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Die Ernaehrungsfalle

Titel: Die Ernaehrungsfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans-Ulrich Grimm
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stillen können, ist die industriell hergestellte Ersatzmilch ohne Zweifel eine unvermeidliche Alternative.

Säurebehandelte (modifizierte) Stärke (E 1401)
    Siehe Modifizierte Stärke

Schellack (E 904)
    Schellack dient als Schutzüberzug von vielerlei Lebensmitteln. Über schädliche Wirkungen ist bislang nichts bekannt.

Schlachtabfälle
    Schlachtabfälle von Nutztieren werden traditionell weiterverwertet, teils als →Tierfutter, teils zu anderen Zwecken. Mit den Mitteln moderner Technologien können sie allerdings auch wieder aufgewertet und teuer verkauft werden. So können sie beispielsweise mithilfe von →Enzymen in scheinbar wertvolle Fleischprodukte, Schinken oder Medaillons, verwandelt werden.
    In den Industrieländern werden nur wenige Teile der Tiere verzehrt: vorwiegend Steaks, Schnitzel, Hühnerbrüste. Ein wachsender Teil der Nutztiere wird weggeworfen oder anderweitig weiterverwertet. Die →Heimtierfutterindustrie bedient sich traditionell der vom Menschen verschmähten Teile des Tieres. Dafür, so schrieb Stiftung Warentest in der Zeitschrift test , Heft 9/2006, würden »die normalen Schachtabfälle verwendet«. Und ein Handbuch des Tierfutterherstellers Hill’s formuliert: »Die Einzelbestandteile, die der Tierfutterindustrie für die Herstellung von Mischfutter für Haustiere zur Verfügung stehen, reichen von für den Menschen ungenießbaren, aber für Tierfutter noch geeigneten Nebenprodukten, bis hin zu den für Menschen geeigneten Nahrungsmitteln, wie es sie auch in den Lebensmittelgeschäften zu kaufen gibt.«
    Die Schlachtabfälle werden nach der EU-Verordnung (EG) Nr. 1774/2002 in verschiedene Kategorien eingeteilt. Zur Kategorie 1 gehören etwa die sterblichen Überreste von Tieren, die unter →BSE -Verdacht standen oder vergleichbare Krankheiten übertragen könnten, außerdem die Kadaver von Heim-, Zoo- und Zirkustieren, von Versuchstieren und von Wildtieren, wenn der Verdacht besteht, dass sie mit einer übertragbaren Krankheit infiziert sind, und schließlich Küchen- und Speiseabfälle aus öffentlichen Verkehrsmitteln. Kategorie 2, das sind zum Beispiel »Gülle sowie Magen- und Darminhalt«, ferner Schlachtmaterial, das Arzneimittelrückstände enthält. In der Kategorie 3 sind gewissermaßen die feinsten Abfälle enthalten, aber auch eher unappetitliche. Dazu gehören beispielsweise »Schlachtkörperteile«, die eigentlich noch »genusstauglich« wären, jedoch aus »kommerziellen Gründen nicht für den menschlichen Verzehr bestimmt sind«. Also Knochen, Fette, Schwarten und dergleichen. Darunter fallen aber auch »Schlachtkörperteile, die als genussuntauglich abgelehnt werden«, auch wenn sie noch »keine Anzeichen einer übertragbaren Krankheit aufweisen«. In diese Kategorie fallen auch Häute, Hufe und Hörner, Haare und Pelze, Schweineborsten und Federn, und sogar Eierschalen.

    Aus diesen Schlachtabfällen wird nicht nur das Futter für die Heimtiere gemacht, sondern daraus werden mithilfe von Enzymen auch neue, wertvolle Fleischprodukte gewonnen. Die Enzyme wirken wie Klebstoff und können mithin aus Fleischresten völlig neue, scheinbar wertvolle Produkte gewinnen. Der dänische Enzymkonzern Novozymes hat zum Beispiel ein Enzym namens Protamex im Angebot, mit dem es möglich ist, aus Schlachtabfällen, Schweinehäuten und Ähnlichem einen leckeren Schinken zu gewinnen. Testesser fanden den Schinken gar nicht so schlecht. »Wir mussten nur noch die Behörden überzeugen, dass wir die Kunden ganz und gar nicht betrügen«, sagte laut Firmenprospekt der damalige Chef der Produktentwicklung beim dänischen Schlachtkonzern Danish Crown, der ganz froh war, die Abfälle gewinnbringend aufwerten zu können. Das Projekt scheint gelungen: Protamex ist im Einsatz. Auch der japanische Konzern Ajinomoto hat ein Enzym im Angebot, das die Aufwertung von Abfällen ermöglicht. Die Lebensmittelaufsicht hat mit dieser Form von Abfallverwertung offenbar keine Probleme. Früher hingegen herrschte noch eine gewisse Skepsis: Ein Patentantrag zur »Verwertung von Nährwertabfallstoffen« wurde beispielsweise noch im Jahre 1988 abgelehnt. Dabei sollten niedere Ausgangsprodukte nutzbringend aufgewertet werden: Schlachtabfälle, Blut, Federn und Borsten sollten nach dem Willen des Erfinders als Grundstoff für die Gewinnung von Proteinen und →Fetten dienen.

Schlankheitspille
    Eine Schlankheitspille ist der größte Wunschtraum der Pharmaindustrie. Die bisherigen Versuche waren nicht

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