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Die Eroberung Von Mexiko Durch Ferdinand Cortes

Die Eroberung Von Mexiko Durch Ferdinand Cortes

Titel: Die Eroberung Von Mexiko Durch Ferdinand Cortes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Schurig
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eine beinahe gänzlich abgerissene Brücke gelangten. Nur ein paar einzelne Balken waren davon stehen gelassen worden, auf denen sich die Fliehenden hinüberretteten. Jenseits der Brücke war abermals eine große Schanze von allerlei Steinen aufgeführt. Als wir vor dem Brückengraben ankamen, konnten wir nicht mehr hinüber, dieweil die Feinde von drüben einen Hagel von Geschossen auf uns warfen und weil auf den Häusern zu beiden Seiten der Straße unzählig Volk stand und auf uns ohne Unterlaß herabschoß. Ich ließ zwei Feldgeschütze auffahren. Mit diesen und mit unseren Armbrüsten und Büchsen taten wir ihnen einen nicht geringen Schaden an. Zwei Stunden währte der Kampf. Dann aber warfen sich etliche Hispanier in das Wasser und schwammen hinüber. Jetzt erstürmten wir den Wall. Als die Feinde dies wahrnahmen,verließen sie die Schanze und die Dächer der Häuser und gaben Fersengeld hinein in die Gassen.
    In hellen Haufen drangen die Unsrigen in die Stadt. Ich ließ sofort die eroberte Schanze abtragen und den Graben davor ausfüllen. Unterdessen setzten die Hispanier und unsere Indianer die Verfolgung entlang der breiten Hauptstraße fort, bis sie, etwa zwei Armbrustschüsse weiter, wiederum an eine Brücke kamen, nahe am Hauptplatze, wo die größten Häuser und Paläste der ganzen Stadt standen. Diese Brücke war nicht abgetragen, auch war kein Wall dahinter aufgeworfen. Der Feind hatte nicht vermeint, daß wir an diesem Tage so weit vermöchten vorzudringen. Am Eingang des großen Platzes stellte ich eines meiner Feldgeschütze auf und ließ einen Schuß gegen die Feinde abfeuern. Sie standen so dicht gedrängt, daß durch den einen Schuß eine Menge Indianer fielen. Da hier keine der uns so gefährlichen Wassergräben waren, begannen wir den allgemeinen Angriff gegen den Platz, der ganz voller Menschen war. Alsbald floh die Menge hinter die Mauern der großen Moschee, die, wie ich in meinem vorigen Berichte bei Gelegenheit vermeldet habe, einen Raum umfaßt, in dem man eine kleine Stadt erbauen könnte. Auch diesen Hof erstürmten wir und kamen auf etliche Zeit sogar in den Besitz der Pyramide und der Tempel droben.
    Sodann aber machten die Temixtitaner einen gewaltigen Gegenangriff. Sie vertrieben uns aus dem Tempelhof und warfen uns unter hartem Kampf bis auf den großen Platz zurück. Auch hier vermochten wir nicht lange Widerstand zu leisten und mußten schließlich bis an das Stadttor zurückweichen, wobei wir das Feldgeschütz verloren, das am Eingang des großen Platzes aufgestellt war. Die Hispanier wären in noch größere Gefahr geraten, wenn in diesem Augenblick, von Gott dem Allmächtigen geschickt, nicht drei meiner Reiter gekommen wären. Vor diesen wich der Feind unter starken Verlusten in die Stadt zurück.
    Unterdessen war die Nacht angebrochen. Ich befahl daher, daß Sammeln geblasen ward, und begann den Rückzug. Alsogleich folgte uns der Feind in ungeheueren Massen, so daß wir uns ihrer kaum erwehren konnten. Ohne die Reiter aber wäre es ganz unmöglich gewesen. Zu unserem Glück hatte ich alle Gräben zuschütten lassen. Obwohl wir den Feinden großen Schaden beibrachten, warfen sie sich voller Wut immer von neuem auf uns. Trotzdem erreichten wir unser Hauptquartier. Viele Hispanier waren verwundet, aber keiner gefallen. Im Rückzuge hatten wir links und rechts der Hauptstraße eine Menge Häuser in Brand gesetzt, damit die Feinde nicht von den Dächern auf uns herabschießen könnten, wenn wir in etlichen Tagen von neuem stürmten.
    Am selbigen Tage machten auch die Obristen Gonzalo von Sandoval und Peter von Alvarado, ein jeder von seinem Standort aus, einen braven Angriff gegen die Hauptstadt. Gleichwohl haben wir eine oder anderthalb Meile voneinander getrennt gekämpft. So groß und weit ist die Stadt. Beide Obristen haben sich gleich mir am Abend ohne Verluste wieder zurückgezogen.
Das fünfzehnte Kapitel
    Mittlerweile war Don Fernando, der Fürst von Tezkuko und des Landes Akuluakan, eifrig beschäftigt gewesen, alle seine Untertanen, sonderlich die Edelleute, für uns zu gewinnen und uns in Treue zu erhalten, denn dazumal waren sie uns noch nicht alle so freundschaftlich wie späterhin. Er hatte sieben Brüder, streitbare junge Männer, die er bat, mit dem gesamten Kriegsvolk des Landes uns zu Hilfe zu kommen. Einen von ihnen namens Ixtlilxochitl, einen tapferen und gewandten jungen Mann von ungefähr 24 Jahren, der beim Volk beliebt und angesehen war, ernannte er zum

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