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Die Ernaehrungsfalle

Titel: Die Ernaehrungsfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans-Ulrich Grimm
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weltweit jemals bekannt geworden war.
    Der Kampf gegen die neuen Krankheiten hat in den USA schon militärischen Charakter angenommen: Nach dem Anschlag vom 11. September 2001 ist die Disziplin »Bioverteidigung« (»Biodefense«) als ein eigenständiger Zweig der Landesverteidigung entstanden. »Schnellere Abläufe sind wichtig für schnellere Diagnosen und Therapien, unabhängig davon, ob es ein terroristischer Akt war oder ein natürlicher Ausbruch«, schrieb eine Forschergruppe der Universität
von Südkalifornien. Sie beschäftigte sich mit Salmonellen, die in den USA für zwei bis vier Millionen Infektionen pro Jahr verantwortlich sind und bislang vor allem in →Eiern vorkam, mittlerweile aber auch in Hackfleisch, Gemüse oder Schokolade.
    Verantwortlich für die weite Verbreitung ist die →Massentierhaltung. Nach einem Bericht des deutschen →Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) aus dem Jahr 2006 treten Salmonellen besonders häufig in großen Betrieben auf: In Betrieben mit mehr als 3000 Hennen seien 30 Prozent befallen gewesen, bei über 30 000 Tieren waren mehr als 60 Prozent aller Tiere mit Salmonellen infiziert. Auch die Schweine sind zum Erregerträger geworden. Nach einer EU-Studie von 2009 sind in jedem dritten der untersuchten Ställe Salmonellen nachweisbar, besonders viele in Spanien und den Niederlanden (mehr als 50 Prozent). Die →Globalisierung begünstigt die Verbreitung. 2007 verhängte China einen Importstopp über Schweinefleisch und Geflügel: Salmonellengefahr.

Salzsäure (E 507)
    Salzsäure und ihre Salze dienen als →technische Hilfsstoffe und als →Konservie rungsstoffe für Lebensmittel. Über schädliche Wirkungen der Salzsäure und ihrer Salze bei den als →Zusatzstoff oder technischer Hilfsstoff verwendeten Einsatzmengen ist bislang nichts bekannt.

Sauerstoff (E 948)
    Sauerstoff dient als sogenanntes Packgas zur →Konservierung der roten Farbe bei verpacktem Fleisch sowie zum Aufschäumen etwa von →Sahne. Über schädliche Wirkungen ist bislang nichts bekannt.

Säuglingsbotulismus
    Der sogenannte Säuglingsbotulismus wird als Ursache für einen plötzlichen Kindstod unterschätzt. Das ergab eine Untersuchung von Ulrike Bartram von der Universitätskinderklinik in Würzburg, die 2004 veröffentlicht wurde. Beim →Botulismus handelt es sich um Vergiftungen, die durch Ausscheidungen eines Bakteriums (Clostridium botulinum) hervorgerufen werden. Im Falle des Säuglingsbotulismus sind nach den Erkenntnissen von Forschern häufig →Babygläschen die Quelle der Vergiftungen. In Deutschland und anderen Ländern wurden bei 15 bis 30 Prozent der unerwartet gestorbenen Säuglinge Clostridien sowie Botulinumtoxin in →Darm und Leber gefunden. Bei den Kindern fand sich das Toxin im Darm teilweise in so hohen Konzentrationen, dass eine Clostridien-Infektion als Todesursache wahrscheinlich war. Bei 500 bis 1000 Fällen von plötzlichem Kindstod in Deutschland würde das bedeuten, dass zwischen 75 und 300 Kinder pro Jahr durch das Gift aus dem Babygläschen sterben.
    Gemüsebrei war, wie eine Untersuchung an der Universität Magdeburg 2004 ergab, die Ursache für den tragischen Tod eines Zwillingspärchens im zweiten Lebensjahr. Die US-Firma Plum Organics rief im Oktober 2009 manche ihrer Babynahrungs-Produkte zurück, wegen der »Gefahr der Kontamination mit Clostridium Botulinum, das Botulismus verursachen kann, eine ernste und lebensbedrohliche Erkrankung«. Immer wieder einmal erkranken Babys auch durch Botulismus-Erreger im Honig. Um Botulismus bei Babys zu vermeiden, rät Dr. Dagmar Fischer vom Zentrum für Kinderheilkunde der Universität Magdeburg laut Ärztezeitung , angebrochene Babynahrung möglichst sofort zu verfüttern oder höchstens einen Tag im Kühlschrank aufzuheben. Selbstgekochtes sollte mindestens zehn Minuten durchgekocht werden - aber möglichst nicht in der Mikrowelle.
    Säuglingsbotulismus wurde 1976 im US-Staat Kalifornien diagnostiziert, später dann in anderen amerikanischen Bundesstaaten, in Japan, Australien und schließlich Europa.

Säuglingsnahrung
    Die industrielle Säuglingsnahrung fürs Fläschchen hat nach einhelliger Überzeugung von Experten deutliche Nachteile gegenüber →Muttermilch. Sie sollte daher nur in begründeten Ausnahmefällen verabreicht werden, etwa wenn die Mutter aus medizinischen Gründen nicht stillen kann. Die Vermarktung der Ersatzmilch durch die Hersteller, insbesondere den Schweizer Food-Multi →Nestlé, stößt

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