Die Ernaehrungsfalle
Schock genügen geringe Mengen; selbst die tödliche Dosis ist winzig. Bei Ei etwa, so berichtete das US-Fachblatt Food Technology , wurden allergische Reaktionen schon bei einem Anteil von 0,003 Prozent in einem Lebensmittel beobachtet; ein Milchallergiker erlitt einen tödlichen Schock nach Verzehr eines Würstchens, in dem ein Anteil von 0,06 Prozent Milcheiweiß enthalten war - insgesamt nur 60 Milligramm.
In Großbritannien ist die Sensibilität gegenüber den potenziell tödlichen Allergien besonders ausgeprägt. Das ist unter anderem einem Mann namens David Reading zu verdanken, dem Gründer der Aufklärungsbewegung →Anaphylaxis Campaign , dessen Tochter nach einem anaphylaktischen Schock gestorben war.
Auslöser solcher lebensbedrohlichen Reaktionen sind nicht nur natürliche Nahrungsmittel und ihre Bestandteile, sondern auch Medikamente, →Nahrungsergänzungsmittel und →Zusatzstoffe . So können etwa →Farbstoffe solche Schocks auslösen, etwa →Patentblau V (E 131) oder →Karminrot (E 120). Der Zürcher Allergologe Professor Brunello Wüthrich berichtete schon 1994 von teilweise schweren Anaphylaxien nach dem Genuss von Campari. Ursache: der dort enthaltene Farbstoff. Nach einem Todesfall in Kanada wurde die Verwendung von Schwefelzusätzen in Restaurants untersagt. Auch der Zusatz →Mannit (E 421) kann in sehr seltenen Einzelfällen die Ursache allergischer Reaktionen sein. Eine indische Studie beschreibt den Fall einer 32-jährigen Frau, die einen schweren anaphylaktischen Schock mit Nesselsucht, Gefäßödemen, Atemnot bis hin zur Bewusstlosigkeit erlitt, nachdem sie eine →Antibio tika-Kautablette zu sich genommen hatte, in der Mannit enthalten war. Und schließlich kann auch der Geschmacksverstärker →Glutamat anaphylaktische Schocks hervorrufen. Selbst Vitaminpräparate können schwere allergische Schock-Reaktionen verursachen. In einem Fall, von dem eine Studie aus Taiwan berichtet, war solch ein Schock bei einem 15-jährigen Jungen eindeutig auf →Riboflavin (E 101) zurückzuführen. Es war in einem mit Vitaminen angereicherten Saftgetränk und einer Multivitamintablette enthalten. Zum Risiko können bei sensiblen Konsumenten auch Antibiotika werden, selbst wenn sie nur im Fleisch enthalten sind: Aus Frankreich wurde der Fall einer 64-jährigen Dame bekannt, die nach dem Genuss von Hackfleisch und Schweinewürstchen mit allergischen Schocks reagiert hatte - sie war, wie sich zeigte, nicht auf das Fleisch allergisch, sondern auf das Penicillin, das in winzigen Mengen noch enthalten war.
Anaphylaxis Campaign
Die »Anaphylaxis Campaign« (Anaphylaxis-Kampagne) ist eine der ersten Selbsthilfegruppen für Nahrungs-Opfer und ihre Angehörigen. Sie wurde von dem Briten David Reading gegründet, nachdem seine 17-jährige Tochter Sarah im Oktober 1993 an einem →anaphylaktischen Schock gestorben war. Sie hatte in einem Schnellrestaurant ein →Fertigdessert gegessen, einen Zitronen-Pie. Als Todesursache diagnostizierten die Ärzte winzige Spuren von im Pie enthaltenen →Erdnüssen . Sie waren nicht deklariert und daher für das Mädchen nicht zu erkennen. Ihr Vater gründete daraufhin die Selbsthilfegruppe, um auf die Gefahren aufmerksam zu machen, die in unscheinbaren Speisen lauern können. Dass in Großbritannien die Sensibilität gegenüber den potenziell tödlichen Allergien groß ist, ist besonders David Reading zu verdanken.
Anthocyane (E 163)
Anthocyane sind rot-blaue Lebensmittelfarbstoffe ( →Farbstoffe ). Über schädliche Wirkungen ist bislang nichts bekannt. Anthocyane können allerdings →Aluminium enthalten, das im Verdacht steht, Demenzerkrankungen im →Gehirn , wie die →Alzheimer- und →Parkinsonkrankheit , zu fördern, sowie die Fortpflanzungsfähigkeit zu beeinträchtigen ( →Kinder-wunsch ).
Antibiotika
Antibiotika zählen zu den wichtigsten Waffen der Medizin im Kampf gegen Krankheiten. Immer häufiger aber bleiben sie wirkungslos. Das liegt zum einen am übermäßigen Einsatz der Arzneien in den Praxen und Krankenhäusern, zum anderen aber auch am jahrelangen Einsatz in der Landwirtschaft - als Masthilfsmittel. Kritiker befürchten, dass die →Gentechnik ebenfalls dazu beitragen kann. Dass genmanipulierte
Pflanzen Resistenzen auslösen können, zeigten die matschfesten Gentomaten der US-Firma Calgene. Selbst die Herstellerfirma riet jenen 76 000 Amerikanern, die das Antibiotikum Kanamycion einnehmen, während der Behandlung vom Verzehr der Gentomaten ab -
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