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Die Erfinder Des Todes

Die Erfinder Des Todes

Titel: Die Erfinder Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Val McDermid
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vornherein ausschließen.
    Niemand, der sich selbst so sehr mochte wie Georgia, konnte jemals so schnell in eine so tiefe Verzweiflung stürzen. Jemand hätte es bemerkt und ihre Getreuen um sie versammelt.
    Was die andere, erschreckendere Variante anging: Diesen Weg wollte er nicht ohne Führer gehen. Und da die beste Führerin abends zu ihm nach Hause kommen würde, beschloss er, bis dahin an dieses Szenario noch nicht einmal zu denken. Gerade hatte er diese Entscheidung gefällt, da war sie auch schon nicht mehr nötig. Ein kleiner, untersetzter Mann mit tätowierten Händen ließ sich auf den Stuhl ihm gegenüber fallen.
    »Sie sind also Kit Martin?«, fragte er mit einem starken Akzent aus der Gegend um Newcastle.
    Kit streckte ihm die Hand über den Tisch hin. Die Erlösung konnte viele verschiedene Formen annehmen, aber er war immer bereit, sie zu erkennen, wenn sie da war.

Kapitel 30
    Fiona starrte wütend über den Tisch, ihre dunkelbraunen Augen wurden noch dunkler. »Das ist ja wohl das Allerletzte«, sagte sie zischend. »Willst du mich auf den Arm nehmen?«
    Steve schüttelte den Kopf. »Du kennst mich doch gut genug, Fi, und weißt, dass ich das nie tun würde.«
    »Ich dachte, ich kenne dich.« Sie wandte sich ab und starrte wie blind an die Wand. Als sie sprach, war ihre Stimme ruhig und gemessen, ihre Wut unter Kontrolle. »Ich dachte, du hättest verstanden, wie groß mein Engagement für meine Arbeit ist.
    Nicht mein Stolz war verletzt, als ihr mich rausgeworfen und Andrew Horsforth geholt habt. Sondern man hat mir die Überzeugung genommen, dass Leute wie du endlich den Wert meiner Arbeit und der meiner Kollegen ernst nehmen.«
    »Du weißt doch, dass ich das tue.« Aber kein Bedauern klang in seiner Stimme mit.
    Fiona blickte ihm in die Augen. »Deine Chefs betrachten Psychologen immer noch lediglich als ein Werkzeug, das sie benutzen können, wie es ihnen gerade passt. Und das reicht nicht.« »Meinst du, ich weiß das nicht? Glaubst du nicht, dass ich das ändern will?«, fragte er, und nun wurden auch seine Augen dunkel vor Ärger und Frustration. »Fi, hilf mir in dieser Sache. Hilf mir dabei, ihre Auffassung zu ändern. Ich bitte dich ja nur, diese Fälle durch dein Programm für Deliktverknüpfung laufen zu lassen und zu überprüfen, was du zur geografischen Streuung feststellen kannst. Ich dachte, du wolltest, dass Susan Blanchards Mörder erwischt wird? Wenn du es nicht für unsere Freundschaft tust, dann tu es für sie und ihre Kinder.«
    »Oh, das geht aber jetzt wirklich unter die Gürtellinie, Steve.
    Jetzt hör mir mal zu: Ich habe in der Sache meine Meinung sowieso schon zurückgestellt und mich von moralischen Vorhaltungen erpressen lassen. Ich habe Horsforths Unterlagen durchgesehen, obwohl mir, weiß Gott, bei manchem fast schlecht geworden ist. Ich habe Vorschläge gemacht, wie du die Ermittlungen weiterführen könntest. Ich habe all das aus Freundschaft angeboten. Aber jetzt finde ich, nutzt du unsere Freundschaft aus. Du hast nichts mehr gut bei mir.« Sie streckte herausfordernd das Kinn vor.
    Steve hielt ihrem Blick stand. Er wusste, ihre Worte waren berechtigt, aber seine Entschlossenheit, in diesem Fall zu einem Ergebnis zu kommen, war stärker als seine Scham. »Es muss gemacht werden, Fi«, sagte er und erklärte es so einfach wie möglich. »Ich habe bei diesem Fall keine Mittel, auf die ich zurückgreifen kann. Meine Vorgesetzten wollen nichts davon wissen, außer wenn ich mit irgendeiner überwältigenden Entdeckung ankommen könnte. Sie wollen einfach, dass die ganze Sache in der Versenkung verschwindet. Ich auch, aber ich will, dass sie nur deswegen verschwindet, weil wir die richtige Person geschnappt haben. Und im Moment stecke ich in einer Sackgasse. Ich habe Leute, die an diesem Fall wahnsinnig gern arbeiten würden, bis er gelöst ist, aber ich brauche eine Richtung, in der ich sie ermitteln lassen kann. Meine beste Chance ist das, was du mir geben kannst.« Er presste den Mund zusammen und schaute ihr fest in die Augen, sein mageres Gesicht war so glatt wie gemeißelt.
    Sie sahen sich finster an, die Freundschaft eines halben Lebens stand auf dem Spiel. »Ich tu's nicht«, sagte Fiona.
    Steve presste die Lippen fest aufeinander, und sie wurden zu einem dünnen Strich. Er spürte, wie die hochgespannten Hoffnungen, mit denen er gekommen war, zu bröckeln anfingen, aber er gab nicht auf. Noch nicht. Er weigerte sich, ihren Blick loszulassen.
    »Ich mach's

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