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Die Eroberung Von Mexiko Durch Ferdinand Cortes

Die Eroberung Von Mexiko Durch Ferdinand Cortes

Titel: Die Eroberung Von Mexiko Durch Ferdinand Cortes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Schurig
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werde, sobald wir einander in Person begegneten, was ehebaldigst geschehen solle. Zur Zeit hätten seine Pferde die Seefahrt noch nicht überstanden, weshalb er sich nicht könne auf die Reise wagen. Er bäte mich aber, Mittel und Wege zu schaffen, daß wir zusammenkommen könnten, sei es, daß ich zu ihm oder er zu mir käme.
    Sofort nach Empfang seines Briefes antwortete ich ihm, ich sei über seine Ankunft überaus erfreut und kein andrer Abgesandter Eurer Kaiserlichen Majestät könnte mir angenehmer sein denn er, da er ein alter Freund von mir märe. Indessen sei der Frieden hierzulande noch nicht fest genug und jedwede Neuerung von Übel, dieweil die Indianer leicht möchten wieder abfallen.
    Darauf bat ich den Pater Peter Melcharejo von Urrea, einen Ausspender von Ablaßbriefen, der an allen unsern Mühsalen und Nöten teilgehabt hatte und am besten wußte, wie die Dinge hier stehen, sich die Mühe zu machen, mit Christof von Tapia in meinem Namen zu verhandeln. Ich bat ihn im Beisein von Allerhöchstdero Schatzmeister, der auch der Meinung war, daß besagter Pater wohlgeeignet wäre, die Angelegenheit zum Nutzen Eurer Kaiserlichen Majestät wie des Landes zu ordnen. Seine Entscheidung solle von mir eingehalten werden.
    Also ging der Pater mit drei Begleitern nach Verakruz ab, wo Tapia noch immer weilte. Alsdann rüstete auch ich mich zur Abreise und ordnete noch allerlei, um Eurer Kaiserlichen Majestät die Ruhe und den Frieden dieses Landes zu sichern.
    Zehn oder zwölf Tage darauf schrieb mir der Befehlshaber
    zu Verakruz, besagter Christof von Tapia habe der Behörde die Vollmacht Eurer Kaiserlichen Majestät vorgelegt. Man hätte ihm daraufhin alle gebührende Ehre erwiesen; was indessen die Vollstreckung anbelange, so wäre ihm der Bescheid verabfolgt worden, man halte sich in Verakruz nicht für maßgeblich genug, dieweil der größere Teil der höheren Amtsleute beim Sturm und bei der Eroberung der Stadt zugegen gewesen und in meinem Hauptquartiere verblieben wäre. Sobald sie deren Entscheidung vernommen, solle vollstreckt werden, was zum Nutzen Eurer Kalserlichen Majestät und des Landes gereiche.
    Ob solchem Bescheid war Christof von Tapia arg verdrossen. Zudem begann er, mir recht ärgerliche Dinge anzurichten. Gleichwohl schrieb ich nach Verakruz zurück, man möge Eure Kaiserliche Majestät bedenken und sich bemühen, besagten Tapia zufrieden zustellen und vor allem keinen Anlaß geben, daß daraus Uneinigkeit mochte entspringen. Auch rüste ich mich bereits zur Reise und wäre baldigst in Verakruz zu erwarten, um mich mit ihm zu besprechen und dem Kaiserlichen Befehl Genüge zu tun.
    Als ich nun wahrhaftig reisefertig war und den Zug nach dem Panuko einzustellen befahl, dieweil es, wenn ich von dannen ging, sehr vonnöten war, daß ich eine starke Besatzung in Kojohuakan zurückließ, da kamen die Hauptleute und Räte von Neu-Hispanien zu mir und erhoben Einspruch, dieweil das kaum wiedereroberte und zu Frieden gebrachte Land Mexiko samt seiner Hauptstadt Temixtitan von neuem aufrührerisch werden möchte, sobald ich wegginge, und der abermalige Abfall des Landes Eurer Kaiserlichen Majestät zu großem Schaden wäre. Auch aus anderen Ursachen sei mein Weggang der Stadt gefährlich. Zuletzt erboten sich die Räte, sie wollten mit meiner Genehmigung und Vollmacht gen Verakruz ziehen und sich von Christof von Tapta den Befehl Eurer Kaiserlichen Majestät vorweisen lassen, sodann aber das tun, was sie als Allerhöchstdero Nutzen und Vorteil erachteten.
    Da mich dünkte, der Handel sei also zu ordnen, ließ ich die Räte ziehen und gab ihnen ein Schreiben an Christof von Tapia mit, darin ich ihm kundtat, was in der Sache bisher geschehen war, und daß Gonzalo von Sandoval, Diego von Soto und Diego von Valdenebro, die sämtlich in Verakruz waren, zugleich mit den Räten des neuen Reiches die Angelegenheit in meinem Namen zu Ende bringen sollten, worauf vollzogen werden möge, was Eurer Kaiserlichen Majestät zu Nutzen und dem Lande förderlich sei.
    Sie begegneten dem besagten Tapia, der sich seinerseits auch auf den Weg begeben hatte, bei ihm der Pater Peter, und baten ihn, umzukehren. Hierauf begaben sie sich allesamt nach Cempoalla, woselbst Christof von Tapia den Räten Allerhöchstdero Vollmacht und Befehl vorlegte. Sie erwiesen ihm die gebührenden Ehren; was aber die Vollstreckung anbelangte, so wollten sie zuvor eine Bittschrift an Eure Kaiserliche Majestät richten, in der Meinung, damit zu

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