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Die Erfinder Des Todes

Die Erfinder Des Todes

Titel: Die Erfinder Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Val McDermid
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reichte ihr. Jedenfalls an den meisten Tagen.
    Aber jetzt hatte wieder ein Mord ihr Leben berührt, wenn auch indirekt. All dies ging ihr durch den Kopf, als sie Kit in ihren Armen hielt und nur wenig tun konnte, um ihn zu trösten.
    Nach einem langen Schweigen löste sich Kit endlich von ihr.
    »Tut mir Leid, dass ich so ein Jammerlappen bin«, sagte er. »Er war ja nicht mein bester Kumpel oder so.«
    »Du bist kein Jammerlappen. Schließlich hast du ihn gekannt, ihn gemocht, hast seine Arbeit geschätzt. Und es ist ein Schock, sich klar zu werden, dass er nicht mehr da ist.«
    Kit stand auf und schaltete eine Lampe an. »Das ist der Fluch einer lebhaften Phantasie in einem solchen Augenblick. Ich denke die ganze Zeit daran, wie es für ihn gewesen sein muss, welche Angst er ausgestanden haben muss.« Er holte tief Luft.
    »Ich muss etwas tun, um meinen Kopf zu beschäftigen.« Er nahm einen Stapel Papier, den der Drucker ausgespuckt hatte.
    »Macht es dir etwas aus, wenn wir uns etwas zu essen hochbringen lassen?«
    »Was immer für dich richtig ist.« Fiona hängte ihren Mantel auf und nahm ihren Laptop. »Ich habe genug zu tun, wenn du arbeiten möchtest.«
    Kit gelang ein schwaches Lächeln. »Danke.« Im Schneidersitz ließ er sich mit einem Stapel seines Manuskripts und einem Bleistift auf dem Bett nieder. Fiona beobachtete ihn ein paar Minuten im Spiegel, bis sie sicher war, dass er las und nicht vor sich hin brütete. Jetzt war sie vor allem froh, dass er sie nach Toledo begleitet hatte. Drews Tod hätte er sich nicht allein stellen sollen.
    Dies war etwas, das sie gut aus eigener persönlicher Erfahrung kannte. Und sie würde es ihrem ärgsten Feind nicht wünschen.

    Auszug aus der
    Dechiffrierung des Beweisstücks
    P13/4599
    Qeimd gqnqd tmgbf zuotf eotiq dyufP dqiEt mzp. Gzeot aqzmn qdzuo tfeot iqd. Euqym otqze uotzu otfwx mdiuq eotgf Ixaee uqeuz p. Quzbm mdEfg zpqz
    Es war ueberhaupt nicht schwer mit Drew Shand. Unschoen, aber nicht schwer. Sie machen sich nicht klar, wie schutzlos sie sind. Ein paar Stunden lang im Internet gesurft, und schon kannte ich seinen gewohnten Tagesablauf.
    Ich hatte mir schon gedacht, dass es nicht zu schwierig sein wuerde, ihn anzusprechen. Typen wie er fallen ja immer auf schmeichelhaftes Gequatsche rein. Es ging nur darum, einen Ort zu finden, wo ich ihn umlegen konnte.
    Dann hab ich genau den richtigen Platz gefunden: ein vernagelter Metzgerladen. Der hintere Raum war vom Fussboden bis zur Decke gefliest. In der Mitte des Raums stand eine Hackbank, und an der Wand gab es zwei grosse Spuelsteine.
    Nach dem Staub und den Spinnweben zu urteilen, war schon ewig keiner mehr da gewesen, und ich dachte, so bald kommt auch keiner her. Also befand ich, es waere nicht zu gefaehrlich, den Dreck einfach dazulassen, den ich machen wuerde.
    Am naechsten Tag parkte ich in der Naehe seiner Wohnung, so dass ich sehen konnte, wann er kam oder ging. Er war puenktlich aus dem Fitnessstudio zurueck, und eine Stunde spaeter ging er wieder los in Richtung Broughton Street. Ich folgte ihm bis in die Barbary Coast Bar. Es war schon ziemlich viel los, und ich merkte, wie ein paar Typen mich betrachteten.
    Mir wurde ganz heiss und ungemuetlich. Schliesslich wollte ich nicht, dass sich hinterher jemand an mich erinnerte.
    Drew stand an der Bar, und ich stellte mich neben ihn. Er hatte bestellt, und als sein Drink kam, hielt ich einen Zehner hin und sagte: »Geht auf mich.« Er hatte nichts dagegen. Wir gingen in eine Ecke, wo es dunkler war, und ich tat, als sei ich ueberrascht, als er mir verriet, wer er war. Ich sagte, ich haette die Folterszenen in seinem Buch spitze gefunden. Er liess sich darueber aus, wie die Kritiker bedauert haetten, dass die Brutalitaet zu uebertrieben sei, da hab ich ihm gesagt, ich faende sie klasse. Schon fast sexy.
    Da hat er mich komisch angeguckt. Aber er sagte nichts, ging nur zur Bar und holte noch was zu trinken. Als er zurueckkam, fragte er mich, was mir denn liege, ein bisschen was Raueres vielleicht. Es haette nicht besser laufen koennen, wenn ich mir den ganzen Text vorher ausgedacht und aufgeschrieben haette.
    Kurz und gut, er hat mich nach oben eingeladen, in den Dark Room, so nannte er es. Da hab ich ihm gesagt, ich wuesste noch was Besseres. Ich erzaehlte, ich wuerde fuer eine Immobilien-firma arbeiten, und deshalb haette ich die Schluessel zu einem alten Laden an mich bringen koennen, aus dem ich ein Phantasie-Verlies gemacht haette.
    Ich konnte kaum

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