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Die Erfolgsmasche

Titel: Die Erfolgsmasche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hera Lind
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unter dem Namen Hella Kopf. Denn der passt zu Ihnen. Das Mädchen muss eben auch mal über seinen Schatten springen. Genau wie ich.«
    Werner Gern tritt auf uns zu, und plötzlich stehen wir alle vier erneut im Blitzlichtgewitter. »Ich habe schon mit Carmen
geredet«, grinst er breit. »Die ist so klein mit Hut. Sie soll froh sein, wenn sie nicht gefeuert wird.«
    Richard drückt meinen Arm, und ich fühle unbändige Freude in mir aufsteigen und genieße den Triumph.
    »Na bitte«, sagt Werner Gern hochzufrieden. »Jetzt stehen die Macher des Musicals doch noch für ein Pressefoto zusammen! So gehört sich das! Meine Damen und Herren, ich bin ganz sicher, das Musical wird ein großer Erfolg. Es ist aus der Feder einer Frau!«
    Tom Konrad legt sogar den Arm um mich für das gemeinsame Foto, und dann verabschiedet er sich, um nun endgültig in seinen Helikopter zu steigen.
    »Aus der Feder einer Frau«, sagt eine Reporterin. »Das ist eine gute Überschrift!«
    Die Pressemeute packt endlich ihre Sachen und geht zu den weiß gedeckten Tischen hinüber, wo die Häppchen und Erfrischungen für sie bereitstehen.
    Ich mache meinen Kindern und Kuckuckskindern ein Zeichen, dass sie durch den Seiteneingang heraufkommen sollen. Und dass es hier etwas zu essen gibt!
    Werner Gern nimmt Richard vertraulich zur Seite:
    »Herr Richter, oder wie auch immer Sie heißen, darf ich Sie mal kurz sprechen? Wie ich höre, sind Sie Musiker und Pianist und arbeiten mit einem Chor. Könnten Sie sich vorstellen, für unsere Musicalfirma ›Big Applause‹ demnächst ein eigenes Stück zu komponieren und zu arrangieren? Wir brauchen die Antwort auf ›Chorus Line‹! Ich meine, im Doppelpack mit der Texterin Sonja Rheinfall sind Sie ein unschlagbares Team!«
    Mir bleibt der Mund offen stehen.
    Ist das ein … Angebot? Ich meine, gibt er gerade Richard den Auftrag, mit mir zusammen ein neues Musical zu schreiben?
Über einen Chor? Das wäre der Traum, das wäre … Ich kann es gar nicht fassen! Ich sehe, wie Richard vor Freude errötet und wie die beiden Männer ihre Visitenkarten tauschen.
    Jemand tippt mir von hinten auf die Schulter. Ich wirble herum und sehe mich … Carmen Schneider-Basedow gegenüber. Neben ihr steht wie aus dem Boden gestampft Corinna Regen.
    »Wir müssen Ihnen wohl gratulieren«, sagt Carmen Schneider-Basedow mit nervösem Lachen. Ihr knallroter Lippenstift, den sie wohl gerade frisch aufgetragen hat, klebt auf ihren Zähnen. »Ich möchte Ihnen ein Angebot machen. Es handelt sich sozusagen um eine Win-Win-Situation. Damit wir beide nicht das Gesicht verlieren.«
    Da bin ich aber mal gespannt. Carmen Schneider-Basedows Angebote und deren Verlässlichkeit sind mir noch sehr gut im Gedächtnis. Ich sehe mich noch völlig verzweifelt zum Kiosk rennen und vergeblich in der Frauenliebe und Leben blättern. Danke, Carmen. Sie sind charakterlich großartig.
    »Sie schreiben weiterhin unter dem Namen Sebastian Richter die Familienkolumne, dafür bekommen Sie zusätzlich die letzten zwei Seiten und schreiben unter Ihrem eigenen Namen einen Beitrag Ihrer Wahl. Dann haben Sie zwei Kolumnen im Blatt. Und natürlich das doppelte Honorar.«
    »Aber … das ist doch mein Platz im Blatt!«, empört sich Corinna. »Übrigens hast du Lippenstift auf den Zähnen!«
    »Liebling, ich wollte es dir schon lange sagen: Du kannst nicht schreiben. Deine Kolumnen sind todlangweilig. Ich will Sebastian Richter.«
    »Ich fürchte, der Zug ist längst abgefahren«, höre ich mich sagen. Ich strecke den Arm nach Richard aus: »Hast du nicht eben laut und deutlich vor der Presse verkündet, dass es Sebastian Richter gar nicht gibt?«

    »Ja«, lacht Richard die beiden Sumpfhühner entwaffnend an, die jetzt mit hängenden Flügeln nebeneinanderstehen. »Das wird spätestens morgen in allen Zeitungen stehen. Die Damen entschuldigen uns bitte? Sonja, Herr Gern möchte dir die Chefredakteurin der Woman like me vorstellen, sie ist sehr an einer wöchentlichen Kolumne interessiert.«
    Er zieht mich weg, und ich zucke bedauernd die Achseln. Richard dreht sich noch einmal um und ruft triumphierend: »Aus der Feder einer Frau!«
     
    ENDE

DANK
    Mein inniger Dank gilt wie immer dem fantastischen Team vom Diana Verlag, allen voran Britta Hansen, die wieder mal mit norddeutscher Gründlichkeit und Strenge die Geschicke meiner Romanhelden kontrolliert hat. Ihr verdanke ich diesmal auch den Titel.
    Bedanken möchte ich mich auch bei Doris Schuck, die mich mit

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