Die Erfinder Des Todes
Brücke fuhren, rissen die Stricke. Während Holz und Metall hinunterkrachten, fuhr der Landrover weiter und stürzte in einem Chaos aus Planken und Kabeln in die Tiefe. Ein kurzer Moment der Stille wurde von einem entsetzlichen Krach zerrissen, als Holz und Stahl auf die Steine unten im Tal aufschlugen.
Blake drängte sich durch das Unterholz und kam am Rand der Schlucht heraus. Er tastete sich langsam vorwärts, weil er Angst hatte abzurutschen und seinen Opfern in die Tiefe zu folgen. Er blickte hinunter und hoffte, ihre zerschmetterten Körper unter den Trümmern zu sehen.
Der Sturz in die Schlucht hatte das Dach des Landrovers abgerissen, der übel zugerichtete untere Teil lag im rauschenden Fluss. Aber wo er Kit Martin und Fiona Cameron zu sehen erwartet hätte, war nichts außer verstreuten Kleidungsstücken und etwas, das wie zwei Kochtöpfe aussah.
Blake fluchte vor sich hin. Die Scheißkerle dachten wohl, sie könnten ihn überlisten? Na ja, das konnten sie vergessen.
Wütend rannte er zum Toyota zurück und zog die Karte aus dem Handschuhfach. Er würde ihr Blut so oder so an seinen Händen haben, bevor der Tag zu Ende ging.
Kapitel 56
Caroline sah den Constable hinter dem Schalter auf der Polizeiwache von Lairg verzweifelt an. Er wirkte, als sei er ungefähr zwölf. Und ein schlaksiger, ungeschickter Zwölf-jähriger noch dazu. Er hatte dunkelblonde Haare, die offenbar von jemandem ohne jegliche Begabung geschnitten worden waren. Sein Gesicht war eine bleiche Mondlandschaft aus Kratern – eine unebene Stirn, vorstehende Wangenknochen, eine dünne Nase mit einem knochigen Rücken und einer merkwürdig runden Spitze, Kinnladen knubbelig wie Kastanien, ein scharf vorstehendes Kinn und ein Adamsapfel so groß wie eine reife Feige. Er war tatsächlich rot geworden, als sie hereinkam und sagte, sie bräuchte seine Hilfe.
»Das wird sich jetzt wahrscheinlich merkwürdig anhören«, sagte sie. »Aber es geht um Leben und Tod.« Ach Scheiße, ich klinge ja schon ganz übergeschnappt.
Er nahm einen Stift und sagte: »Name, bitte.«
»Dr. Caroline Matthews.« Manchmal half es, einen Titel zu haben. Manchmal halfen sogar fälschliche Annahmen, die damit verknüpft wurden. »Hören Sie, ich will Ihnen keine Schwierigkeiten machen, aber können wir die Formulare jetzt mal weglassen? Das Leben meiner Freundin ist in Gefahr und ich meine, Sie sollten die Sache als dringende Angelegenheit behandeln.«
Sein Mund verzog sich zu einer störrischen geraden Linie, aber fünf Sekunden später hatte ihn der kalte Blick aus Carolines blauen Augen bezwungen. »Ja. Also. Wo liegt das Problem, Frau Doktor?«
Ihr war klar, dass es keinen Sinn hatte, die ganze Geschichte zu erzählen. »Ein Freund von mir hat hier in der Gegend ein kleines Haus. Kit Martin. Der Krimiautor.«
Auf dem Gesicht des jungen Polizisten erschien ein Lächeln. »0
ja, beim Allt a' Claon.«
»Es ist nur so – er hat Drohbriefe bekommen, und seine Freundin machte sich Sorgen, weil sie ihn nicht erreichen konnte. Sie hat Angst, dass jemand ihn verfolgt und ihm etwas passiert sein könnte. Jedenfalls ist sie vor ungefähr eineinviertel Stunden hingegangen. Sie sagte, wenn sie nicht in einer Stunde zurück wäre, sollte ich zur Polizei gehen.« Sie schenkte ihm ihr gewinnendstes Lächeln. »Hier bin ich also. Und ich glaube wirklich, Sie sollten da rausfahren und nachsehen, was los ist.«
Er schien skeptisch. »Ich werde erst mit jemandem darüber reden müssen«, sagte er in einem Ton, der andeutete, er spreche von einer wahnsinnig schwierigen Angelegenheit.
Na, dann los, hätte Caroline am liebsten geschrien. »Können Sie es gleich tun? Bitte?«
Er kratzte sich mit seinem Stift an der Stirn. »Ich gehe und rede mit jemand.« Er erhob seinen langen, dünnen Körper und ging zu einer Tür an der hinteren Wand. »Warten Sie einfach hier, ich komme wieder.«
Caroline schloss die Augen. Am liebsten hätte sie geweint. Mit jedem Augenblick, der verstrich, wuchs ihre Angst. Bitte, lieber Gott, schütze sie, betete sie zu einem Gott, an den sie eigentlich nie geglaubt hatte. Er hatte Lesley nicht beschützt, und tief im Inneren wusste sie, er würde auch Fiona nicht behüten.
Aber sie konnte nichts anderes tun.
Die Neuigkeiten von dem Team, das Gerard Coynes Wohnung durchsuchte, waren ausgesprochen ermutigend. Steves Nervosität legte sich etwas, als er sich den vorläufigen Bericht des Teamleiters anhörte.
Unter dem Läufer im Bad hatten sie
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