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Die Erfinder Des Todes

Die Erfinder Des Todes

Titel: Die Erfinder Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Val McDermid
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nie eine Führung durch den Alcazar mitgemacht, aber sie hatte Fotos gesehen und es fast absurd gefunden, dass ein so kunstvoll stilisiertes Gebäude schließlich als Bürohaus für die Armee genutzt wurde, an das ein Museum angeschlossen war.
    Aber trotzdem war es gelungen, seine blutige Geschichte noch durch eine weitere Schicht zu überlagern. Jetzt war er zum Tatort eines Verbrechens geworden. Das Obdach für das letzte Opfer eines brutalen Mörders, den zu ergreifen sie helfen sollte.
    Ein Ziel, dem sie offenbar noch recht fern war.
    Trotz des unruhigen Gefühls, das tief in ihr weiter an ihr nagte, verweigerte ihr Kopf die erlösende Inspiration, und als der Nachmittag halb vorbei war, hatte Fiona aufgegeben. Sie entschied sich, länger zu bleiben und die Korrespondenz aufzuarbeiten, die sich auf ihrer Ablage zu bedrohlich hohen Stößen angehäuft hatte. Kit war an diesem Abend bei einer Veranstaltung in einer Buchhandlung und wollte anschließend mit Steve etwas trinken gehen, es gab also keinen dringenden Grund, nach Hause zu gehen. Als sie endlich ihr Büro verließ, traf sie einige Lehrbeauftragte vom Anthropologischen Institut, die sie überredeten, mit ihnen auf einen Drink in den Dozenten-Club zu gehen.
    Sie war bei ihrem zweiten Glas Wein, als die Unterhaltung vom Thema abschweifte. Zwei ihrer Kollegen sprachen geringschätzig über einen dritten Dozenten und dessen Gedanken zu den Bestattungsriten in Westafrika. Wie elektrisiert sprang plötzlich der Funke über – Fiona wusste plötzlich, was sie Berrocal sagen wollte. Eine Entschuldigung murmelnd sprang sie auf und eilte in ihr Büro zurück.
    Als sie die spanische Polizei erreichte, war Berrocal nicht mehr in seinem Büro. Sie wollte ihre Ahnung nicht einem Untergebenen mitteilen, der sie dann weitergeben musste, weil ihr klar war, wie absurd sie sich anhören würde. Aber sie wollte auch nicht bis zum nächsten Morgen warten. So schaltete sie den Computer an und rief ihr E-Mail-Programm auf.
    Von: Fiona Cameron An: Salvador Berrocal Betrifft: Morde in Toledo
    Lieber Major Berrocal,
    ein Gedanke ist mir gekommen, wo der Tatverdächtige sich verstecken könnte, obwohl ich mich damit wahrscheinlich an einen Strohhalm klammere.
    Wir wissen, dass er eine Leidenschaft für die Geschichte Toledos hat, die nun in seinem Kopf eng mit dem Thema Tod verbunden ist. Wo treffen sich Tod und Geschichte? Auf Friedhöfen. Ich frage mich, ob es in Toledo selbst oder in der Nähe einen Friedhof mit großen Grabmalen oder Gewölben gibt.
    Wenn ja, könnte er sich vielleicht dort aufhalten.
    Er muss offensichtlich eine Art Unterschlupf haben, da er es schafft, so gepflegt auszusehen, dass er durch sein Äußeres keinen Anstoß erregt. Er ist vielleicht in ein Mausoleum oder eine Familiengruft eingebrochen, die er nun als Ausgangspunkt für seine Aktivitäten nutzt.
    Wenn Sie keine anderen Hinweise haben, könnte es vielleicht lohnen, diese Möglichkeit zu überprüfen.
    Ich werde später am Abend zu Haus sein, wo ich vorhabe, das Material durchzusehen, das Sie mir versprochen haben. Viel Glück!
    Beste Wünsche
    Fiona Cameron

Kapitel 24
    Kit klappte die letzten Bücher mit Schwung zu und legte seinen Stift hin. »Danke, Sie sind ein Schatz«, sagte er zu der Buchhändlerin, die den Stoß von Hardcovers zur Seite schob.
    »Macht es Ihnen etwas aus, auch ein paar von den Taschenbüchern zu signieren?«, fragte die Frau.
    »Natürlich nicht, gerne.« Er blickte zu Steve hinüber, der sich in der Abteilung über nicht fiktive Verbrechen umschaute. »Es wird nicht lang dauern«, rief er.
    »Kein Problem«, antwortete Steve und zog ein Buch über foren-sische Anthropologie vom Regal.
    »Ich fand, dass es gut gelaufen ist«, sagte er geistesabwesend, während er signierte.
    »Es war spitze«, sagte die Buchhändlerin begeistert. »Wir haben zum ersten Mal eine ganze Woche lang Lesungen gemacht, und es ist unwahrscheinlich gut gelaufen. Wir haben deutlich besser verkauft, nicht nur bei den Veranstaltungen, sondern auch tagsüber.«
    »Das kommt daher, dass Sie im Laden alles so gut vorbereitet haben«, sagte Kit. »Man sieht schon an den Fenstern, was los ist, und das bringt die Kunden rein. Es war ein gutes Publikum heute Abend.«
    Die Frau verzog das Gesicht. »Bis auf den Spinner in der ersten Reihe.«
    »Es ist immer einer dabei.«
    »Ja, ich weiß, aber wie der sich über den armen Drew Shand und Jane Elias ausgelassen

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