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Die Erben von Somerset: Roman (German Edition)

Die Erben von Somerset: Roman (German Edition)

Titel: Die Erben von Somerset: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leila Meacham
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Somersets Pächtern, dessen Vater den dortigen Boden schon als Sklave bearbeitet hatte. Sam und die anderen würden ein Drittel der Erlöse aus der Ernte erhalten, zu deren Gelingen sie jetzt beitrugen. Die beiden Männer warteten mit den Mützen in den Händen auf Marys Urteil.
    »Es sieht gut aus, Sam, besser denn je«, erklärte sie. »Wenn alles klappt, bekommen wir eine Superernte.«
    »Ach, Miss Mary …«, seufzte Sam zufrieden. »Wenn der Herrgott für gutes Wetter bei der Ernte sorgt, haben wir bald einen ordentlichen Batzen Geld auf dem Konto.«
    »Bis jetzt ist wirklich alles bestens gelaufen«, pflichtete Mary ihm bei. »Regen zur richtigen Zeit und keine späten Fröste. Aber mir geht’s wie euch: Ich kann erst ruhig schlafen, wenn die letzte Reihe gepflückt ist.«
    »Und dann fangen wir an, uns übers nächste Jahr Gedanken zu machen«, gluckste Hoagy. Plötzlich wurde sein Blick ernst. »Vorausgesetzt, der Wind bläst Sie nicht vorher weg.«
    Mary machte sich wortlos zu Sams Hütte auf, und die Männer setzten ihre Mützen auf und folgten ihr. »Mister Hoagy hat recht, Miss Mary«, meinte Sam genauso besorgt wie dieser. »Sie müssen mehr essen, sonst brechen Sie zusammen. Bleiben Sie doch bei uns. Bella hat einen großen Topf mit Frühlingserbsen und Halsgrat auf dem Herd.«
    Sams Frau, die sie auf der Veranda erwartete, wiederholte Sams Einladung. »Und der Brombeerkuchen ist auch gerade fertig, Miss Mary.«
    Mary wusste, dass die beiden Männer froh wären, wenn
sie ja sagte, weil es sonst weitere zwei Stunden dauern würde, bevor sie Zeit hätten, sich an den Tisch zu setzen und die mittlerweile kalt gewordene Mahlzeit zu sich zu nehmen. Sie sah und roch den duftenden Kuchen mit der appetitlichen Kruste, der zum Abkühlen auf dem Fensterbrett in der Küche stand.
    »Danke, nein«, antwortete Mary. »Wir müssen zuerst noch ein paar Dinge erledigen. Hoagy, können wir?« Seit dem Selbstmord ihrer Mutter wurde ihr allein beim Gedanken an Essen schlecht.
    Sam und Bella folgten Mary und dem enttäuschten Hoagy in den Durchgang, der das Haus teilte und wo ihnen Daisy, die vierzehnjährige Tochter der Johnsons, entgegenlief. »Mama, da kommt ein schickes Automobil. Ich hab’s grad von der Straße abbiegen sehen.«
    »Ein Automobil?«, wiederholte Bella. »Welche hohen Herrschaften wollen uns denn da besuchen?«
    Durchs Fliegengitter sah Mary, wie der Wagen unter einem der Pekannussbäume vor dem Haus hielt.
    »Das ist ja Percy Warwick«, rief Hoagy aus. »Was will der denn hier draußen bei uns?«
    »Wahrscheinlich mich sehen«, antwortete Mary. »Bleibt mal hier. Ich gehe hin und frage ihn, was er möchte.«
    Er hatte sie also aufgespürt, dachte Mary, die ein wenig Angst vor dem Gespräch mit ihm hatte. Er lehnte mit verschränkten Armen und übereinandergeschlagenen Beinen an einem neuen Pierce-Arrow, dem Nachfolger des Wagens, den sein Vater während des Kriegs für ihn gepflegt hatte. »Hallo, Percy«, begrüßte sie ihn. »Ich weiß, warum du gekommen bist.«
    »Ollie hat recht.« Percy musterte sie kritisch. »Du bist ein wandelndes Skelett.«
    »So etwas würde Ollie nie über mich sagen.«
    »Möglicherweise hat er es ein bisschen anders ausgedrückt.«
    Ollie hatte geduldig jeden Abend auf ihrer Veranda auf sie gewartet, bis er sie endlich angetroffen hatte.
    »Ollie sollte seine Zeit nicht damit vergeuden, jeden Abend nach einem harten Tag im Büro auf mich zu warten. Er braucht seine Ruhe.«
    Percy löste die Beine voneinander und richtete sich auf. »Immerhin könntest du seine Sorge um dich würdigen. Er begreift nicht, warum du dich sämtlichen Tröstungsversuchen derjenigen, die dich lieben, entziehst.«
    Aber du begreifst es, oder? , dachte Mary. Er wusste, warum sie sich zurückgezogen hatte und wie eine Einsiedlerin lebte. Percy war Zeuge eines Vorfalls geworden, der sie für immer verändert hatte, und sein Anblick erinnerte sie daran und verstärkte ihre Schuldgefühle. Es wunderte sie, ihn in legerer Kleidung zu sehen, weil er an Wochentagen normalerweise einen Anzug trug.
    »Ollie sagt, du bist ins Ledbetter-Haus gezogen«, bemerkte er. »Kein Wunder, dass wir dich nie daheim angetroffen haben. Toby schweigt wie ein Grab.« Percy verzog das Gesicht, als könnte er sich das leere, verstaubte Gebäude vorstellen, in das sie jeden Abend zurückkehrte, die alte Matratze und die Dosensuppen, die sie erhitzte, wenn sie doch einmal Hunger bekam. Aber immerhin besaß sie dort den Luxus

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