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Die Erfinder Des Todes

Die Erfinder Des Todes

Titel: Die Erfinder Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Val McDermid
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hat ... das war ja krank. Machen Sie sich keine Sorgen, dass solche verrückten Typen Ihre Bücher lesen?«
    Kit stand auf und zuckte mit den Schultern. »Eigentlich nicht.
    Eher muss man sich wegen derjenigen Sorgen machen, die den Mund nicht aufmachen. Stimmt doch, Steve?«

    Steve sah überrascht auf. »Tut mir Leid, hast du mit mir geredet, Kit?«
    »Ja, ich sagte gerade, man muss sich nicht um die Spinner kümmern, die die Klappe aufreißen. Eher gibt es Probleme mit denen, die sich nicht anmerken lassen, dass sie Kandidaten für die geschlossene Abteilung sind.«
    Steve schlug das Buch zu. »Stimmt. Die perfekten Morde werden von Leuten verübt, die klug genug sind, um sie wie Unfälle aussehen zu lassen, und stark genug, hinterher den Mund halten zu können.«
    Kit lachte. »Nicht wie der Kerl in Sheffield, der seiner Frau den Kopf abschnitt und ihn seiner Freundin brachte, um ihr zu zeigen, wie sehr er sie liebte.
    Die Buchhändlerin schauderte. »Das haben Sie sich aber jetzt ausgedacht. «
    »Ich wollte, er hätte es erfunden. Die Wahrheit ist meistens viel schrecklicher als Geschichten in Büchern – sogar seine«, sagte Steve. »Bist du so weit, Kit?«
    Sie gingen von der Buchhandlung aus in einträchtigem Schweigen den Hang hinunter. Ohne sich absprechen zu müssen, kehrten sie im ersten Bier-Pub ein, das Kit als annehmbar einstufte. Es war ein Lokal, dessen Besitzer keinen Aufwand gescheut hatten, alles wie eine Bar aus den dreißiger Jahren aussehen zu lassen, mit unbehandeltem Holzboden und Holzstühlen. Es fehlte nur noch das Sägemehl auf dem Boden.
    Als sie sich zur Bar drängten, sagte Kit endlich etwas. »Du glaubst doch nicht, dass zwischen dem Mord an Drew Shand und dem an Jane Elias ein Zusammenhang besteht, oder?«
    »Ich weiß über keinen der Fälle genug, um auch nur darüber spekulieren zu können«, antwortete Steve. Er schob sich zwischen den Gästen hindurch, sah zur Bedienung und sagte:
    »Zwei Bier, bitte.«
    Kit grinste. »Mangel an Wissen hat Fiona nie zurückgehalten.
    Sie meint, es ist ungefähr so wahrscheinlich, wie dass Manchester United den ersten Platz verliert. Aber sie sagt das vielleicht nur, damit ich mich nicht beunruhige.«
    Steve trank einen Schluck von seinem Bier und lächelte. »Und du meinst, ich werde ihr widersprechen? Und riskieren, den Zorn Gottes auf mich herabzuziehen?«
    »Weißt du, was dein Problem ist, Stevie? Du lässt Fiona viel zu viel durchgehen. Du fügst dich ihren Wünschen, wie du es meines Wissens bei keinem anderen Menschen machst. Aber bei einer Frau wie Fiona kann man es sich nicht leisten nachzugeben. Gibt man ihr einen Zentimeter, hisst sie ihre Flagge gleich über der ganzen Welt, bevor man überhaupt merkt, was los ist.«
    »Alte Gewohnheiten wird man schwer los«, sagte Steve, der sich im Klaren war, dass Kit sein Territorium so deutlich wie ein unkastrierter Kater absteckte. Er wusste, dass sein Freund Recht hatte. Zu Beginn seiner Beziehung zu Fiona hatte er nicht begriffen, dass sie jemanden brauchte, der sich ihr gegenüber behaupten und sie herausfordern würde. Jetzt war es zu spät, dies zu ändern. Noch schlimmer, es war zu einem eingespielten Muster in seinen persönlichen Beziehungen zu Frauen geworden. Er konnte mit weiblichen Kollegen und Untergeordneten schon streng sein und machte nie Zugeständnisse wegen ihres Geschlechts. Aber sobald sich die Möglichkeit einer romantischen Beziehung anbahnte, wurde Steve wieder zu dem Schwächling, dem es nicht gelungen war, Fiona zu gewinnen. Er war nicht zufrieden damit, aber er hatte weder genug Zeit noch Motivation, das zu ändern. Selbst wenn er gekonnt hätte. Steve schreckte aus seinen Gedanken auf und kehrte zu dem zurück, was Kit sagte.
    »Ich brauche niemanden, der mich schont, um mich bei Laune zu halten. Ich muss nur wissen, ob du denkst, ich sollte mich mehr in Acht nehmen, wo jetzt diese Drohbriefe kursieren.«
    Sie gingen zu einem Tisch in der Ecke, den sie aus Erfahrung als einen der leiseren Plätze kannten, wo die Lautsprecher nicht so dröhnten. Dort konnten sie sich unterhalten, ohne Kehlkopfent-zündung oder unliebsame Lauscher zu riskieren. Steve nahm eine Zigarre aus seiner Brusttasche und zündete sie an. »Erzähl mir das alles noch mal, Kit. Ich konnte dich nicht hören wegen des Krachs an der Bar.«
    Kit schüttelte den Kopf. »Du hast nicht zugehört. Du hast an Frauen gedacht. Ich habe dir von den Briefen mit Morddrohungen erzählt, die offenbar unter uns

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