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Die Erbin Der Welt erbin1

Die Erbin Der Welt erbin1

Titel: Die Erbin Der Welt erbin1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: jemisin
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hoffen.
    Nahadoth stutzte, als er meine Absicht erkannte, aber sein Hass wurde weniger. Ja, ich hatte mir gedacht, dass ihn das zufriedenstellen würde. Er nickte einmal zustimmend.
    Itempas versteifte sich, als ihm klar wurde, was wir vorhatten. Sprache war seine Erfindung gewesen, wir hatten Worte niemals wirklich benötigt. »Ich werde das nicht hinnehmen.«
    »Doch, das wirst du«, sagte ich und vereinigte meine Macht mit der von Nahadoth. Es war eine einfache Zusammenführung — ein weiterer Beweis dafür, dass wir Drei dazu bestimmt waren, zusammenzuarbeiten und nicht gegeneinander. Eines Tages, wenn Itempas Buße getan hatte, könnten wir vielleicht wirklich wieder Drei sein. Welche Wunder wir dann erschaffen könnten! Ich würde mich darauf freuen und hoffen.
    »Du wirst dienen«, sagte Nahadoth zu Itempas. Seine Stimme war kalt und beladen mit dem Gewicht des Gesetzes. Ich spürte, wie die Wirklichkeit sich neu formierte. Wir hatten auch nie eine eigene Sprache benötigt, jede Sprache war ausreichend, solange einer von uns die Worte aussprach. »Nicht einer einzigen Familie, sondern der ganzen Welt. Du wirst unerkannt unter den Sterblichen als einer von ihnen wandeln. Dir wird nur der Reichtum und der Respekt zur Verfügung stehen, den du durch deine Taten und Worte verdient hast. Du darfst deine Macht nur im Notfall anrufen und nur benutzen, um den von dir so verachteten Sterblichen zu helfen. Du wirst all das Unrecht, das in deinem Namen verübt wurde, wiedergutmachen.«
    Dann lächelte Nahadoth. Dieses Lächeln war nicht grausam — er war frei, und es gab für ihn keinen Grund mehr, grausam zu sein —, aber in ihm war auch keine Gnade. »Ich denke, diese Aufgabe wird einige Zeit erfordern.«
    Itempas sagte nichts, weil er es nicht konnte. Nahadoths Worte hatten ihn gefesselt und mit der Hilfe meiner Macht spönnen die Worte Ketten, die kein Sterblicher sehen oder gar sprengen konnte. Er kämpfte dagegen an, in diese Ketten gelegt zu werden, und ließ seine Macht einmal als wütende Explosion gegen unsere los, aber es nützte ihm nichts. Ein Mitglied der Drei wäre allein nie in der Lage, die beiden anderen zu besiegen. Itempas hatte das lange genug zu seinem Vorteil ausgenutzt und hätte es besser wissen müssen.
    Aber so konnte ich das nicht stehen lassen. Eine echte Bestrafung musste dafür Sorge tragen, dass der Übeltäter reingewaschen wurde, und nicht nur dafür, dass die Opfer entschädigt wurden. »Deine Schuld kann schon früher abgegolten sein«, sagte ich, und auch meine Worte bogen und verbanden sich und härteten um ihn heraus aus, »wenn du lernst, was es heißt, wirklich zu lieben.«
    Itempas warf mir einen wütenden Blick zu. Er war zwar noch nicht von unserer Macht in die Knie gezwungen worden, aber viel fehlte nicht mehr. Er stand da, mit gebeugtem Rücken, und zitterte am ganzen Körper. Die weißen Flammen seiner Aura waren verschwunden, und sein Gesicht glänzte mit sehr sterblichem Schweiß. »Ich ... werde dich ... niemals lieben«, stieß er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
    Ich blinzelte überrascht. »Warum sollte ich deine Liebe wollen? Du bist ein Ungeheuer, Itempas. Du hast alles zerstört, von dem du behauptet hast, dass es dir etwas bedeutet. Ich sehe große Einsamkeit in dir, großes Leiden — aber das hast du dir alles selbst zuzuschreiben.«
    Er zuckte zurück, und seine Augen weiteten sich. Ich seufzte, schüttelte den Kopf, trat an ihn heran und hob eine Hand zu seiner Wange. Bei meiner Berührung zuckte er erneut zurück, doch ich streichelte ihn, bis er sich beruhigte.
    »Aber ich bin nur eine deiner Geliebten«, flüsterte ich. »Hast du die andere nicht vermisst?«
    Wie ich erwartet hatte, schaute Itempas zu Nahadoth. Ah, dieses Verlangen in seinen Augen! Wäre es möglich gewesen, hätte ich Nahadoth gebeten, diesen Moment mit uns zu teilen. Nur eine Wortart hätte Itempas' Heilungsprozess beschleunigen können. Aber es würde Jahrhunderte dauern, bis Nahadoths Wunden dafür genug verheilt waren.
    Ich seufzte. So sei es. Ich würde tun, was ich konnte, um es beiden einfacher zu machen, und es noch einmal versuchen, wenn die Magie der Zeitalter gewirkt hatte. Schließlich hatte ich ein Versprechen gegeben.
    »Wenn du so weit bist, wieder unter uns zu weilen«, flüsterte ich Itempas zu, »werde zumindest ich dich willkommen heißen.« Dann küsste ich ihn und legte alle Versprechen, die mir möglich waren, hinein. Ein Teil der Überraschung, die uns

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