Die Ernaehrungsfalle
es nur wenig Sinn, den Körper mit Präparaten zu versorgen, die lediglich ein B-Vitamin enthalten. Die Pharmaindustrie produziert aus diesem Grund zunehmend Präparate aus kombinierten B-Vitaminen. Das Problem ist aber: Es gibt auf der Basis des heutigen Forschungsstands keine präzise Aussage darüber, in welcher Dosis die einzelnen Vitamine kombiniert werden müssen, damit sie sich sinnvoll ergänzen. Anders in natürlicher Nahrung: Dort kommen die B-Vitamine nicht isoliert, sondern stets in funktionierenden Komplexen vor.
Vitamin B 7 (Biotin)
Vitamin B 7 oder Biotin wird auch als »Vitamin H« bezeichnet, wegen seiner positiven Wirkungen auf Haut und Haare. Darüber hinaus ist es an der Bildung von Blutzellen und männlichen Sexualhormonen beteiligt. Mit den anderen B-Vitaminen zusammen unterstützt es die Funktionen von Nervensystem und Knochenmark. Biotin ist ungefährlich. Selbst extreme Mengen haben bislang nicht zu Vergiftungen geführt.
Biotin wird häufig in Kosmetikprodukten, wie Haarwassern und Hautcremes, eingesetzt. Das B-Vitamin gilt als Königsweg zu vollem Haar und straffer Haut. Tatsächlich ist es an der Bildung von Haut und Haaren beteiligt, aber auch bei der Produktion von männlichen Sexualhormonen, die oft die Hauptschuld an Akne und Haarausfall tragen. Wie die meisten anderen B-Vitamine auch, ist Biotin am → Stoffwechsel von → Kohlenhydraten, → Fetten und Eiweißen beteiligt, außerdem unterstützt es die Funktionen der Nerven. Biotin ist in sehr vielen Nahrungsmitteln vorhanden und überaus robust gegenüber Umweltfaktoren. In Dosenkonserven und anderen aggressiv konservierten Nahrungsmitteln ist der Biotinanteil allerdings stark reduziert. Ein Mangel ist gleichwohl selten. Alkoholiker und starke Raucher haben jedoch einen stark erhöhten Biotinbedarf.
Die Avocado ist die Frucht für Haut und Gedächtnis: Sie enthält zwar nur mäßig viel Biotin, aber dazu größere Mengen an anderen B-Vitaminen, die für die Nervenzellen wichtig sind, sowie an Leucin und Isoleucin, die beide für die Produktion des Glückshormons Serotonin benötigt werden. Von großer Bedeutung ist schließlich die Wirkung der Avocado auf den Teint und die Gesundheit der Haut. Ihr Biotingehalt verbessert die Hautstruktur und sorgt für einen rosiggesunden Teint, auch Fingernägel und Haare gewinnen an Stabilität. Aus diesem Grund werden Avocadocremes zur Behandlung von Hauterkrankungen eingesetzt.
Natürliche Biotin-Quellen (in Mikrogramm auf 100 Gramm Nahrungsmittel):
Sojabohnen 60,0
Walnüsse 37,0
→ Erdnüsse 31,0
Frühstücksei 25,0
Sardinen 21,0
Haferflocken 20,0
Champignons 16,0
Avocado 10
Krabben 6,0
→ Spinat 6,0
Bananen 5,5
Vollmilch 3,5
Die B-Vitamine können in der Regel nicht ohne die Hilfe eines anderen B-Vitamins aktiv werden. Daher macht es nur wenig Sinn, den Körper mit Präparaten zu versorgen, die lediglich ein B-Vitamin enthalten. Die Pharmaindustrie produziert aus diesem Grund zunehmend Präparate aus kombinierten B-Vitaminen. Das Problem ist aber: Es gibt auf der Basis des heutigen Forschungsstands keine präzise Aussage darüber, in welcher Dosis die einzelnen Vitamine kombiniert werden müssen, damit sie sich sinnvoll ergänzen. Anders in
natürlicher Nahrung: Dort kommen die B-Vitamine nicht isoliert, sondern stets in funktionierenden Komplexen vor.
Vitamin B 12 (Cobalamin)
Vitamin B 12, auch als Cobalamin bezeichnet, wird für die Bildung von roten Blutkörperchen benötigt, außerdem ist es am Aufbau von Gewebe beteiligt, das Nervenfasern und Hirnzellen schützt. Zudem stärkt es das Immunsystem.
Wie die übrigen B-Vitamine ist auch Cobalamin ein → Stoffwechsel vitamin. Es hilft der → Folsäure bei der Herstellung des Nervenstoffs Cholin, unterstützt die Umwandlung von → Beta-Carotin in → Vitamin A und hilft bei der Herstellung von Carnitin, einem Stoff, der unter anderem Fettmoleküle aus den Blutbahnen löst. Als » Blutbildungsvitamin « ist Vitamin B 12 auch an der Produktion der roten Blutkörperchen beteiligt. Schließlich schützt es → Gehirn und Nervenzellen vor Ablagerungen und Schädigungen. Cobalamin wird daher mitunter zur Therapieunterstützung von Multipler Sklerose eingesetzt. Überdosierung gilt als weitgehend unschädlich.
In Mitteleuropa kommt es nur sehr selten zu Cobalamindefiziten. Denn das Vitamin ist ausgesprochen stabil gegenüber Lagerung und Verarbeitung, außerdem kann es der Mensch im → Darm zum Teil auch selbst
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