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Die Erfuellung

Die Erfuellung

Titel: Die Erfuellung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Cookson
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ihr nach, »folgen Sie immer nur der Straße.«
    Mit schnellen Schritten ging Linda bis ans Ende der Mauer, die eine Art Promenade vom Strand abgrenzte. Als sie sich umwandte, standen Mrs Weir und Katie immer noch da und sahen ihr nach. Sie winkte, und die beiden winkten eifrig zurück. Wirklich nette Leute …
    Am Ende der Promenade wandte sich die Straße landeinwärts und stieg steil an. An einer Stelle führte sie durch eine Felsspalte, die so eng war, dass Linda sich fragte, wie sich ein Auto dort hindurchzwängen sollte. Sie ging hastig weiter, bis die Straße breiter wurde. Ehe sie es sich versah, stand sie oben auf der Steilküste. Links von ihr lag das grüne Meer, über dem am Horizont ein feurig roter Streifen glühte, ein Widerschein des Sonnenuntergangs. Obwohl das Bild von solch atemberaubender Schönheit war, dass sie für einen Augenblick gedankenverloren dastand, war ihr klar, dass ihr nicht viel Zeit blieb. Bis zu diesem Punkt hatte sie kaum fünf Minuten gebraucht, aber wenn es bis zur Farm wirklich zwanzig Minuten waren, wie Mrs Weir gesagt hatte, musste sie sich sputen, wenn sie diese vor Einbruch der Dunkelheit erreichen wollte.
    Allerdings stand sie nun vor einem Problem, das sie fast zur Umkehr getrieben hätte. Auf der Straße sollte sie bleiben, hatte Mrs Weir gesagt, aber auf welcher Straße? Vor ihr gabelte sich der Weg. Auf der einen Seite wand er sich gefährlich nah am Rand der Steilküste entlang, wie sie nicht ohne Schaudern feststellte. Dieser Pfad wurde rechts von einem Stacheldrahtzaun gesäumt, der vermutlich verhindern sollte, dass das Vieh in die Tiefe stürzte. Das konnte wohl kaum die Straße sein. Die andere Abzweigung war nicht viel mehr als ein Feldweg, aber das ungepflegte Gras an seinen Rändern zeigte Reifenspuren, während der Küstenpfad nicht so aussah, als wäre er befahren. Nur ein Selbstmörder würde sich mit einem landwirtschaftlichen Fahrzeug dorthin wagen. Ohne noch länger zu zögern, bog sie nach rechts ab. Schon nach wenigen Schritten war sie davon überzeugt, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Der Weg verbreiterte sich zu einer Art Fahrstraße, die offenbar einigermaßen gepflegt wurde, denn hie und da waren Schlaglöcher mit Schotter aufgefüllt worden.
    Zwanzig Minuten nachdem sie sich von Mrs Weir verabschiedet hatte, war sie immer noch auf der Straße unterwegs, und weit und breit war kein Hof zu sehen. In der Magengegend spürte sie einen Anflug von Panik. Bald würde es völlig dunkel sein, sie hatte keine Taschenlampe bei sich, ihr war kalt, und ihr leichter Koffer fühlte sich an, als wäre er mit Blei gefüllt. Zum Glück trug sie wenigstens flache Schuhe. Der gewundene Weg führte nun steil nach unten. Es kam ihr vor, als würde sie wieder zur Bucht von Surfpoint Bay hinabsteigen, aber das konnte nicht sein, schließlich führte die Straße von Küste und Bucht weg ins Landesinnere. Dann, nach einer scharfen Kehre, sah sie ein Licht. Von Erleichterung überwältigt, blieb sie stehen und biss sich auf die bebende Unterlippe. Sie war endlich am Ziel. Direkt unter ihr lag ein Bauernhaus mit erleuchteten Fenstern. Obwohl sie nur die Umrisse der Gebäude erkennen konnte, war sie überzeugt davon, dass es sich um ein schönes Anwesen handelte. Um ein Haar wäre sie die letzten Meter gerannt.
    Etwas gemesseneren Schrittes überquerte sie eine Straße, die den Küstenweg schnitt, und ging durch das weiße Tor über einen mit großen Steinplatten gepflasterten Pfad auf eine breite Treppe zu, die zu einer Terrasse vorne am Haus führte. Die Haustür bestand aus massiver, verwitterter Eiche und schimmerte in der Dämmerung pechschwarz.
    Als sie nach dem Türklopfer griff, hörte sie drinnen im Haus Lachen. Eine Frau rief einen Namen. »Rouse! Rouse!«
    Sie hob den Türklopfer und ließ ihn schüchtern fallen. Das Lachen der Frau verstummte, und es wurde still. Dann öffnete sich die Tür.
    Im Gegenlicht konnte Linda das Gesicht der Frau nicht erkennen. Sie sah nur, dass sie groß war, so groß wie sie selbst und noch dünner, aber ebenso dunkel wie Linda blond war.
    »Ja?«, fragte sie überrascht.
    »Ich bin … ich bin Linda Metcalfe.«
    Die Frau trat langsam vor und sah ihr ins Gesicht. »Suchen Sie jemand?«
    Linda wurde es durch und durch elend zumute. Es war die falsche Farm!
    »Was ist los?« Die tiefe, belegte Stimme passte zu dem Mann, der nun hinter der Frau in der Tür erschien. Er schaltete die Außenbeleuchtung ein.
    Linda blinzelte

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