Die Ernaehrungsfalle
anderen Düngemethoden ging er zurück. Auch lebten mehr Mikroorganismen im Boden: Schon bei der im normalen Öko-Landbau üblichen Düngung mit Mist und Kompost fanden sich verglichen mit den Feldern mit konventioneller Düngung bis zu 33 Prozent mehr Kleinstlebewesen
im Boden, bei Düngung mit den mysteriösen Demeter-Präparaten lag die Zahl der nützlichen Bodenbazillen sogar um 45 Prozent höher. Und schließlich waren höhere Enzymaktivitäten messbar. Zudem waren die Verluste durch Lagerung geringer, weil die anthroposophisch gestärkten Früchte nicht so schnell verfaulten.
Demeter-Bauern sind auch gut zu → Kühen : In der konventionellen Tierhaltung werden die Hörner der Rinder oft abgesägt, damit sich die Tiere im Massenstall nicht so leicht verletzen. So erlauben es auch die Bio-Richtlinien der Europäischen Union. Der Demeter-Verband aber verbietet es, und zwar nicht nur aus Tierliebe, sondern auch aus Gründen der Gesundheit - beim Menschen. Denn es gebe Hinweise, so der Verband, »dass Demeter-Milch von Hörner tragenden Kühen selbst von Menschen vertragen wird, die auf herkömmliche → Milch allergisch reagieren«.
Depressionen
Depressionen gelten gemeinhin als Reaktionen auf belastende Ereignisse oder aber genetisch festgeschriebenes Erbe der Eltern oder Großeltern. Sie werden heute zumeist mit Medikamenten behandelt. Neue Forschungsergebnisse ergaben, dass auch die Nahrung die Befindlichkeit beeinflussen kann. So ist Studien zufolge die moderne Ernährungsweise (→ Western Diet ) dazu geeignet, die Körperchemie so zu beeinflussen, dass die Schwermut zunimmt. So ergab eine britische Studie von 2009, dass die übliche westliche Kost mit → Fast Food und → Fertiggerichten sowie viel → Brot und Brötchen aus weißem Mehl das Risiko für Depressionen erhöhen kann. Das Forschungsteam um die Psychologin Archana Singh-Manoux von der Abteilung für Epidemiologie und Gesundheitsförderung der Universität London kategorisierte das Essverhalten vor allem nach »vollwertig« und »industriell verarbeitet« und fand heraus, dass diejenigen am wenigsten unter Depressionen litten, die am meisten Obst, Gemüse und Fisch aßen. Am stärksten vom Unglück verfolgt wurde, wer sich vor allem
von Weißmehl, süßen Desserts, frittierten Gerichten oder verarbeitetem Fleisch (etwa Burger oder Wurst) ernährte. Diese Nebenwirkung des schlechten Essens führen die Wissenschaftler darauf zurück, dass die industriell verarbeitete Nahrung den Körper nicht mit den fürs Glücksgefühl notwendigen Nähr- und Wirkstoffen versorgt.
Nach Meinung der Gesundheitswissenschaftler kann etwa ein Mangel an → Folsäure die Hirnchemie negativ beeinflussen. Dieses Vitamin würde in der vollwertigen Ernährung über grüne Blattgemüse oder Erbsen, Bohnen und Linsen aufgenommen, fehlt allerdings in Schokopudding, Tiefkühlpizza und Dosenwürstchen. Auch die berühmten → Omega-3-Fette werden genannt. Diese guten → Fette aus Fisch, Walnüssen oder → Leinöl sind unter anderem verantwortlich für die Hirnentwicklung, aber auch für den Erhalt eines glücklichen Gemütes. Für das Leinöl wurde bereits im Jahr 1981 vom amerikanischen Mediziner Donald O. Rudin nachgewiesen, dass zwei bis sechs Esslöffel Leinöl täglich gegen Depressionen helfen. Auch andere Mediziner, wie etwa der Amerikaner Andrew Stoll, Psychiatrieprofessor der Harvard Medical School, machen den weitverbreiteten Mangel an Omega-3-Fetten verantwortlich für die Ausbreitung psychiatrischer Krankheiten: Nicht nur Depressionen, sondern auch Schizophrenie, Verhaltensstörungen und Aggressivität gehen nach wissenschaftlichen Untersuchungen mit einem Omega-3-Mangel einher. »Ich glaube, ein erhöhter Omega-3-Anteil in unserer Ernährung könnte bewirken, dass Depressionen und andere psychiatrische Erkrankungen seltener vorkommen«, sagt Stoll.
Leider sind viele dieser glücklich machenden Fette, Vitamine oder → Antioxidantien nicht lange haltbar und deshalb in dauerhaltbaren Supermarkt-Lebensmitteln nicht zu finden. Dafür sind dort Stoffe im Übermaß vorhanden, die die Haltbarkeit erhöhen, zum Beispiel → Zucker . Zu viel Zucker aber kann zu allerlei psychischen Veränderungen führen und auch aufs Gemüt schlagen. Larry Christensen, Vorsitzender der Psychologischen Abteilung an der Universität von Süd-Alabama, fand
bei Doppelblindstudien heraus, dass Menschen, die sehr viel Zucker essen, ständig über Müdigkeit klagen und oft Depressionen
Weitere Kostenlose Bücher