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Die Eroberung Von Mexiko Durch Ferdinand Cortes

Die Eroberung Von Mexiko Durch Ferdinand Cortes

Titel: Die Eroberung Von Mexiko Durch Ferdinand Cortes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Schurig
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wir das Schiff nicht. Cortes ließ ein Boot mit zehn Armbrustern aussetzen. Selbige fanden die gefällten Bäume und auch den Zettel. Obgleich Cortes nicht ohne Sorge war, daß dem Escobar ein Unfall zugestoßen sein könne, ließ er doch die Segel beisetzen. Bald hernach stieß Escobar wieder zu uns.
    Also kamen wir in die Gewässer von Puntonchan. Cortes gab dem Obersteuermann Befehl, in die Bucht einzulaufen, in der ehedem Francisco Hernandez von Cordova (1517) und ebenso Juan von Grijalva (1518) so üble Aufnahme gefunden hatten. Alaminos erklärte aber, die Küste sei hier wegen der geringen Wassertiefe ungünstig zum Verweilen. Die Schiffe müßten zwei Stunden davon vor Anker gehen.
    Cortes hatte die Absicht, ein Strafgericht über die Eingeborenenzu halten, und viele von uns, die wir in den Gefechten von damals mitgefochten hatten, hegten den gleichen Wunsch. Aber Alaminos wandte ein, eine Landung zu solchem Zweck koste mehr denn drei Tage, und wenn das Wetter umschlage, könnten wir eine ganze Woche hier festsitzen. Für das eigentliche Ziel unserer Fahrt hätten wir gerade den besten Wind. Wir wären in zwei Tagen am Tabasko.
    Infolgedessen gingen wir wieder in See und erreichten den ebengenannten Strom am dritten Tage, das war am 12. März 1519. Da wir von der Fahrt unter Grijalva her wußten, daß Schiffe von größerem Tonnengehalt in die Mündung des Flußes nicht einfahren konnten, so gingen die großen Schiffe auf der See vor Anker, und nur die kleineren liefen ein. Die Truppen sollten in Booten an das Land gebracht werden, am Palmenkap, wo ehedem auch Grijalva gelandet war, eine Wegstunde vor der Stadt Tabasko.
    Auf dem Lande, unter Mangebäumen, stand eine Menge bewaffneter Indianer. Im Orte selbst hatten sich noch an die 12000 Mann geschart, alle nach ihrer Art in Wehr und Waffen, bereit, uns anzugreifen, wenn wir an das Land kämen. Die Stadt Tabasko war damals sehr mächtig, und eine Anzahl anderer Orte war ihr Untertan.
    Als Cortes diese Bereitschaft sah, befahl er dem Dolmetsch Aguilar, der die Sprache der Tabasker verstand, etliche Indianer anzurufen, die in einem Nachen nicht weit von uns vorbeiruderten. Er solle sie fragen, was die Unruhe und der Lärm bedeute. Wir seien durchaus nicht in feindseliger Absicht hergekommen, vielmehr nur um Wasser einzunehmen und mit ihnen Waren zu tauschen. Sie sollten sich aber ja hüten, Krieg mit uns anzufangen, denn dann ginge es ihnen schlimm.
    Aguilar tat den Indianern solches kund und noch manch anderes, um sie friedlich zu stimmen. Aber je mehr er ihnen zuredete, um so trotziger sind sie geworden. Sie drohten am Ende sogar, uns allesamt umbringen zu wollen, falls wiruns ihrer Stadt näherten. Selbige war mit einem Erdwall und einem Verhau aus dicken Bäumen verschanzt.
    Da alles vergebens war, gab Cortes den Befehl, die kleineren Schiffe und die Boote zur Einfahrt in den Strom bereitzumachen. Die Geschütze, die Armbruster und die Büchsenschützen wurden auf die Fahrzeuge verteilt. Von Grijalvas Zug her erinnerten wir uns, daß vom Palmenkap ein Pfad zwischen Lagunen und Wasserläufen bis an die Ortschaft führt. Cortes stellte eine Wache von drei Mann aus mit der Weisung, das Verhalten der Indianer während der Nacht zu beobachten und sofort Meldung zu machen, wenn sie abrückten. Sehr bald traf diese Meldung auch ein. Den Rest des Tages verwandten wir zur Ausrüstung der Fahrzeuge und zur Erkundung des Geländes.
    Am anderen Tag in der Frühe, nachdem wir die Messe gehört und eine Waffendurchsicht abgehalten hatten, entsandte Cortes den Hauptmann Alonso von Avila nebst 100 Mann, darunter zehn Armbruster, mit dem Auftrag, sich an den besagten kleinen Weg zu legen. Sobald er Geschütz- und Büchsenfeuer aus der Ferne höre, solle er von dort aus gegen die Stadt rücken, während der Hauptangriff von der Stromseite aus erfolge.
    Cortes fuhr nun in den kleineren Schiffen und in den Booten mit allen anderen Offizieren und Mannschaften stromauf. Als die Indianer, die wiederum an den Mangebäumen standen, dies bemerkten, eilten sie in zahlreichen Nachen an die Stelle am Ufer, wo wir landen mußten, um uns am Ausbooten zu hindern. Das ganze Ufer war voller Kriegsleute, die ihre Muscheltrompeten bliesen und wild auf ihre Trommeln und Pauken schlugen.
    Der Generalkapitän gab den Befehl, alle Fahrzeuge sollten haltmachen, aber es solle noch kein Schuß mit Büchse noch Armbrust fallen. Als Freund der Form ließ er zuvörderst durch den Königlichen Notarius,

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