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Die Erfinder Des Todes

Die Erfinder Des Todes

Titel: Die Erfinder Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Val McDermid
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einen Ausschnitt im Holzboden gefunden, der sich als zusammengeklebtes Stück herausnehmen ließ. In dem Zwischenraum darunter hatten sie eine ver-schlossene Plastiktüte voller Zeitungsausschnitte gefunden. Die Artikel hatten mit allen Vergewaltigungen zu tun, die Terry als Teil eines Faktorenbündels aufgespürt hatte. Auch zwei allgemeine Kommentare aus North Londoner Stadtteilzeitungen waren dabei, die sich mit dem häufigen Vorkommen sexueller Gewaltdelikte befassten. Noch bedeutsamer war ein dicker Stoß von Ausschnitten, in denen es um den Mord an Susan Blanchard ging. Sonst waren keine Berichte über Verbrechen in dem Beutel.
    In der Vertiefung war auch ein Sabatier-Messer mit einer scharf geschliffenen Klinge. Es war schon unterwegs zu den Laboren des Innenministeriums, wo es ausgiebig auf die winzigste Spur von Susan Blanchards Blut untersucht würde. »Ich kann es kaum glauben, dass er das Messer behalten hat«, hatte Steve gesagt, der immer noch über die Dummheit – oder Arroganz –
    mancher Täter staunen konnte.
    »Wir wissen noch nicht, ob es das Messer ist«, warnte er seinen Kollegen. »Es könnte auch das sein, das er bei den Vergewaltigungen benutzte. Es muss nicht unbedingt das gleiche sein, das er bei Susan Blanchard hatte.«
    Bei Coynes Kleidern hatten sie mehrere Bekleidungsstücke von Fahrrad-Outfits aus Lycra gefunden, die alle in Beutel verpackt und zur Untersuchung geschickt worden waren.
    Sie stießen auch auf mehrere Trophäen und Auszeichnungen, die Coyne bei Fahrradrennen gewonnen hatte. Es gab keinen Zweifel, dass er der Radfahrer hätte sein können, der an jenem Morgen die Wege von Hampstead Heath heruntergeflitzt war. Er besaß sowohl die Fähigkeit als auch die Ausdauer für eine solche Flucht, ohne dabei auch nur ins Schwitzen zu geraten.
    Steve kam in den Beobachtungsraum und setzte sich, um den beiden Mitarbeitern zuzusehen, die er für das Verhör von Gerard Patrick Coyne ausgewählt hatte. Sie hatten gerade mit der Arbeit begonnen, als der Anruf von Sarah Duvall kam.
    Als Blake sich die Karte anschaute, sah er nur eine Möglichkeit.
    Sie würden auf keinen Fall auf die Straße am See zusteuern. Sie wussten, dass er motorisiert war, und sie hätten keine Chance, ihm aus dem Weg zu gehen. Ihre einzige Alternative war, über die Bergseite zu entkommen. Dort würden sie in der Nähe von ein paar kleinen Häusern auf die Straße nach Lairg treffen, wo vermutlich jemand ein Telefon haben würde.
    Er konnte nicht glauben, dass Martin genug Durchhaltevermögen und Kraft hatte, so weit zu laufen. Sie würde ihn wahrscheinlich in der Hütte zurücklassen und sich allein aufmachen, um Hilfe zu holen. Das wäre ihm gerade recht, dachte er zufrieden. Wenn er ans Ende ihrer Fluchtroute fuhr, konnte er dann höher oben einen Aussichtspunkt finden, von wo er mit der Flinte auf sie zielen konnte. Es gab in einer so wilden Landschaft jede Menge Stellen, wo man sich verstecken konnte.
    Dann könnte er wieder über den Berg zur Hütte zurückfahren und zu Ende bringen, was er angefangen hatte. Es wäre ein zusätzlicher Bonus, dass er sich wieder an den Blood Painter halten konnte. Viel befriedigender, als wenn sie in der Schlucht zu Tode gekommen wären.
    Es sah aus, als hätten die Götter sich entschlossen, ihn für seine Geduld zu belohnen. Er verdiente es, aber es war im Leben nicht oft so, dass man bekam, was man verdiente. Er hatte in letzter Zeit dafür gesorgt, dass sich dies änderte, und es war schön zu sehen, dass die Welt sich auf seine Seite schlug.
    Blake drehte den Zündschlüssel um und lächelte zufrieden, als er sich wieder in Bewegung setzte und den Berg hinunter auf die dunklen Wasser des Loch Shin zu fuhr.
    Nur wenige Mitarbeiter von Steve Preston hatten ihn je wütend gesehen. Aber sein Zorn war augenscheinlich gewaltig, als die Pechvögel vor ihm standen, die für die Überwachung von Francis Blake verantwortlich waren. Joanne und John, die aus Coynes Verhör abgezogen wurden, bevor es überhaupt angefangen hatte, und Neil, der vor dem Ende der Durchsuchung zurückgerufen wurde, waren sich im Klaren, dass sie bei dieser Aufgabe gründlich versagt hatten und vor einem Scherben-haufen standen.
    »Es ist unfassbar«, wütete Steve mit blassem Gesicht, in dem nur zwei Stellen auf den Wangenknochen leuchtend rot waren.
    »Ihr solltet diesen Mann strengstens observieren, aber nach Auskunft der City Police ist er in seiner Wohnung aus und ein gegangen, wie ihm beliebte, ohne

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