Die Erfinder Des Todes
Gemüse«, sagte er halb zu sich selbst.
»Im Zweifelsfall ist Kochen immer gut«, sagte Fiona wohlwollend. »Willst du darüber sprechen?«
»Nee. Ich werde jetzt mal dieses Gemüse ganz heftig bearbeiten, und dann geh ich zurück an die Arbeit, während es gart. Die beste Therapie, die ich kenne.«
Sie trank ihr Glas aus und stand auf. »Ich bin oben, wenn du mich brauchst.«
Kit nickte. »Siehst du im Internet nach?«
»Du kennst mich zu gut. Du hältst mich doch nicht für pervers?«
Kit drehte sich halb um und grinste. »Geh und wühle im Dreck.
Du kannst ihn dann als Beilage zum Abendessen servieren und meine irrationalen Ängste besänftigen.«
Fiona erwiderte das Lächeln. Ohne dass sie es wollte, stellte sich ein Gedanke ein: Wenn Jane Elias einen Lover gehabt hatte, würde heute Abend jemand unerträglich leiden. »Ruf mich, wenn es fertig ist«, sagte sie nur. Ihm zu sagen, wie sehr sie ihn liebte, schien zu sehr einer Herausforderung des Schicksals gleichzukommen.
Auszug aus der
Dechiffrierung des Beweisstücks
P13/4599
ZmotV mzqQx umeim duotf afmxr qdfus. Uotia xxfqz gdzao teotx mrgz. Qeimd mxeia xxfqu otpuq Qduzz qdgzs pmdmz mgeyq uzqyS qtudz mgedm puqdq zgzp
Nach Jane Elias war ich total fertig. Ich wollte nur noch schlafen. Es war, als wollte ich die Erinnerung daran aus meinem Gehirn ausradieren, und schlafen war das beste Mittel dazu. Bis heute konnte ich nicht mal einen Stift nehmen und die Aufzeichnungen zu Ende schreiben.
Natuerlich konnte ich sie nicht auf dem Boot toeten, weil ich nicht alles mit Blut beschmieren wollte. Das waere im Sinne des Buches ganz falsch gewesen. Als ich sie also bewusstlos gemacht hatte, musste ich zum Anlegesteg des Segelclubs segeln, sie aus dem Boot ziehen und im flachen Wasser dort vollends erledigen.
Aber mein Glueck blieb mir treu. Ich liess sie im Wasser ein bisschen ausbluten, dann legte ich sie hinten in den Gelaendewagen und liess ihr Boot auf den See hinaustreiben.
Sollen sie sich doch den Kopf darueber zerbrechen, dachte ich.
Dann tat ich, was ich tun musste. Ich weiss nicht, warum, aber es war schlimmer als bei Drew Shand. Vielleicht weil sie eine Frau war. Oder vielleicht, weil ich sie ausziehen musste, und sie sah so viel verletzlicher aus als mit Kleidern.
Alles lief nach Plan. Und was ich in den Zeitungen lese, klingt, als wuerde die Botschaft langsam ankommen. Nicht gerade frueh.
Jetzt ist es an der Zeit, an Nummer drei zu denken. Georgia Lester. Ich habe ihren Roman noch einmal gelesen, und warum irgendjemand ihn veroeffentlichen, geschweige denn einen Film daraus machen sollte, ist mir ein Raetsel. Leider wird mein Plan dazu beitragen, dass sich ihr jaemmerliches Buch noch besser verkauft. Aber daran laesst sich nichts aendern. Ich muss an den groesseren Zusammenhang denken.
Ich hab ihr Haeuschen in Dorset einer gruendlichen Auf-klaerungsaktion unterzogen, es eignet sich perfekt fuer meinen Plan. Die Schwierigkeit ist herauszufinden, wann sie da sein wird.
Ich weiss, dass sie diese Woche in London ist. Nachdem ich im Internet ihre Termine ueberprueft habe, glaube ich, sie wird am Wochenende nach Dorset fahren und am Dienstag oder Mittwoch zurueckkommen.
Ich freue mich kein bisschen auf diese Sache. Es ist bis jetzt die schlimmste Aufgabe. Was ich mit ihr machen muss, ist so schrecklich. Ich lese immer wieder die Stelle im Buch, wo es beschrieben wird, und der Magen dreht sich mir um, wenn ich dran denke, dass ich das nachmachen muss. Aber jetzt kann ich nicht abbrechen. Das wuerde alles, was ich bis jetzt getan habe, voellig sinnlos machen.
Wenn ich mich so fuehle, trete ich einen Schritt zurueck und sehe, was wegen der Dinge, die sie mir angetan ha-ben, aus mir geworden ist. Ich habe keinen Spass daran, diese Taten zu begehen, aber sie geben mir meine Selbstachtung zurueck. Ich habe nicht alles, was mir angetan wurde, einfach so ueber mich ergehen lassen, und das ist schon etwas wert.
Ich muss also einfach die Zaehne zusammenbeissen und tun, was getan werden muss. Zwei geschafft, noch vier zu erledigen.
Dann duerften sie es endlich kapiert haben.
Was sagte Petrus zu Jane Elias am Himmelstor? »Also, Jane, wer war's?«
Was war das Motiv für den Mord an Jane Elias?
Verkaufszahlen, für die man glatt sterben würde.
Kapitel 21
Wie Polizisten, Feuerwehrmänner und Journalisten hatte Fiona entdeckt, dass schwarzer Humor das schnellste und wirksamste Mittel war, um emotionale Distanz zu den schrecklichen Dingen zu
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