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Die Erfinder Des Todes

Die Erfinder Des Todes

Titel: Die Erfinder Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Val McDermid
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wirklich nicht, Steve«, wiederholte Fiona.
    Er glaubte eine winzige Kerbe in der Mauer ihrer Standhaftigkeit zu erkennen, eine Schwäche, und beugte sich vor. »Ich brauche es aber.«

    Sie nickte müde. »Ich weiß. Also, hier ist die Abmachung, die ich dir bieten kann. Terry Fowler promoviert bei mir über Deliktverknüpfung und geografisches Profiling. Was wir machen können, ist Folgendes: Die Met bezahlt Terry für die Analyse des Materials. Auf der Basis einer Beratung.«
    »Ich weiß nicht, ob ich den Spielraum im Budget dafür habe.«
    »Das solltest du aber, Steve. Wenigstens wird auf diese Art und Weise jemand einen Nutzen davon haben.«
    »Aber du wirst ein Auge darauf haben?«
    Fiona schüttelte den Kopf. »Terry Fowler ist durchaus in der Lage, eine einfache Analyse dieser Art durchzuführen. Ich beleidige meine Studenten nicht dadurch, dass ich ihnen über die Schulter sehe. Ich habe mit der Sache nichts mehr zu tun, Steve. Ich sag dir das immer wieder, aber du hörst nicht auf mich.«
    Er fuhr sich frustriert mit der Hand durch die Haare. »Ich nehme an, ich werde mich also mit der zweitbesten Lösung zufrieden geben müssen.«
    »Ich wimmle dich nicht ab. Terry wird gute Arbeit für dich leisten. Steve, du musst aufhören, dich für diesen Fall zu bestrafen. Ich weiß, deine Arbeit ist dir wichtig, aber du kannst nicht unsere Freundschaft dafür aufs Spiel setzen.« Fiona streckte ihm die Hand über den Tisch entgegen und nahm die seine. »Ich vermute, es ist zu spät, dir zu sagen, du solltest dir dein eigenes Leben mit einer Partnerin schaffen?«
    Steve lächelte schwach. »Viel zu spät.«
    »Es hat mich gerettet«, sagte sie schlicht.
    Steves Blick verlor seinen Glanz. »Das hat er geschafft, was?«
    Er wollte sagen, er hätte gewünscht, sie hätten einander retten können, aber das würde er jetzt niemals tun können. Entweder wusste sie es schon und hatte sich damit arrangiert, dass er diese Gefühle für sie empfand. Oder die neue Erkenntnis würde zerstörerisch in ihr Leben einbrechen und die Harmonie bedrohen, die zwischen ihnen entstanden war. Wie auch immer, es hätte keinen Sinn.
    Wie auf ein geheimes Zeichen hin öffnete sich die Haustür. »Hi, Fiona, ich bin daheim«, hallte es durch den Flur. Sie hörten, wie Kits Rucksack auf den Boden plumpste, als er ihn im Vorbeigehen in seinem Büro ablud. Dann stand er in der Tür und lächelte, als er sie sah; die Spannung im Raum nahm er nicht wahr. »Hey, Stevie, ich hab gar nicht erwartet, dich heute Abend zu sehen.«
    »Ich bin gekommen, weil ich sehen wollte, wie weit ich mein Konto überzogen habe«, sagte Steve ironisch.
    Kit ging zu Fiona und umarmte sie. »Steve will, dass ich noch mehr Arbeit in den Fall Susan Blanchard stecke«, sagte sie.
    Kit schaute Steve über ihren Kopf hinweg mit hochgezogenen Augenbrauen an und stellte dabei die mitfühlende Frage: »Sie hat dich also abblitzen lassen?«
    »Sozusagen, ja«, sagte Steve.
    »Die Met wird Terry Fowler für die Arbeit bezahlen«, sagte Fiona bestimmt.
    »Das hoffe ich«, sagte Steve. Er stand auf. »Ich rufe dich morgen früh wegen der Details an.«
    »Geh nicht, Steve« drängte Fiona. »Bleib doch zum Essen. Wir könnten später Scrabble spielen.«
    Ihm war bewusst, dass sie ihm damit einen Olivenzweig reichte.
    Der Teil seines Charakters, der nicht gerne um etwas bat, wollte gehen, aber wie würde sich das in Zukunft auf ihre Beziehung auswirken? Sein Stolz war für ihn kein großes Opfer, um die Kluft zu überbrücken, die sich zwischen ihnen aufgetan hatte.
    Steve sah Kit an. »Kommt drauf an, was es zum Abendessen gibt«, sagte er.
    Kit runzelte die Stirn. »Lass mich mal überlegen.« Er machte den Kühlschrank auf und sah hinein. »Ich hab Hühnerbrust, Frühlingszwiebeln, frischen Estragon, Fenchel ... wie wär's mit Pilaw mit Estragon?« Er sah sich um.

    Steve tat so, als überlege er einen Moment. »Und Nachtisch?«
    »Du hast ja gar keine Ansprüche, was?«, beklagte sich Kit. »Wir haben Hausmacher-Schokoladeneis in der Kühltruhe, ein paar Erdbeeren und ein halbes Glas Mangopüree im Kühlschrank.
    Bist du damit zufrieden?«
    »Okay, du hast mich überredet.«
    Kit streifte seine Jacke ab, warf sie über einen Stuhl und machte sich an die Arbeit.
    »Wie war dein Tag heute?«, fragte Fiona, während sie ihm beim Schneiden und Hacken zusah.
    »Sehr lohnend«, sagte Kit. »Ich habe mich mit einer Kontaktperson getroffen. Aber ich sollte wohl vor der Polizei keine

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