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Die Ernaehrungsfalle

Titel: Die Ernaehrungsfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans-Ulrich Grimm
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Lebensmitteln, Äpfeln, Bananen, Fisch, ja sogar Innereien und Knochenmark. Auch Getränke konnten sie sich aussuchen: Wasser, Orangensaft oder → Milch . Das erstaunliche Ergebnis: Die Kinder griffen instinktiv zu dem, was für sie gesund war, und sie glichen sogar automatisch Defizite aus. Ein Kind mit wenig Magensäure aß vorzugsweise Saures, eines mit Rachitis nahm sogar freiwillig Lebertran - jedenfalls so lange, bis die Krankheit abklang.
    Die Ergebnisse wurden bestätigt von einer 1939 veröffentlichten Studie, für die sie fünfzehn Kinder bis zu viereinhalb Jahre lang beobachtet hatte. Vier von ihnen waren anfangs unterernährt und in schlechter Verfassung, fünf hatten Rachitis. Alle Kinder erhielten die gleichen Lebensmittel
wie die drei Jungs aus der ersten Studie. Und wieder nahmen die Kinder, was sie brauchten. Von manchen Lebensmitteln futterten die Kleinen zu manchen Zeiten überraschend viel, bei Orangen beispielsweise bis zu 800 Gramm pro Tag, und das eine ganze Woche lang. Danach pendelte sich der Orangenkonsum wieder auf dem vorherigen Niveau ein. Vermutlich hatte der kindliche Körper zeitweise ein gesteigertes Bedürfnis nach den Inhaltsstoffen der Orangen - und der → Appetit ließ nach, als dieses Bedürfnis befriedigt war. Den kleinen Versuchsteilnehmern tat das Experiment offenbar gut. Denn das Ergebnis war, so die Ärztin: »Lachende, aktive, glückliche Kinder.«
    Auf der orthopädischen Station des Kinderkrankenhauses von Chicago führte sie aufgrund ihrer Erkenntnisse eine neue Verpflegungsmethode ein: das Büffett auf Rädern. Die Vorteile: Die Kinder konnten wählen, was sie mochten, es gab mehr Abwechslung. Die Freude am Essen stieg - gleichzeitig sanken die Gesamtkosten, die Betreuungszeiten und die Abfallmenge. Interessant war unter anderem, dass dabei das Verlangen der Kinder nach → Süßigkeiten nachließ, das Verlangen nach frischem Obst, Gemüse und Fleisch hingegen zunahm. Offenbar wissen Kinder nicht nur, was gut für sie ist - auch ihr Verlangen nach Süßzeug hält sich eigentlich in Grenzen. Der »Trick« bei der appetitgesteuerten Nahrungswahl allerdings sei, meinte Davis, dass die Speisen möglichst unverfälscht dargeboten würden. Die Lebensmittel waren naturbelassen, teils roh, teils gegart, aber immer ungemischt und ungewürzt. Bei komplizierteren Nahrungsmitteln oder industriell verarbeiteten Speisen könnte der Appetit auch »irren«.

Delta-Tocopherol (E 309)
    Tocopherole werden zur → Konservierung von Nahrungsmitteln eingesetzt. In den dabei üblicherweise eingesetzten Mengen sind bislang keine schädlichen Wirkungen bekannt geworden. Tocopherole gelten im Gegenteil sogar als gesundheitsfördernd, weil sie wie natürliches → Vitamin E wirken.

Demeter
    Demeter ist das älteste → Bio-Label , und es gilt als jenes mit den strengsten Regeln. Demeter-Waren sind in herkömmlichen → Supermärkten nicht erhältlich, weil der Verband sich gegen Massenproduktion und Billigpreispolitik der Lebensmittelketten wendet. Das Demeter-Logo kennzeichnet Erzeugnisse, die nach der sogenannten biologisch-dynamischen Wirtschaftsweise hergestellt wurden. Die Demeter-Ansprüche gehen über die Anforderungen der EU-Biovorschriften hinaus. Sie erfordern neben dem Verzicht auf synthetische Dünger und chemische Pflanzenschutzmittel beziehungsweise künstliche → Zusatzstoffe in der Weiterverarbeitung eine gezielte Förderung der Lebensprozesse im Boden und in der Nahrung. Die Demeter-Methoden wirken auf Skeptiker etwas befremdlich, sind aber durchaus wissenschaftlich begründet. Demeter-Kunden loben den ausgezeichneten Geschmack ihrer Lieblingsbiomarke.
    Tatsächlich wirkt es für Außenstehende seltsam, wenn ein Demetergärtner im gelben Ostfriesennerz kurz vor acht Uhr morgens an seiner Hausecke steht und mit einem Reisigbesen in einer blauen Tonne rührt. Die enthält lauwarmes Leitungswasser - und eine Messerspitze eines sogenannten Kieselpräparates. Gemahlener Bergkristall wurde dafür mit Wasser angesetzt, in ein Kuhhorn gefüllt und in den Boden eingegraben, über den ganzen Sommer bis zum Herbst. Mittlerweile haben die wunderlichen Demetermethoden sogar Eingang in offizielle Gärtnereilehrbücher gefunden. Denn Langzeitversuche in Deutschland, Schweden und der Schweiz ergaben tatsächlich eine messbare Wirkung der wundersamen Präparate: Nur bei Düngung mit biologisch-dynamischen Präparaten blieb der Humusgehalt im Boden auch nach 20 Jahren noch konstant, bei den

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