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Die Ernaehrungsfalle

Titel: Die Ernaehrungsfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans-Ulrich Grimm
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»eine enorme Bedrohung für die Unversehrtheit des Verdauungstraktes«, sagt Professor
Bengmark. Forscher wie er sind deshalb alarmiert: »Auf lange Zeit werden wir nicht mehr die Gelegenheit haben zu erfahren, wie die menschliche Darmflora eigentlich einmal ausgesehen hat«, sagt der Schwede. »Es ist höchste Zeit, ein großes Team an Mikrobiologen damit zu beauftragen, die Darmflora von Menschen in verschiedenen Regionen auf der Welt zu untersuchen. Das muss getan werden, bevor alle die modernen Industrielebensmittel, Fertiggerichte, Getränkedosen, und vor allem bakterienhaltige Joghurts, die sogenannten Probiotika, alle menschlichen Gemeinschaften auf der Erde erreicht haben.«
    Der Darm ist auch bedroht durch Krankheitserreger, die mit der Nahrung kommen. Darmentzündungen durch → Salmonellen , durch Bakterien vom Typ → Campylobacter , deren Auswirkungen denen der Salmonellen gleichen, und vergleichbare Erreger können die Folge sein. Die Erreger breiten sich dank → Massentierhaltung besonders schnell aus, denn der Stress in den Ställen macht die Tiere offenbar anfälliger, und die vielen Tiere auf engem Raum, zudem zahlreiche Transporte, begünstigen die Ausbreitung (→ Faktorenkrankheiten ). Manche Erreger für entzündliche Darmerkrankungen wie etwa die EHEC-Bakterien, entstehen auch durch artwidrige Fütterung.
    Auch die chemischen Zusatzstoffe in der Nahrung können die Darmtätigkeit beeinträchtigen. Am Darm kommt kein Zusatzstoff vorbei. Als schädlich für den Darm gelten manchen Medizinern insbesondere viele Geliermittel, Feuchthaltemittel sowie → Emulgatoren , so etwa folgende Zusätze:
    → Alginsäure und Alginate (E 400, E 405)
    → Agar-Agar (E 406)
    → Carrageen (E 407)
    →Johannisbrotkernmehl (E410)
    →Guarkernmehl (E 412)
    → Gummi Arabicum (E 414)
    → Karayagummi (E 416)
    → Sorbit, Sorbitsirup (E 420)
    → Polyoxyethylenverbindungen (E 432 - E 436)

    Als problematisch gelten auch diese Zusatzstoffe:
    → Di -, → Tri - und → Polyphosphate (E 450 - E 452)
    → Natrium-Carboxymethyl-Cellulose (E 466)
    → Polyglycerin-Polyricinoleat (E 476)
    → Sorbitanmono- und -tristearat (E 491, E 492)
    → Sorbitanmonolaurat (E 493)
    → Sorbitanmonoleat (E 494)
    → Sorbitanmonopalmitat (E 495)
    Süßungsmittel wie E 421 (→ Mannit ), E 966 ( →Lactit ) und E 953 (→ Isomalt ) können zu Durchfällen und Blähungen führen. Guarkernmehl (E 412) fördert die Aufnahme größerer Partikel durch die Darmwand. Die als Emulgatoren, → Stabilisatoren oder Verdickungsmittel verwendeten Stoffe E 466 bis E 469 (»Carboxymethyl-Cellulosen«) könne zu Durchfall und Bauchschmerzen führen. Carrageen (E 407) steht nach Ansicht einiger Wissenschaftler in Verdacht, die Ausbreitung von Geschwüren im Magen-Darm-Trakt zu fördern. Der Stoff führte im Tierversuch zu Darmentzündungen und Geschwüren, verzögerte auch die Reaktion des Immunsystems.
    Doch auch bei anderen Zusatzstoffen gibt es Hinweise auf Schäden im Verdauungstrakt: So kann der sogenannte Geschmacksverstärker → Glutamat aufs Darmgeschehen wirken, denn der Neurotransmitter zählt auch zu den Stoffen, welche die Aktivitäten des »Zweiten Gehirns« ermöglichen und, in erhöhter Dosis, Schaden anrichten. In Versuchen reagierten Ratten sowohl durch Glutamat als auch durch den Süßstoff → Aspartam mit Muskelkontraktionen in bestimmten Regionen des Verdauungstraktes. Auch → Konservierungsstoffe können den Darm schädigen und das Immunsystem stören.
    Die wichtigsten Darmschädlinge aber sind vermutlich die sogenannten Sulfite, von denen nach EU-Erkenntnissen viele Erwachsene mehr als das Doppelte und Kinder gar bis zum Zwölffachen der akzeptablen Dosis zu sich nehmen. Diese Chemikalien tragen die Zusatzstoff-Nummern E 220 bis 227. Sie sind für 61 Lebensmittelgruppen
zugelassen, von Marmelade und Süßwaren bis zu Senf. E 223, ein Stoff namens → Natriummetabisulfit , ist etwa in 5-Minuten-Terrinen und in industriellen → Kartoffelpürees enthalten. Trockenobst enthält mitunter E 220 (Schwefeldioxid, → Schweflige Säure) . Diese Zusatzstoffe führen dazu, dass sich bestimmte aggressive Bakterien vermehren, die den Darm angreifen - Bakterien, die sogar bei Ölbohrfirmen gefürchtet sind, weil sie die Pipelines anfressen. In Großbritannien haben bis zu 70 Prozent der Bevölkerung jene angriffslustigen Bakterien im Darm, aber nur 15 Prozent der schwarzen Landbevölkerung im südlichen Afrika. Die Folge ist unter anderem

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