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Die Erfinder Des Todes

Die Erfinder Des Todes

Titel: Die Erfinder Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Val McDermid
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Krimiautoren umgehen. Ich habe einen bekommen, Georgia Lester bekam einen. Fiona schlug vor, ich solle herumfragen, ob sonst noch jemand einen erhalten hat, und ich habe heute einige E-Mails dazu rausgeschickt. Bis jetzt haben drei es zugegeben: Jonathan Lewis, Adam Chester und Enya Flannery. Auch mein Agent hat einen bekommen. Und sie klingen alle, als habe dieselbe Person sie geschrieben. Außerdem sagten Enya und Jonathan, sie hätten ähnliche Botschaften auf ihren Anrufbeantwortern gehabt. Aber die Stimme war zu undeutlich und unmöglich zu identifizieren, selbst wenn es jemand aus dem persönlichen Bekanntenkreis gewesen wäre.«
    »Und du fragst dich also, ob es einen Zusammenhang zwischen diesen beiden Morden gibt? Ob jemand außen einen Groll gegen Autoren von Kriminalromanen hegt?« Steve bemühte sich, nicht so ungläubig auszusehen, wie er war. Er kannte Kits gesundes Selbstbewusstsein in Bezug auf seine Arbeit. Aber es war ihm nicht klar gewesen, dass er und seine Kollegen sich tatsächlich für wichtig genug hielten, um jemanden zu einer Mordserie zu veranlassen. »Na, ich habe schon dran gedacht«, sagte Kit. »Ich meine, unter den Umständen ist es nicht unvernünftig. Ein verrückter Brief lässt sich leicht abtun, aber bei sechs fühlt man sich schon ein bisschen unwohl. Und ich habe mich gefragt, ob du vielleicht bei deinen Kollegen auf der anderen Seite der Irischen See anrufen und anfragen könntest, ob Jane Elias auch eine Morddrohung in Briefform bekam.«

    »Kit, die Zeitungen sind voll von Jane Elias' Affäre mit diesem irischen Polizisten. Ehrlich gesagt glaube ich, dass das viel mehr mit ihrem Tod zu tun hat als alles andere. Nach meinen Informationen hat sich Pierce Finnegan im Lauf der Jahre viele Feinde gemacht, im Land und auch außerhalb. Es gibt keine bessere Möglichkeit, jemandem bei der Polizei beizukommen, als die Menschen anzugreifen, die er liebt. Also nein, ich glaube nicht, dass du schlaflose Nächte verbringen solltest wegen des Gedankens, dass jemand hinter dir her ist.«
    »Aber rufst du dort an? Um mich und Fiona zu beruhigen?« Kit sah Steve über den Rand seines Glases hinweg an. Wenn er es nicht aus Freundschaft täte, dann aufgrund seiner altmodischen Auffassung von ritterlicher Liebe. Darauf hätte Kit wetten können.
    »Ich werde zusehen, was ich herausfinden kann«, sagte Steve.
    Er wusste, dass er manipuliert wurde, aber es erforderte mehr Anstrengung, sich dagegen zu wehren, als er aufbringen wollte.
    Kit nickte zufrieden. »Das wollte ich nur hören. Fiona hält einen Zusammenhang für nicht wahrscheinlich, aber ich bin nicht sicher, ob sie das wirklich denkt oder ob sie es nur sagt, damit ich mir keine Sorgen mache. Ich habe manchmal das Gefühl, Fiona hält mich für ein zerbrechliches Blümchen, das man vor Wind und Regen beschützen muss.«
    Steve prustete einen Mund voll Bier über den Tisch. »Verdammt noch mal, Kit«, bekam er mit Mühe heraus. »Du bist ungefähr so zerbrechlich wie die Brücke über den Forth.«
    Bevor Kit antworten konnte, wurde ihrem friedlichen Beisam-mensitzen ein Ende gemacht durch die Ankündigung, dass eine irische Band live spielen werde. Kit trank sein Glas aus und stand auf. »Gehen wir. Komm mit zu uns, es ist nur zehn Minuten zu Fuß.«
    Keiner von beiden bemerkte den bärtigen Mann, der hinten in der Buchhandlung gesessen hatte, nun sein halb leeres Glas Guinness stehen ließ und ihnen in vorsichtiger Entfernung aus dem Pub folgte. Er hatte die Buchhandlung vor dem Signieren verlassen und geduldig in einem Hauseingang in der Nähe gewartet, bis Steve und Kit gegangen waren. Er war hinter ihnen den Hang hinuntergegangen, und als sie die Bar betraten, war er so lange draußen stehen geblieben, bis sie sich etwas zu trinken geholt und Platz genommen hatten. Dann hatte er sich drei anderen Männern angeschlossen, die auf die Bar zugingen, sich einen Drink bestellt und einen Platz gefunden, von dem aus er Kits Kopf von hinten und Steves Profil sehen konnte.
    Jetzt folgte er ihnen durch die nächtlichen Straßen und hielt sich vorsichtig ein Stück hinter ihnen. Er lächelte in sich hinein.
    Seine Vorsicht war eigentlich Zeitverschwendung. Die blöden Kerle hatten keine Ahnung. Als sie in ein Tor einbogen, hielt er an und tat so, als binde er seine Schnürsenkel. Dann ging er weiter die Straße entlang, und als er an dem Haus vorbeikam, in das sie gegangen waren, blickte er auf die andere Seite. Er konnte den Zorn und Neid

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