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Die Erfinder Des Todes

Die Erfinder Des Todes

Titel: Die Erfinder Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Val McDermid
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Das rechte Bein war an der Hüfte und am Knie angewinkelt. Die Kehle war durchgeschnitten. Die Eingeweide waren zum größten Teil herausgezogen und über die rechte Schulter gelegt ... Ein etwa 60 cm langes Stück war ganz abgeschnitten und zwischen die Leiche und den linken Arm gelegt.
    Das Ohrläppchen und die Muschel des rechten Ohrs waren völlig abgetrennt ... ein Schnitt ... durch das linke untere Augenlid hatte die Haut durchtrennt ... Das rechte Augenlid war bis auf einen Zentimeter durchgeschnitten.
    Über der Nasenwurzel war ein tiefer Einschnitt ... Er ging bis auf den Knochen und trennte alle Gewebeschichten der Wange durch, außer der Mundschleimhaut. Die Nasenspitze war abgetrennt ... Auf beiden Wangen war ein Schnitt, über dem die Haut hochgezogen war, so dass ein dreieckiger Hautlappen von etwa vier Zentimeter Größe entstand.« Die Todesursache war Blutverlust aus der linken Halsschlagader.
    Alle diese schauerlichen Einzelheiten wurden von Shand in seinem Roman übernommen. Und gemäß unserer Quelle fand man all die Verwundungen dann auch an seiner Leiche.
    Offenbar hatte ein zum Tatort gerufener Kriminalbeamter der Mordkommission Copycat gelesen und die Ähnlichkeiten sofort bemerkt. Als der Gerichtsmediziner die Verletzungen aufgelistet und beschrieben hatte und der Kriminalbeamte sie mit Shands Buch und Berichten über den historischen Ripper-Fall verglich, kam die Polizei zu der Überzeugung, dass man es mit einem Nachahmer von Copycat zu tun hatte.
    Anscheinend macht in der Polizeizentrale die Theorie die Runde, Shand habe sich mit hartem S&M-Sex befasst. Man vermutet, dass ihn dies einem Täter auslieferte, der auf sein Buch fixiert war und es in der Wirklichkeit ausprobieren wollte.
    Shand war offensichtlich ein Gewohnheitstier – sein Tagesablauf kann von jedermann auf seiner Homepage ein-gesehen werden. Es wäre also für einen Verfolger nicht allzu schwer gewesen, ihn zu finden. Vorausgesetzt, dass der Killer Shands Typ war, würde alles gut zusammenpassen. Jemanden umzubringen, der sich mit S&M befasst, ist natürlich einfach, weil er ja denkt, dass es nicht ernst gemeint ist, wenn man ihn fesselt. Es spielt dann keine Rolle mehr, dass das Opfer, wie Shand, jeden Tag im Fitnesszentrum trainiert, wenn er wie ein Brathähnchen mit zusammengebunden Schlegeln bereitliegt.
    Noch ein Detail – die Cops denken, dass er an einem anderen Ort getötet und dann zum Fundort gebracht wurde, anders als bei den Whitechapel-Morden und den Tötungsdelikten in Copycat. Aber Shands Wohnung war sauber, sie haben also bis jetzt keine Ahnung, wo der Mord tatsächlich durchgeführt wurde. Von einem können sie aber mit Sicherheit ausgehen: Irgendjemand hat eine Mordsputzerei vor sich.
    Vergesst nicht, ihr habt's zuerst gelesen bei MURDER BEHIND THE HEADLINES
    Kit stieß einen leisen Pfiff aus. »Das ist tatsächlich eine gruselige Angelegenheit.«
    Fiona verließ das Internet. »Das kannst du laut sagen.«
    »Was hältst du davon?«
    »Wahrscheinlich das Gleiche wie du«, sagte Fiona. »Er hat offen-sichtlich seine Tat so geplant, dass sie ein Spiegelbild der Morde in Shands Buch ergab. Welches seinerseits einen der ursprünglichen Ripper-Morde wieder aufnimmt, wenn man vom Geschlecht des Opfers einmal absieht. Dass es ihm so genau gelungen ist, lässt darauf schließen, dass er sehr beherrscht ist und alles gut im Griff hat. Seine Intelligenz ist wahrscheinlich überdurchschnittlich. Er hat eine lebhafte, ausgeprägte Phantasie, die er wahrscheinlich durch Gewaltpornografie noch anregt. Es ist unwahrscheinlich, dass er positiv auf Autorität reagiert. Wenn er einen Arbeitsplatz hat, wird dieser nicht seiner Intelligenz entsprechen, was wiederum eine Quelle der Frustration für den Täter wäre.« Sie verzog das Gesicht. »Aber diese Aussagen sind nur ein Spiel mit der Wahrscheinlichkeit.«

    »Aber welche Beziehung hat er zu Drew? Ist er ein Spanner, ein verschmähter Liebhaber oder irgendein übergeschnappter Möch-tegernanhänger? Was meinst du?«
    Sie ließ sich auf einen Stuhl beim Fenster fallen und starrte auf die Stadt hinaus. Als ihre Antwort kam, sprach sie langsam, wobei sie sich von Satz zu Satz vorantastete. »Das ist zweifellos die interessanteste Frage, Kit.« Sie warf ihm ein kurzes Lächeln zu. »Ist auch kaum überraschend, dass du sie gestellt hast. Dass der Mörder auf das Buch fixiert war und die Verbrechen darin imitiert hat, ist nicht
    besonders bemerkenswert. Täter stellen oft die

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