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Die Erben von Somerset: Roman (German Edition)

Die Erben von Somerset: Roman (German Edition)

Titel: Die Erben von Somerset: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leila Meacham
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Mama. Dafür sorgt schon dein Geschenk.«
    »Genau so war’s gedacht.« Darla löste sich aus ihrer Umarmung. »Bleib unten und hilf Sassie beim Aufräumen, wenn die Leute weg sind. Sie ist nicht mehr die Jüngste, und ich möchte nicht, dass sie die halbe Nacht damit verbringt, die Küche sauber zu machen.« Die Schachtel an den Körper gepresst,
wandte sie sich mit einem Lächeln und einem kurzen Winken den Gästen zu. »Adieu euch allen.«
    Es war Ollie, der den Abend schließlich beendete. »Tut mir leid, meine Herrschaften«, sagte er, »aber ich fühle mich wie eine ausgerauchte Flasche Champagner. Dad und ich sollten uns allmählich auf den Heimweg machen.«
    Als die Gäste in der Eingangshalle in Mäntel, Mützen und Handschuhe schlüpften, fragte er sie mit gedämpfter Stimme: »Soll ich noch bleiben?«
    Mary fühlte sich versucht, ja zu sagen. Er wusste, dass sie keine Freude an ihrem Fest gehabt hatte, und warum. Es wäre schön gewesen, wenn er ihr beim Aufräumen Gesellschaft geleistet hätte, doch dann wäre Abel gezwungen gewesen, noch einmal mit dem Packard herzufahren und ihn abzuholen. »Danke, Ollie, ich komme schon zurecht. Bitte zerbrich dir nicht den Kopf über Percy und mich. Es hat nicht sollen sein.«
    Er hob ihre Hand an seine Lippen. »Ihr seid füreinander geschaffen, Mary Lamb; wie Essig und Öl – die ideale Verbindung, wenn man euch nur genug schüttelt. Vielleicht braucht ihr genau das – ein ordentliches Durchschütteln.«
    Mary musste trotz ihrer Traurigkeit lächeln. »Mir scheint es eher, als würden wir ständig geschüttelt, ohne uns zu verbinden.«
    Als alle Gäste weg waren, schickte Mary Sassie und Toby ins Bett und trug das schmutzige Geschirr selbst in die Küche. Fast freute sie sich darauf, sauber zu machen, weil sie dann nicht wachliegen und über ihre Zukunft ohne Percy nachdenken musste. Obwohl sie sich unzählige Male gesagt hatte, dass es keine Aussicht auf ein Leben mit ihm gab, hatte sie das in ihrem tiefsten Innern nicht geglaubt und sich darauf verlassen, dass Percy genauso fühlte. Er würde nicht so einfach auf sie verzichten. Die Zeit würde die Dinge regeln, wenn er nur bereit wäre zu warten.
    Doch das war er offenbar nicht.
    Als sie die Teller stapelte, spielte sie kurz mit dem Gedanken, nach ihrer Mutter zu schauen, doch die Treppe erschien ihr mit ihren bleischweren Beinen wie ein unüberwindliches Hindernis, und sie hatte auch keine Lust, ihre rot geränderten Augen zu erklären. Überdies knarrte die Tür zum Zimmer ihrer Mutter laut und vernehmlich, so dass sie Darla womöglich aufweckte, wenn sie sie öffnete. Nein, sie würde erst am nächsten Morgen nach ihr sehen.
    Es war lange nach Mitternacht, als Mary ins Bett sank. Die goldfarbene Schachtel lag auf der Frisierkommode. Ihren Schatz würde sie nach dem Frühstück herausholen und über ihr Bett breiten. Obwohl sie damit rechnete, sich vor Kummer stundenlang schlaflos hin und her zu wälzen, schlief sie in ihrer Erschöpfung sofort ein. Sie träumte gerade von Schnee auf den Baumwollfeldern, als sie von Sassie an der Schulter gerüttelt wurde. »Was ist denn?«
    »Ach, Miss Mary!«, jammerte Sassie. »Ihre Mama …«
    »Was?« Mary schlug die Decke im Halbschlaf zurück, als Sassie sich in die Waschschüssel übergab. Kurz darauf stolperte Mary den Flur entlang zum Zimmer ihrer Mutter und blieb wie vom Blitz getroffen an der Tür stehen. »Mama!«
    Ihre Mutter hing, nach wie vor mit der Samtrobe bekleidet, an einer Schlinge aus gestrickter cremefarbener Wolle um den Hals von der Decke. Auf dem Boden unter ihr lag ein Haufen rosafarbener Satinbänder. Als Mary die Bedeutung des Ganzen aufzugehen begann, kniete sie vor dem Haufen nieder und schlang die Arme darum. »Mein Gott, Mama …«, schluchzte sie, und die Bänder glitten durch ihre Finger wie welke Rosenblätter.

ZWEIUNDZWANZIG
    M ary hielt noch immer hemmungslos schluchzend die Bänder gegen ihre Brust gedrückt, als Percy neben sie trat und die Arme um sie legte. »Sassie, mach die Tür hinter mir zu und hol Doc Tanner«, wies er die Haushälterin an. »Sorg dafür, dass Toby dieses Zimmer nicht betritt, und sag ihm kein Wort darüber, was hier passiert ist.«
    »Ja, Sir, Mister Percy.«
    »Und bring eine Tasse heiße Milch. Miss Mary braucht etwas Warmes; sie steht unter Schock.«
    »Mama … Mama …«
    »Schsch«, murmelte Percy sanft, führte Mary zu ihrem Bett und deckte sie zu, sobald sie lag.
    »Sie hat mich … gehasst,

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