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Die Erfinder Des Todes

Die Erfinder Des Todes

Titel: Die Erfinder Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Val McDermid
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für den nächsten Monat ein Haus außerhalb von Fuengirola gemietet. Wenigstens bist du in Toledo weit genug weg, dass du ihm nicht plötzlich am Tresen einer kleinen Bar begegnen wirst. Lass mich wissen, wann ihr zurückkommt, dann treffen wir uns zum Abendessen.
    Gruß
    Steve
    Fiona klickte Steves E-Mail vom Bildschirm. Sie würde später antworten. Es war nett von ihm, die Neuigkeiten über Drews Fall weiterzugeben, aber sie wollte im Moment nicht durch Gedanken an Blake von der Aufgabe abgelenkt werden, die sie vor sich hatte.
    Während sie auf Berrocal wartete, überprüfte sie noch einmal, ob sie alle Tatorte korrekt auf ihrem Plan eingetragen hatte.
    Gerade als sie fertig war, schritt Berrocal durch die Tür und entschuldigte sich wortreich, dass er sie hatte warten lassen.
    »Also, was können Sie mir zeigen?«
    Der Stadtplan von Toledo erschien nur schwarzweiß auf dem Bild-schirm, die Straßen und Gassen waren schwarze Striche auf dem hellgrauen Hintergrund. »Es funktioniert so«, erklärte Fiona. »Ich habe mit dem Straßennetz angefangen. Gestern Abend habe ich die Stellen eingegeben, an denen etwas passiert ist und die mich interessieren.« Sie erwähnte die Nachricht aus England nicht, die ihre Erinnerungen aufgewühlt und ihren Schlaf gestört hatte, so dass sie ziemlich erschöpft war. Sie wollte weder Mitgefühl von Berrocal noch – und das war wichtiger – Gründe dafür liefern, dass irgendjemand vielleicht sagen könnte, ihre Arbeit entspreche nicht dem erforderlichen Standard. So schüttete sie den extrastarken Kaffee in sich hinein, den ein junger Beamter auf ihren Tisch gestellt hatte, und versuchte zu vermeiden, dass ihre Stimme Müdigkeit verriet.
    »Zuerst einmal die Gruppe von Orten, an denen Vandalismus vorkam.«
    Sie tippte auf zwei Tasten, und der Bildschirm füllte sich mit einem unregelmäßigen Bild leuchtender Neonfarben von Seegrün über abgestufte Blau- und Lilatöne bis zu Rot. Es gab nur zwei kleine rote Vierecke, beide westlich von der Kathedrale und der Plaza Mayor. »Das Programm stellt verschiedene Grade der Wahrscheinlichkeit in entsprechenden Farbschattierungen dar. Der Verursacher der mutwilligen Beschädigungen, die ich als ein Faktorenbündel identifiziert habe, wohnt sehr wahrscheinlich innerhalb der Grenzen dieser roten Vierecke«, sagte sie und zeigte mit dem Bleistift darauf.
    »Sehr interessant«, sagte Berrocal leise.
    »Fragen Sie mich nicht, wie es funktioniert. Diese Art von Mathematik ist mir viel zu hoch. Ich überlasse das den Programmierern. Ich weiß nur, das Ergebnis hat tatsächlich einen erschreckend hohen Genauigkeitsgrad.« Sie ließ die Farben vom Bildschirm verschwinden. »Also, das ist jetzt das Bild, das wir für die Überfälle bekommen.« Wieder überzogen leuchtende Farben den Bildschirm. Diesmal gab es drei rote Blöcke. Einer davon schien fast identisch mit dem größeren der beiden auf dem früheren Bild zu sein, während die zwei anderen nördlicher lagen.
    »Ich glaube, diese zwei erklären sich dadurch, dass unser Täter die Tatorte nach dem Gesichtspunkt auswählen musste, wo er wahrscheinlich spät nachts seine Opfer finden könnte«, fuhr sie fort und zeigte auf die abweichenden purpurroten Blöcke. »Aber sehen Sie, was passiert, wenn ich die Ergebnisse der beiden Gruppen kombiniere und wir den Vandalismus und die Raubüberfälle einmal zusammen betrachten.«
    Fiona klickte zweimal mit der Maus. Jetzt war der größere der ersten beiden ursprünglich roten Blöcke der einzige rote Fleck in hellem Scharlachrot auf dem Bildschirm, die anderen wurden lila. »Wenn ich von der Polizei in Toledo wäre und diese Fälle von Vandalismus und die Überfälle aufklären wollte, würde ich mich auf die Leute konzentrieren, die genau dort wohnen, am unteren Ende der Calle Alfonso X.«
    »Faszinierend«, gab Berrocal zu. »Aber was passiert, wenn Sie die Morde auch einbeziehen?«
    »Es ist alles andere als einfach«, räumte sie ein. »Wir haben nur zwei Vorfälle, also eine sehr dürftige Grundlage. Und wie ich schon sagte, sind diese Orte von eher historischer als von persönlicher Bedeutung und können unsere Ergebnisse verzerren.« Wieder ließ sie die Grafik verschwinden, so dass der Bildschirm leer war. »Für sich allein ergeben sie für uns keineswegs die gewünschte punktgenaue Präzision.« Diesmal gab es keinen kleinen roten Block, sondern nur eine zackige lila Masse, die fast den ganzen westlichen Teil der Altstadt erfasste und sich

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