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Die Erbin und ihr geliebter Verraeter

Die Erbin und ihr geliebter Verraeter

Titel: Die Erbin und ihr geliebter Verraeter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Courtney Milan
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statt von dir zu verlangen, dich kleiner zu machen.“
    Jane fuhr mit einer Hand über seinen Rücken. „Ich denke, du schuldest mir eine bessere Entschuldigung.“
    Er schaute sie an. „Es tut mir leid. Ich war ein Idiot. Ich …“
    Sie legte ihm einen Finger über den Mund. „Ich meinte nicht, dass du Worte verwenden sollst, Oliver.“ Er benötigte einen Moment, um zu verstehen. Ein Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus. Er legte einen Arm um sie und streckte langsam, ganz langsam eine Hand aus, berührte ihre Wange.
    „Jane“, sagte er leise. „Ich liebe dich.“ Er hob ihr Kinn an. „Ich liebe dich.“ Er beugte sich vor, brachte seine Lippen so dicht an ihre, dass ihre Münder sich berühren würden, wenn er wieder sprach. „Und ich werde dich nie wieder im Stich lassen.“
    Das Flüstern brachte ihre Lippen zusammen. Es tat es wieder und wieder und wieder. Ein zärtlicher Kuss, der kein Ende nehmen wollte.
    „Gut“, flüsterte sie.
    „Was ist gut?“
    „Das hier“, sagte sie und rückte dichter zu ihm. „Dir zu vergeben, dich zu lieben.“ Sie lehnte an ihn, bot ihm den Mund zu einem weiteren Kuss. „Dich zu heiraten.“
    Er schlang beide Arme um sie. „Gut.“

Epilog

    Sechs Jahre später
    O LIVER STAND AN der Wand, schaute sich im Raum um. Heute Abend waren ziemlich viele Leute in seinem Großen Salon versammelt. Bei mehr als hundert hatte er den Versuch aufgegeben, sie zu zählen.
    Manchmal kam es ihm seltsam vor, wenn er daran dachte, dass er einen Großen Salon hatte. Er und Jane hatten das Haus zum Anlass ihrer Hochzeit gekauft, und manchmal fühlte es sich selbst jetzt noch seltsam an, einen Raum zu haben, der groß genug war, um darin das gesamte Haus unterzubringen, in dem er aufgewachsen war. Dieses Zimmer war wunderschön eigerichtet: Große Fenster nach vorne gingen auf einen Park hinaus. Der Lichtschein in den Fenstern auf der anderen Seite der Grünanlage war nur gedämpft zu sehen.
    Das Fenster war wirklich das Schönste im Raum. Schließlich stand Jane davor, im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit.
    Dieses Kleid war außergewöhnlich. Lila-grün-gestreifte Seide mit einem Besatz aus Goldbrokat. Nach modischen Gesichtspunkten sicherlich übertrieben. Um den Hals trug sie große Rubine.
    Alle hatten es überwunden, bei ihrem Anblick zusammenzuzucken. Sie hatten sich mittlerweile an sie gewöhnt, und ihre Aufmachung weckte höchstens noch milde Neugier. Sie war viel zu wichtig, um sie zu schneiden.
    Schließlich war er bei diesem Anlass heute hier, einem Wohltätigkeitsmusikabend für das Kinderkrankenhaus, der großzügig lächelnde Gatte.
    Drüben am Fenster sprach Jane angeregt mit einem Baron, stellte ihn einem bärtigen Mann neben sich vor. Einem ihrer ernsten jungen Protegés, einem Mann, dem sie, wenn Oliver sich recht erinnerte, das Studium finanziert hatte. Er schrieb über Medizinethik.
    „Marshall“, rief ihn eine Stimme an.
    Oliver drehte sich um. Es war der Ehrenwerte Bertie Pages, einer der anderen Abgeordneten im Parlament.
    „Pages“, erwiderte Oliver mit einem Nicken.
    „Gute Rede heute“, sagte der andere.
    Oliver lächelte.
    „Ein bisschen zu forsch für meinen Geschmack, aber wirkungsvoll.“
    „Das scheinen Sie immer zu sagen“, sagte Oliver. „Wenn es eine milde Zurechtweisung sein soll, dann hat es lange aufgehört, wirksam zu sein.“
    „Nein … nein.“ Der Mann drehte sich um und machte eine ausholende Armbewegung. „Als Sie bekannt gegeben haben, dass Sie sie heiraten wollten, dachte ich, Sie würden einen Fehler machen. Einen schweren Fehler. Sie war …“
    „Sie ist“, verbesserte Oliver ihn.
    „Zu laut“, sagte Pages. „Zu grell. Dieses Kleid, das sie heute trägt – das hat keine Spur von Raffinesse. Sie hat nie die geringste Raffinesse gehabt. Und doch …“
    „Das ist genau der Grund, weshalb ich sie geheiratet habe. Und Sie sollten jetzt besser rasch zu dem ‚Aber‘ kommen, denn sie ist schließlich meine Gattin.“
    „Aber ihr Krankenhaus hat bereits die klügsten Köpfe der Nation angelockt. Das Symposium zur Ethik der Medizin hatte bereits eine beachtliche Wirkung auf die Welt. Die Leute zollen ihr Respekt und schenken ihr Aufmerksamkeit.“
    Oliver lächelte.
    „Und Sie haben als ihr Ehemann nur an Ansehen gewonnen.“
    Im Ende war es leicht gewesen, Aufmerksamkeit für seine Kandidatur für das Parlament zu gewinnen. Jane hatte mit ihren Plänen bereits das Interesse aller geweckt. Die Kleider, die sie trug,

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