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Die Ernte

Die Ernte

Titel: Die Ernte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Nicholson
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die dann zu ihm kamen.
    Aber sie musste zugeben, dass sie es genoss, einkaufen zu gehen, mit dem neuen Jeep zu fahren und dass sie nicht Stangenbohnen und Kürbisse anpflanzen musste wie ihre Schwestern. Donnie hatte ihr sogar für den Sommer eine Satellitenschüssel versprochen.  Und er war richtig stolz auf seine Arbeit.
    Er nannte es »Familienbetrieb« und seine Wangen glühten, wenn er davon sprach, und er sah nett aus, wenn er lächelte.
    Nun, nichts geht über Familie und ich werde zu meinem Mann stehen, da komme was wolle.
    Vielleicht fiel der Apfel nicht weit vom Stamm und vielleicht muss man ja in den sauren Apfel beißen und vielleicht hat ja auch der schönste Apfel einen Wurm, aber eines musste man ihm lassen, Donnie hat noch nie die Hand gegen sie erhoben. Und sie wusste mit absoluter Sicherheit, dass das keine ihrer Schwestern über ihre nichtsnutzigen Männer sagen konnte.
    Und Donnie wurde respektiert. Seine Kunden kamen aus allen Gesellschaftsschichten, nicht nur solche heruntergekommene Typen wie Ralph und seinesgleichen.  Polizeichef Crosley hielt seinen Mund und sagte für eine monatliche Ration nichts und Chester Mull war auch so regelmäßig da, dass man seine Uhr nach ihm stellen konnte. Die Hälfte der Kunden der Moose Lodge kamen vorbei.  Sogar einige der Snobs vom Lion´s Club erfreuten sich an dem illegalen Vergnügen. Und der alte Priester, nicht Blevins, sondern der eine vor ihm, Hardwick, war jeden Montag vorbeigekommen, egal ob es regnete oder die Sonne schien.
    Sie hatte Zeit für ihre eigenen Hobbys und als sie einen Webstuhl wollte, war Donnie sofort losgerannt und hatte ihr ohne mit der Wimper zu zucken einen gekauft. Zweitausend Dollar, einfach so.  Jetzt stand er da in einer Ecke, die Fäden hingen wie staubige Spinnweben herab, aber Donnie hatte kein einziges Wort darüber verloren, dass sie ihn nicht mehr benützte. Sie warf noch einen Blick auf den Himmel, der inzwischen so schwarz war wie ein Schwarm Fliegen auf einem Stück Zuckerglasur.
    Kein Donnie.
    Ihre Gedanken wanderten von der Steppdecke auf ihrem Schoß in die Küche.  Sie war voll mit Kochbüchern, Rezepten und Emailgeschirr, das Donnie ihr gekauft hatte, sodass sie endlich den  Kochwettbewerb beim Blütenfest gewinnen würde. Er hatte ihr sogar eine nagelneue Küchenmaschine gekauft.
    »Es ist eine eigene Wissenschaft «, hatte er ihr gesagt. »Nicht Glück oder alte Bergweisheiten, sonst würde Elvira Oswig nicht Jahr für Jahr das blaue Band des Siegers gewinnen. Sie hat den Bogen raus, das ist alles.«
    Das Blütenfest war schon am kommenden Wochenende und mit ihrem neuesten Rezept würde sie dieses Jahr gewinnen. Donnie hatte gesagt, dass dieses Jahr kein Juror auf Erden die Einsendung von Genevieve Moody übergehen könne.
    Und da kam er auch schon daher, er taumelte den Weg entlang, als ob er ein bisschen zuviel probiert hätte. Seinen Kopf hielt er schief, als ob er ein Eimer mit einem Loch wäre, aus dem Wasser tropfte.
    Ach Gott, altes Mädchen, steh auf und hilf ihm aufs Sofa. Du weißt schon, er arbeitet hart für dich und erwartet nicht einmal ein kleines Dankeschön, nur hie und da ein paar Anzüglichkeiten, aber das taten ja ALLE. Und außerdem, das dauert ja nicht lange und wenn es Donnie nach Hause bringt, dann bin ich auch gerne bereit dazu.
    Sie legte ihre Nadel und die Stoffreste zur Seite. Ihr Mann stolperte die Treppen herauf und zog seine Füße so über den Boden, als wären seine Stiefel voller Schlamm.
    »Hallo Liebling, geht´s dir auch gut?«, fragte sie und strich mit der Hand ein paar Fäden von ihrem Schoß.
    Um die Wahrheit zu sagen, er sah aus wie ein Stück Scheiße und nickte, was aber nichts zu sagen hatte, da er nichts mehr hasste als sich zu beklagen. Er schlang seine Arme um sie, aber seine Augen waren nur halb geöffnet und das Weiße in seinen Augen wirkte bedrohlich.
    »Moment, vielleicht sollte ich dich besser ins Bett bringen, Donnie.«
    Er lehnte sich mit seinem ganzen Gewicht auf sie, so als ob er etwas Unanständiges mit ihr vorhatte, aber es war ja erst Nachmittag und sie hatten es seit ihrer ersten Zeit zusammen nicht mehr bei Tageslicht getan. Außerdem roch sein Atem wie ein Fass voll mit verfaultem Sauerkraut.
    »Hast du Fieber?«, fragte sie. »Ich glaub´, du hast einen Anfall, irgendwas ist dir nicht bekommen.« 
    Warum schaute er sie nicht an?
    »Liebling?«
    Sie versuchte zurückzuweichen, aber seine Arme packten sie fester und sein Gesicht kam immer

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