
»Aber wenn wir ihn ersuchen, ohne seine Armee zu
kommen«, wandte Alastair ein, »könnte das bei ihm
auch den Verdacht erwecken, daß wir ihn unbewaffnet
herlocken wollen, weil wir einen verräterischen Zweck
verfolgen…«
»Blödsinn!« fuhr Lenisa dazwischen. »Sagt ihm, er
kann so viele Leibwächter oder Ehrengarden mitbringen, wie er will, nur keine Armee, die Unruhe schafft, indem die Soldaten über die erntereifen Felder reiten und
bei armen Dorfbewohnern, die selbst kaum genug zu essen haben, einquartiert werden.«
»Einen Augenblick!« bremste Conn sie. »Ich habe mit
König Aidan gesprochen, und ich glaube, daß er uns oder
zumindest unserer Sache wohlgesonnen ist. Aber wir haben nicht die Macht, den König zu veranlassen, daß er
kommt oder bleibt. Er hat uns Bewaffnete angeboten, ich
weiß jedoch nicht, ob er im Sinn gehabt hat, selbst zu erscheinen.«
»Dann muß er dazu überredet werden«, sagte Lenisa.
»Habt ihr nicht jemanden – vielleicht eure Mutter, die all
diese Jahre in Thendara gelebt hat -, den der König oder
ein Mitglied der königlichen Familie anhört?«
Alastair überlegte. »Valentin Hastur, der Vetter des
Königs, versucht seit Jahren, meine Mutter dazu zu bewegen, ihn zu heiraten – aber ich möchte Mutter nicht bitten,
auf diese Weise Einfluß zu nehmen. Und selbst wenn ich
sie bitten würde, glaube ich nicht, daß sie es täte.« Nach
einer kurzen Pause fuhr er fort: »Einer meiner engsten
Freunde ist der Pflegesohn der Königin, der Sohn ihrer
Lieblingscousine. Aber er ist in Thendara.«
»Wenn du Gavin damit meinst, so hat er darauf bestanden, uns zu begleiten, und er befindet sich im Augenblick
m Markos’ Haus und kümmert sich um Mutter und Floria«, informierte Conn ihn. »Ihm schenkt der König oder
zumindest die Königin ganz bestimmt Gehör.« Traurig
fügte Conn hinzu: »Leider ist die Königin nicht in der Verfassung, irgendwem zu helfen. Als wir Thendara verließen, war sie sehr krank und in Lebensgefahr.«
Auf diese schlechte Nachricht hin verstummten sie, und
in der Stille war draußen im Flur ein Tumult zu hören.
Einen Augenblick später betrat Dame Jarmilla das
Schlafzimmer.
»Herrin, der Lord hat befohlen, daß Ihr früh zu Bett gehen solltet. Wie viele Leute werden heute abend noch
kommen und Euren Gast zu sprechen verlangen?«
»Erwartet habe ich keinen.« Lenisa sah sie mit ihren
schönen blauen Augen unschuldig an. »Aber wenn es
keine Bande bewaffneter Söldner ist, laßt sie ein, wer sie
auch sein mögen.«
Murrend ging Dame Jarmilla zur Tür und riß sie auf. Herein kam Gavin Delleray, naß bis auf die Haut. Das
kunstvoll gelockte und gefärbte Haar hing ihm tropfend
auf den Kragen.
»Alastair, mein lieber Freund! Mir ist etwas höchst Seltsames passiert! Ich erwachte in Markos’ Haus aus tiefem,
festem Schlaf. Ich hatte geträumt, ich sei in König Aidans
Thronsaal, und er habe von mir verlangt, dich sofort -
hörst du, sofort, bei diesem Regen – aufzusuchen und zu
erkunden, wie es dir hier geht.« Er bat mit einem Blick um
Entschuldigung und

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