Die Ernaehrungsfalle
Nahrungsindustrie aufgehoben, weil neuere Studien die Krebsgefahr für Menschen relativierten. Das unabhängige Center for Science in the Public Interest betont, es sei »mit diesen Entscheidungen nicht einverstanden«.
Die Forderung nach Warnhinweisen hat Konjunktur, weil Verbote offenbar bei Experten und Behörden unbeliebt sind. So verlangen Mediziner Warnhinweise auch auf allen möglichen riskanten Erzeugnissen. Der Innsbrucker Hygiene-Professor Franz Allerberger regte wegen möglichen Befalls mit krank machenden Bakterien wie etwa → EHEC schon an, → Eier und Fleisch sollten fortan mit dem Warnhinweis versehen werden: »Kann krank machende Keime enthalten«. Amerikanische Lebensmittelkontrolleure verlangten Warnhinweise auf nicht pasteurisierten Fruchtsäften, nachdem diese Krankheitsfälle verursacht hatten. Neuseeländische Forscher halten Butter wegen ihres → Fettgehaltes für ebenso gesundheitsschädlich wie Zigaretten und fordern deshalb auch hier Warnaufschriften. Die Zeitschrift Clinical Microbiologiy and Infection hatte, nachdem die ersten Berichte über Entzündungen der Herzinnenhaut (Endokarditis) erschienen waren, sogar vorgeschlagen, Warnhinweise auf → probiotischen Joghurts und anderen Erzeugnissen anzubringen, die Bakterien vom Typ Lactobacillus rhamnosus enthalten, um Menschen, deren Immunsystem geschwächt
ist oder die einen entsprechenden Herzfehler haben, auf die möglichen negativen Folgen aufmerksam zu machen. Warnhinweise auf Süßigkeiten forderte Hermann → Kruse , stellvertretender Direktor des Instituts für Toxikologie an der Universität Kiel, nachdem Analysen im Auftrag des Informationsdienstes Dr. Watson der Food Detektiv ( www.food-detektiv.de ) erhöhte Konzentrationen von → Aluminium in dem Naschwerk ergeben hatten.
Auch die oberste deutsche Behörde für die Beurteilung der Lebensmittelsicherheit hatte einmal Warnhinweise für → Soft Drinks gefordert - allerdings nur zeitweilig. So forderten die Wissenschaftler im deutschen → Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) 2004 Warnhinweise auf allen Produkten, die → Zitronensäure enthalten, also jeder Limonade, vielen → Fertiggerichten , Süßigkeiten: »Aus dem Warnhinweis sollte hervorgehen, dass die Zahngesundheit bei übermäßigem Verzehr solcher Produkte gefährdet ist. Übermäßig heißt hier schon mehr als zwei Mal pro Tag. Nach Meinung des BfR müsste außerdem darauf hingewiesen werden, dass derartige Produkte für Säuglinge und Kleinkinder nicht geeignet sind.« Die Forderung hielt immerhin gut ein Jahr - dann verschwand sie in der Schublade. Die »aktualisierte Stellungnahme« vom 24. Februar 2005 enthielt die Forderung nach Warnhinweisen nicht mehr. An der Einschätzung hatte sich zwar nichts geändert: »Der Verzehr von Lebensmitteln mit hohem Zitronensäuregehalt kann dazu führen, dass der Zahnschmelz angegriffen wird.« Nur die Forderung nach Warnhinweisen fehlte.
Wasserstoff (E949)
Wasserstoff dient als Schutzgas in Lebensmittelverpackungen. Über schädliche Wirkungen ist bislang nichts bekannt.
Weichmacher
Siehe Plastikhormone
Weight Watchers
Weight Watchers hat zwar das Image einer Selbsthilfegruppe, doch es handelt sich um eine an der New Yorker Wall Street notierte Aktiengesellschaft mit einem Jahresumsatz von drei Milliarden Dollar (2,1 Milliarden Euro) und 50 000 Gruppen weltweit, die das → Abnehmen organisieren. Die Firma ist nach eigenen Angaben der »weltweit führende Anbieter von Gewichts-Management-Dienstleistungen«.
Wein
Wein ist, glaubt man wissenschaftlichen Untersuchungen, ein wahres Gesundheitselixier. Er beugt Herzkrankheiten vor, und womöglich können manche Weinbestandteile sogar die Gewichtsregulation stabilisieren und so vor → Übergewicht schützen. Auch als Jungbrunnen wird er von manchen Wissenschaftlern gefeiert. Nur mit der Wahrheit ist es oft nicht mehr weit her. Neben den klassischen → Weinpanschereien mit billigen Trauben oder Rohweinen ist es oft die Chemie, die bei der Aufwertung minderwertiger Tropfen hilft.
Dass Wein das Leben verlängern kann, geht aus einer Studie der renommierten Harvard Medical School in Boston vom November 2006 hervor. Er schützt vor → Diabetes , Krebs und sogar Leberschäden. Eine chilenische Studie an Ratten zeigte, dass Rotwein vor dem sogenannten → metabolischen Syndrom schützt, einer → Stoffwechselentgleisung , an der bis zu 30 Prozent der Weltbevölkerung leiden sollen. Wein verhindere Bluthochdruck und
Weitere Kostenlose Bücher