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Die Eroberung Von Mexiko Durch Ferdinand Cortes

Die Eroberung Von Mexiko Durch Ferdinand Cortes

Titel: Die Eroberung Von Mexiko Durch Ferdinand Cortes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Schurig
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Fürsten von Tezkuko, samt seinem Bruder, sowie anderer Grafschaften und Städte Herren, so meine Gefangenen waren.
    Als wir nun zu der ersten von den Indianern zerstörten Brücke kamen, setzten wir die Notbrücke auf, die ich hatte machen lassen, ohne besondere Mühe. Niemand leistete uns Widerstand. Nur ein paar Posten, die dort Wache hielten, erhoben derart ein Geschrei, daß, noch ehe wir zur nächsten Brücke kamen, eine große Menge Mexikaner zusammenliefen und sich bemühten, uns von allen Seiten her, zu Wasser und zu Lande, Schaden anzutun.
    Mit 5 Reitern und 100 Fußknechten hab ich ohne Aufenthalt die Gräben zwischen den letzten drei Brücken durchschwommen und bin alsbald an das Land gelangt. Dort ließ ich das Fußvolk als Vorhut stehen. Ich selbst eilte zurück zur Nachhut, die ich an der drittletzten Brücke fand, wo sie im heftigen Gefecht war und unsägliche Verluste erlitt. Eine große Anzahl Hispanier waren dabei umgekommen und schier alle Tlaskalaner, so dort in unserem Gefolge hatten gestritten. Auch viele Weiber, die den Hispaniern dienten, lagen tot da. Es waren verloren viele Pferde, alles Gold, Kostbarkeiten, Kleider und eine Menge andrer Dinge, die man hatte wegschaffen wollen. Dazu das gesamte Geschütz.
    Was noch am Leben war, raffte ich zusammen und hieß es voranziehen. Mit 5 Reitern und 70 Fußknechten, die bei mir bleiben durften, hab ich den Abmarsch gedeckt. Schritt um Schritt folgten wir, immer im Kampf mit den Feinden, bis wir vor die Stadt Takuba gelangten, die ein Stück vom Ende des Dammes liegt. Gott weiß, was für Müh und Arbeit ich dabei hab ausgestanden! Sooft ich in die Feinde einfiel, ward ich von ihnen mit Pfeilen, Spießen und Steinen von allorts her überschüttet. Denn zu beiden Seiten unseres Marschweges war der See, und die Feinde konnten uns aus ihren Kähnen treffen, ohne selber Schaden zu erleiden. Die aber an das Land gekommen waren und von uns angegriffen wurden, eilten rasch wieder auf das Wasser. So hatten sie geringe Verluste, ausgenommen die, so im Getümmel zu Tod gedrückt und zertreten wurden.
    Unter so viel Mühsal und Bedrängnis hab ich die Nachhut bis zu genannter Stadt geführt. Dabei kam niemand mehr um. Nur ein Reiter aus der Nachhut ward verwundet. War auch an der Spitze und nach den Flanken gar ernst gefochten worden, so war der Kampf am allerheftigsten doch im Rücken gewesen, denn immerzu kam frisches Volk aus der Stadt in die Massen unserer Gegner.
Das vierundzwanzigste Kapitel
    Als ich nun in die Stadt Takuba kam, bei Tagesanbruch, hab ich mein Kriegsvolk auf einer Gasse versammelt gefunden. Sie sagten, sie wüßten nicht, was geschehen solle. Da gab ich den Befehl, eilends ins Freie zu marschieren, ehe die Leute der Stadt uns Feindseligkeiten bereiteten. Der Führer der Spitze erklärte, er wisse den Ausgang nicht. Ich stellte die Vorhut hintenan und nahm selber die Führung der Vordersten, bis wir aus der Stadt hinaus waren. Auf einem Brachfelde wartete ich dann, bis die jetzige Nachhut herankam. Da dies geschah,ward mir gemeldet, daß sie große Verluste gehabt hatte. Viele Hispanier und Indianer waren gefallen, und eine Menge Gold war unterwegs liegen geblieben und in die Hände der Feinde geraten.
    Ich hielt die Verfolger auf, bis auch die Nachhut weiter gezogen war. So lange focht ich, bis unser Fußvolk eine Höhe eingenommen hatte, darauf ein Tempel stand, eine Art Veste. Dies gelang ohne großen Schaden, denn ich wich nicht und ließ die Feinde nicht weiter. Gott weiß es, was wir da für Mühsale ausstanden, denn von den Pferden, deren noch 24 übrig waren, konnte keins mehr laufen. Es konnt auch kein Reiter seine Arme hochheben, und es gab keinen unter dem Fußvolk, der nicht kaum noch weiter kommen konnte. In der Stellung auf der Anhöhe haben wir uns dann festgesetzt und sind dort belagert worden bis in die Nacht, so daß wir nicht eine Stunde konnten Ruhe haben.
    Dazumal berechnete ich unsere gesamten Verluste auf dem Rückzuge. Von den Hispaniern fehlten mir 150, von den Pferden 46, von unseren Indianern und Indianerinnen mehr denn 2000. Auch der Sohn und die Töchter des Herrn Montezuma waren umgekommen, ebenso alle Gefangenen, die wir mitgenommen hatten [35] .
    Um Mitternacht sind wir, im Glauben, es geschehe unbemerkt, in aller Stille von dem Hügel abgerückt, ohne in den Gebäuden das Feuer zu löschen. Keiner von uns wußte, wo wir waren noch wohin wir ziehen sollten. Nur ein Tlaskalaner erklärte, er wolle uns in

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