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Die Eroberung Von Mexiko Durch Ferdinand Cortes

Die Eroberung Von Mexiko Durch Ferdinand Cortes

Titel: Die Eroberung Von Mexiko Durch Ferdinand Cortes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Schurig
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Rennschiffe dahin ab, die in der Lücke eine Art Brücke bilden sollten. Während sein Kriegsvolk Quartier in Kojohuakan nahm, ritt Sandoval selber mit zehn Reitern auf dem Dammwege in mein Hauptquartier, woselbst er mich mitten im Kampfe fand. Er und seine Reiter gaben die Pferde in Xolok ab und halfen uns zu Fuß. Sogleich nach seiner Ankunft erhielt der Obrist einen Lanzenstich in den einen Schenkel. Auch manch anderer Hispanier wurde verwundet. Trotzalledem brachten unsere Geschütze und unsere Büchsen, auch unsere Armbrüste den Feinden so viel Schaden bei, daß selbige weder auf dem Damme noch auf den Zillen standhielten und daß ihre Furcht bald größer ward als zuvor ihr Mut.
    So schlugen wir uns sechs Tage lang ohn Unterlaß. Indessen fuhren unsere Rennschiffe um die Vorstädte und verbrannten dort viele Häuser. An etlichen Stellen drangen sie sogar bis in die eigentliche Stadt. Dadurch verhinderten sie das Auslaufen von weiteren Zillen. Auf mehr denn eine viertel Meile wagten sich fortan keine an mein Hauptquartier heran.
    Am folgenden Tage kam eine Meldung von Peter von Alvarado, dem Obristen des Kriegsvolks zu Takuba, die mir besagte, daß man auf dem nördlichen Steindamm immer noch vom Lande nach Temixtitan aus und eingehen könnte. Auch befürchte er, daß die ganze Bürgerschaft im Notfalle auf diesem Wege die Stadt verlassen möchte. Wiewohl ich einen solchen Auszug ganz gern gesehen hätte, und zwar deshalb, weil ich ihnen zu Lande mehr Abbruch zu tun vermochte, so entschloß ich mich dennoch, den Ring der Belagerung völlig zuschließen, um dem Feinde jedweden Nutzen vom Festlande zu entziehen. Deshalb gab ich dem Obristen Sandoval den Befehl, ungeachtet seiner schweren Wunde, er solle sein Hauptquartier nach Tepeaka verlegen, einem Marktflecken am Ende des Norddammes. Mit 23 Reitern, 100 Fußknechten und 18 Schützen marschierte er dahin ab. Die 50 bereits einmal erwähnten Fußknechte, die ich mir von ihm aus Iztapalapan hatte schicken lassen, verblieben bei mir. Am anderen Morgen traf er in Tepeaka ein. Von Stund an war die Stadt Temixtitan von allen Seiten gänzlich belagert.
Das vierzehnte Kapitel
    In meinem Hauptquartier zu Xolok verfügte ich über 200 hispanische Fußknechte, darunter 25 Armbruster und Büchsenschützen; dazu kam die Mannschaft der Brigantinen, mehr denn 250 Mann. Ferner hatte ich einen Teil der indianischen Hilfsvölker vom Festlande herangezogen.
    Jetzt, wo die Stadt völlig vom Lande abgeschnitten war, beschloß ich einen starken Angriff auf dem Süddamm zu machen, wobei mich meine Rennschiffe auf beiden Seiten begleiten sollten. Aus Kojohuakan, wo eine Abteilung von Reitern und Fußknechten verblieben war, beorderte ich noch etliche zu mir. Zehn Reiter stellte ich am Anfange des Dammes auf, ebenso das in Kojohuakan belassene Kriegsvolk. Zehn Reiter, sowie 10000 indianische Bundesgenossen sollten mir den Rücken decken, denn folgende Ortschaften am See waren auf der Seite von Temixtitan: Iztapalapan, Huizlopochko, Mexikalzinko, Huitlahuak, Mizkiz, Kolhuakan, Xochimilko.
    Die Obristen Gonzalo von Sandoval und Peter von Alvarado erhielten den Befehl, am nämlichen Tage wie ich von ihren Standquartieren aus die Stadt anzugreifen.
    Ich selbst rückte zu Fuß am anderen Morgen aus dem Lager auf dem Steindamm wider die Stadt. Alsbald stießen wirauf den Feind, der einen Graben quer über den Damm und dahinter einen Wall aufgeworfen hatte. Es entbrannte ein harter Kampf. Endlich aber erstürmten wir die Schanze und warfen die Mexikaner bis an das Tor der Stadt zurück. Die dortige Brücke hatte man weggerissen, und der Wassergraben war abermals durch eine dahinter aufgeworfene Schanze wohl verteidigt. Als wir hinkamen, begann von neuem die Schlacht. Dieweil wir aber zu beiden Seiten die Brigantinen hatten, gewannen wir auch diese Schanze. Ohne den Beistand der Schiffe wäre dies uns unmöglich gewesen. Als der Feind die Stellung verließ, sprangen Scharen von Tlaskalanern, Tezkukoanern und anderen unserer Indianer von Huexozinko und Chalko, insgesamt viele Tausende, aus den Rennschiffen, schwammen durch das Wasser und erklommen die Ufer vor der Stadt. Währenddem die Unsrigen mit Ziegeln und anderen Steinen den Graben vor dem Tore zuschütteten, erstürmten die Hispanier einen dritten Wall, der in der Hauptstraße von Temixtitan aufgerichtet war. Da vor diesem kein Wassergraben war, ward er leicht genommen.
    Danach eilten wir den Feinden nach, bis wir auf der Hauptstraße an

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