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Die Ernaehrungsfalle

Titel: Die Ernaehrungsfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans-Ulrich Grimm
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kommt Vitamin D häufig in Form von Präparaten und Nahrungszusätzen zum Einsatz. Hier kam es schon zu gefährlichen Überdosierungen. In den USA sind Hunderte von Vitamin-D-Vergiftungen dokumentiert, in Deutschland wurden schon → Babygläschen wegen ihres Vitamin-D-Anteils aus dem Verkehr gezogen. Typische Vergiftungssymptome sind Appetitlosigkeit, Übelkeit, Muskelschwäche, Kopfschmerzen, Nierensteine, Arthritis, Arterienverkalkung und Bluthochdruck. Und Zahnschäden: In den USA bekamen Kinder, die jeden Morgen ihre Cornflakes mit angereicherter Milch verzehrten, schwere Zahnmissbildungen.
    Dokumentiert ist auch der Fall eines 42-jährigen New Yorkers, der hoch dosiertes Vitamin D genommen hatte, zur Vorbeugung gegen die in seiner Familie verbreitete Osteoporose. Doch das Präparat wirkte nicht unbedingt lebensverbessernd. Zunächst hatte er kaum noch → Appetit . Einige Wochen später klappte es beim → Sex nicht mehr recht, hinzu kamen Kopfschmerzen, Schwindel und Schwächegefühle, und in den Muskeln zwackte es überall. Untersuchungen ergaben: Er hatte sich vergiftet - mit einem handelsüblichen Vitamin-D-Pulver. Nieren und Leber, sogar seine Blutgefäße - alles war verkalkt. Zudem war sein Blutdruck in astronomische Höhen gestiegen. Er hatte sich mehr als das Tausendfache der Vitamin-D-Dosis einverleibt, die normalerweise von Wissenschaftlern empfohlen wird.
    Die scheinbar widersinnigen Effekte, vor allem auf die Knochen, erklären sich aus der Wirkweise des Vitamins. Es gewährleistet normalerweise, dass Calcium aus der Nahrung aufgenommen und in die Knochen eingearbeitet wird. Bei Calciummangel sorgt das Vitamin dafür, dass der Nahrung größere Mengen des Minerals entzogen werden. Bekommt der Körper aber viel Vitamin D und nur wenig Calcium, reagiert das Vitamin mit einem chemischen Reflex und löst jenes Calcium, das bereits in den Knochen eingelagert ist - mit der Folge, dass der Körper an Knochensubstanz verliert. Wissenschaftliche Studien, in denen von schädlichen Folgen einer
Vitamin-D-Therapie für die Knochensubstanz berichtet wird, gibt es in ausreichend großer Zahl.

Vitamin E
    Vitamin E ist ein sogenanntes → Antioxidans und wird daher auch als Lebensmittel-→ Zusatzstoff eingesetzt (E 306 bis E 309). Es schützt empfindliche Substanzen wie → Vitamin A oder Fettsäuren vor den Attacken freier Radikale. Außerdem schützt es vor bestimmten Wucherungen, wie Lungenkrebs, Darmkrebs und Magendysplasie. Im Immunsystem fördert Vitamin E die Bildung von Antikörpern, außerdem bindet es Arachidonsäure, eine Substanz, die bei der Entstehung von Schmerzen und Entzündungen eine wichtige Rolle spielt. Wichtig ist auch der »Fruchtbarkeitseffekt«: Vitamin E sorgt für eine ausgiebige Produktion von Samenzellen (→ Kinderwunsch ). Umstritten sind zusätzliche Gaben von Vitamin E. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass sie möglicherweise das Leben eher verkürzen als verlängern.
    Vitamin E ist kein Einzelstoff, wie der Name suggeriert, sondern eine Gruppe ähnlich aufgebauter Substanzen: → Alpha -, Beta-, → Gamma und → Delta-Tocopherol, die in der Natur in wechselnden Mischungsverhältnissen vorkommen. So besteht das Vitamin E in Palmöl zu 40 Teilen aus Alpha- und zu 60 Teilen aus Gamma-Tocopherol; das im Weizen jeweils zur Hälfte aus Alpha- und Beta-Tocopherol. Für die Herstellung von Präparaten kommt jedoch in der Regel nur die Alpha-Variante zum Einsatz. Das Problem: Es ist zwar von allen Tocopherolen dasjenige mit der größten Wirkung, und es kann auch vom Körper am besten gespeichert werden. Doch Alpha-Tocopherol braucht das ganze Vitamin-E-Team, um wirken zu können. Ein besonderes Problem an Vitamin E ist, dass es in zahlreichen unterschiedlichen Formen vorkommt und es der Pharmaindustrie bislang nicht gelungen ist, Präparate herzustellen, die in ihrer Verwertbarkeit für den Körper auch nur annähernd an die natürlichen Vitamin-E-Komplexe herankommen. Natürliches Vitamin E ist außerordentlich
robust: Weder Hitze noch Lagerung sorgen für nennenswerte Verluste. Vor allem Nüsse und Öle enthalten viel davon.
    Natürliche Vitamin-E-Quellen (Angaben in Milligramm auf 100 Gramm Nahrungsmittel):
    Weizenkeimöl 175,0
    Sonnenblumenöl 62,5
    Haselnüsse 26,0
    Weizenkeime 24,7
    Olivenöl 12,1
    → Erdnüsse 11,0
    Walnüsse 6,2
    Leinsamen 3,0
    Weizenkleie 2,7
    Spargel 2,0
    Frühstücksei 1,8
    Grünkohl 1,7
    Rotkohl 1,7
    Nussschokolade 1,6
    Avocado 1,3
    → Käse (Camembert,

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