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Die Eroberung Von Mexiko Durch Ferdinand Cortes

Die Eroberung Von Mexiko Durch Ferdinand Cortes

Titel: Die Eroberung Von Mexiko Durch Ferdinand Cortes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Schurig
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Hellbraune des Juan von Escalante. Der Grauschimmel des Diego von Ordas, eine Stute, war ein fauler Gänger. Hingegen hatte Gonzalo Dominguez ein gar treffliches Tier, einen festen Renner; ein kleiner schwarzbrauner Kerl. Auch der Braune von Pedro Gonzalez aus Truxillo lief recht gut. Peter Moron, gebürtig aus Bayamo, hatte einen munteren gutgerittenen Falben. Der Rappe hinwiederum des Vaena aus Trinidad war wenig wert. Dafür war der Gaul des Lares, ein Hellbrauner, ein ganz vorzügliches und flottes Tier. Der Musikus Ortiz und ein gewisser Bartolome Garcia, ein Goldgrubenbesitzer, hatten gemeinsam einen trefflichen Rappen, eines der besten Pferde in unserem Heere. Juan Sedeño aus Havana hatte eine braune Stute, die an Bord geworfen hat. Dieser Sedeño galt als der reichste Mann unter uns allen. Er besaß ein eignes Schiff, große Vorräte an Brot und eingesalzenem Fleisch und einen Neger, damals noch etwas Seltenes und Kostspieliges.
    Wiederum muß ich auf frühere Ereignisse zurückgehen.
    Auf die Meldung, daß sein Schwager Verdugo es nicht zuwege gebracht, dem Cortes den Oberbefehl abzunehmen, ja ihm sogar Vorschub geleistet hatte, war Velasquez in solcher Wut, daß er wie ein wildes Tier brüllte. Unverzüglich sandte er einen seiner Getreuen an Pedro Barba ab, den Unterstatthalter von Havana, mit dem Befehle, das Geschwader unter keinen Umständen weitersegeln zu lassen, vielmehr den Generalkapitän sofort zu verhaften und nach Santiago zu bringen. Auch an Diego von Ordas und Juan Velasquez von Leon erging ein Schreiben.
    Als Garnica – so hieß der Mann – mit seinem Schriftstücke in Havana ankam, wußte Cortes sofort, was er brachte. Ein Mönch nämlich, der viel im Hause des Velasquez verkehrte, hatte dem Boten einen Brief an den Pater Barthel von Olmedo mitgegeben, einen Ordensbruder, der auf unserem Geschwader war. Dadurch erfuhr Cortes alle Geschehnisse.
    Ordas war – wie berichtet – mit einem besonderen Auftrag weggeschickt. Somit war lediglich Velasquez von Leon zu gewinnen, und es gelang dem Generalkapitän auch, ihn auf seine Seite zu bringen. Er war nämlich auf seinen Verwandten, den Statthalter, gar nicht gut zu sprechen, weil die ihm zugeteilte Farm wenig wert war.
    So geschah es, daß Diego von Velasquez mit seinen Briefen und Befehlen keinen Erfolg hatte. Im Gegenteil: Pedro Barba, die Alvarados, Alonso Hernandez Puerto-Carrero, Francisco von Montejo, Christoval von Olid, Juan von Escalante, Andreas von Monjaraz sowie dessen Bruder Gregorio hielten um so fester zu Cortes. Mehr noch als in Trinidad blieben die Absichten des Statthalters in Havana geheim, und der Unterstatthalter, der dem Garnica ein Antwortschreiben mitgab, berichtete an Diego von Velasquez, er könne es nicht wagen, den Generalkapitän zu verhaften, well er zu mächtig und bei seinen Leuten zu beliebt sei. Wenn er etwasgegen ihn unternähme, setze er die Stadt der Plünderung aus. Übrigens sei Cortes allem Anscheine nach dem Statthalter völlig ergeben und handele in jedweder Sache nur zu dessen Vorteile. Zugleich schrieb auch Cortes selber an Velasquez. In schonen Worten versicherte er ihm seine Treue und Dankbarkeit, machte ihm die herrlichsten Versprechungen und fügte hinzu, daß er am folgenden Tage unter Segel zu gehen gedächte.
    Eine Besichtigung seiner gesamten Streitkräfte verschob Cortes in den Aufenthalt auf der Insel Kozumel. Er gab Befehl, die Pferde und alles andere an Bord zu bringen. Pedro von Alvarado erhielt den Auftrag, mit dem Heiligen Sebastian, einem recht guten Segler, in Richtung auf das Kap San Antonio, den anbefohlenen Sammelort aller Schiffe, vorauszusegeln und von dort weiter nach Kozumel. Ebendahin ward Diego von Ordas beordert. Am 10. Februar 1519 gingen die übrigen neun Schiffe in See. Meine Person befand sich auf dem Heiligen Sebastian, zusammen mit noch 60 Kriegsleuten.
    Am dritten Tage unseres Aufenthalts auf der Insel Kozumel hielt Cortes die Besichtigung seiner Streitmacht ab. Es ergab sich, daß wir ohne die Seeleute 508 Mann stark waren. Der Seeleute waren 109. Pferde hatten wir 16, alle zum Ritterspiel wie zum Gefecht brauchbar. Unser Geschwader bestand aus 11 Schiffen von verschiedener Größe, darunter eine Art Brigg, die einem gewissen Bines Nortes gehörte. Die Zahl der Armbrustschützen betrug 32, die der Büchsenschützen 13. Grobe Geschütze waren 10 vorhanden, dazu 4 leichte sogenannte Feldschlangen. An Kugeln und an Pulver besaßen wir einen guten Vorrat. Cortes

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