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Die Eroberung Von Mexiko Durch Ferdinand Cortes

Die Eroberung Von Mexiko Durch Ferdinand Cortes

Titel: Die Eroberung Von Mexiko Durch Ferdinand Cortes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Schurig
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unter hartem Kampf und großer Mühseligkeit die kleine Veste Xolok, die von nichtsehr hohen Mauern aus Quadersteinen umgeben ist. Darauf ließ ich drei Geschütze aus den Brigantineneilends ans Land bringen. Das weitere Stück Damm von Xolok bis zur Stadt, das eine halbe Meile lang ist, war dicht von Feinden bedeckt, und zu beiden Seiten davon war der See voller Zillen mit streitbarem Kriegsvolk. Ich gab den Befehl, eines der Geschütze gegen die feindliche Menge auf dem Damm zu richten und einen Schuß abzugeben. Selbiger tat dem Feinde merklichen Schaden, aber durch die Unvorsichtigkeit eines Kanoniers geriet beim Abfeuern des Geschützes der zum Glück nicht große Vorrat an Schießpulver in Brand. Noch in der Nacht sandte ich eines der Rennschiffe nach dem zwei Meilen fernen Iztapalapan zum Obristen Sandoval mit dem Befehl, er solle mir alles Pulver, was er hätte, sofort schicken.
    Anfänglich hatte ich mir vorgenommen, mein Hauptquartier nach Kojohuakan zu legen und die Rennschiffe selbständig zu lassen. Nachdem ich aber die Burg Xolok genommen und damit auf dem Steindamm Fuß gefaßt hatte, beschloß ich, mein Lager hier aufzuschlagen und auch die Brigantinen bei mir zu behalten. Ich schickte sowohl nach Kojohuakan als nach Takuba den Befehl, mir am anderen Morgen aus beiden Standorten je 50 Fußknechte herzuschicken.
    Die ganze Nacht blieben wir allesamt wach, dleweil wir in großer Gefahr waren. Um Mitternacht machten die Feinde in großen Massen, zu Land auf dem Damm und zu Wasser auf den Zillen, einen Überfall auf uns, der wahrlich kein Scherz war, dieweil er bei voller Dunkelheit geschah. Zu solcher Zelt hatten die Mexikaner sonst niemals gefochten, außer im Übermut errungener Erfolge.
    Da wir gerüstet und bereit waren, empfingen wir sie durch unsere Schützen. Auch von den Rennschiffen, deren jedes ein Feldgeschütz hatte, begann das Feuer. Also wagte sich der Feind nicht nahe an uns heran und vermochte uns keinen Schaden anzutun. Schließlich ließ er ganz von uns ab, und wir verbrachten die weitere Nacht in Ruhe.
    Am Morgen, als die Sonne aufging, trafen in unseremLager zu Xolok 15 Armbruster und Büchsenschützen, 50 Fußknechte mit Schild und Schwert und sieben oder acht Reiter aus Kojohuakan ein. Als sie einzogen, hatte das Gefecht wider die Feinde bereits von neuem begonnen. Der Feinde waren so viele, daß der Damm und der See von ihnen ganz bedeckt wurden, und ihr Kriegsgeheul war so wüst, als sollte die Welt untergehen. Trotzdem kamen wir auf dem Steindamm Schritt um Schritt vorwärts und eroberten eine Brücke, die sie abgerissen hatten, und auch den Wall, den sie hinter dem Brückengraben aufgeworfen hatten. Sodann trieben wir sie mit unserem Geschütz und unseren Pferden bis in die ersten Häuser von Temixtitan zurück.
    Dieweil nun eine Menge feindlicher Zillen zur linken Seite des Dammes in dem Teil des Sees erschienen, auf den meine Rennschiffe nicht konnten hingelangen, und uns von da mit Pfeilen und Wurfspießen beschossen, da ordnete ich an, daß dicht bei Xolok eine Durchfahrt für die Schiffe hergestellt werden sollte. Als dies geschehen war, ließ ich vier Brigantinen durchfahren. Sie verjagten die Zillen und trieben sie bis in die Wasserstraßen der Vorstadt. Wieder herauszufahren wagten sie nicht. Auf der anderen Seite der Dammstraße kämpften die übrigen acht Brigantinen immer wieder mit einer Menge feindlicher Zillen und trieben auch sie in die Vorstädte hinein. Da der See dort seicht war, verfolgten die Rennschiffe die Zillen anfangs nicht bis dahin, damit sie daselbst nicht sitzen blieben; nachdem sie aber tiefere Stellen gefunden, taten sie es und fochten gar ritterlich mit den Mexikanern auf den Zillen. Hierbei erlegten sie viele Feinde und verbrannten einen Teil der Vorstadt. So verging der ganze Tag im Kampfe.
    Am anderen Tage rückte der Obrist Gonzalo von Sandoval mit all seinem Kriegsvolk, Hispaniern wie Indianern, von Iztapalapan nach Kojohuakan vor. Nach einer viertel Meile Wegs kam er vor ein Dorf, das in den See hineingebaut war. Da die Einwohner wider ihn zu kämpfen begannen, so fingenauch die Hispanier mlt ihnen an; aber Sandoval ward ihrer bald Herr und schlug sie in die Flucht. Er erlegte viele der Feinde, nahm das Dorf und setzte es in Brand.
    Da mir vermeldet ward, daß der Dammweg von Kojohuakan nach Xolok an einer Stelle von den Mexikanern ein gutes Stück durchstochen worden war, um den Vormarsch von Kriegsvolk zu verhindern, so sandte ich zwei

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