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Die Erste Liebe: Nach 19 Vergeblichen Versuchen Roman

Titel: Die Erste Liebe: Nach 19 Vergeblichen Versuchen Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Green , Sophie Zeitz
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dass ich, als ich nach all deinen Trennungen den Dreck weggemacht habe, deine kläglichen Reste vom Teppich gekratzt habe, als ich mir dein endloses Geheule und Geschimpfe über jedes beschippte Mädchen angehört habe, das dir je über die Leber gelaufen ist – dass ich all das vielleicht tatsächlich für dich getan hab und nicht, weil ich so wahnsinnig neugierig bin, wie dein jüngstes Sitzen-gelassen-Werden vonstattenging? Welches von meinen Problemen hast du dir je angehört, Pissnelke? Hast du dich schon mal stundenlang hingesetzt und mir zugehört, wenn ich mich darüber auskotze, dass ich der fette Trottel bin, der von seinem besten Freund jedes Mal sitzen gelassen wird, kaum dass ihm eine Katherine über den Weg läuft? Ist dir je eine Mikrosekunde lang in den Sinn gekommen, dass mein Leben vielleicht genauso schlimm ist wie deins? Stell dir vor, du wärst kein beschipptes Genie und du wärst einsam und keiner hört dir zu. Na gut. Schlag mich tot. Ich hab ein Mädchen geküsst. Und dann bin ich heimgekommen und war aufgeregt, dass ich endlich auch mal eine Geschichte zu erzählen hatte, nachdem ich mir seit vier Jahren deine anhöre. Aber du bist so ein egozentrisches Arschloch, dass du dir nicht mal eine beschippte Sekunde lang vorstellen kannst, dass mein Leben sich nicht ausschließlich um Colin Singleton dreht.« Hassan musste Luft holen, und da sprach Colin das aus, was ihn den ganzen Tag am meisten verletzt hatte.
    »Du hast ihn Colin genannt«, sagte Colin.
    »Weißt du, was dein Problem ist?«, fuhr Hassan fort, ohne zuzuhören. »Du erträgst die Vorstellung nicht, dass jemand gehen könnte. Statt dass du dich für mich freust , wie jeder normale Mensch, bist du stinksauer und denkst: Oje, Hassan liebt mich nicht mehr. Du bist so ein Sitzpinkler. Du hast eine solche Heidenangst davor, sitzen gelassen zu werden, dass du dein ganzes beschipptes Leben danach ausrichtest, dass du ja nicht zurückbleibst. Aber so funktioniert das nicht, Kafir. Es ist – es ist nicht nur blöd, es ist auch zwecklos. Denn tatsächlich bist du kein guter Freund und kein guter Partner oder was-weiß-ich-was, wenn du die ganze Zeit immer nur denkst: Vielleicht mag sie mich nicht, vielleicht mag er mich nicht. Und rate mal, was dann passiert? Wenn du so bist, dann mag dich niemand. Da hast du dein gottverdammtes Theorem.«
    »Du hast ihn Colin genannt«, wiederholte Colin mit rauer Stimme.
    »Ich hab wen Colin genannt?«
    »DAC.«
    »Nein.«
    Colin nickte.
    »Hab ich?«
    Colin nickte.
    »Bist du dir sicher? Ach ja, natürlich bist du dir sicher. Hm. Okay, tut mir leid. Das war ein echt mieser Zug von mir.«
    Colin fuhr auf den Parkplatz vor dem General Store und parkte den Wagen, doch er stieg noch nicht aus. »Ich weiß, dass du recht hast. Ich meine, dass ich ein egozentrisches Arschloch bin.«
    »Na ja. Manchmal. Aber trotzdem. Hör auf damit.«
    »Ich weiß nicht, wie«, sagte Colin. »Wie hört man damit auf, eine Höllenangst davor zu haben, sitzen gelassen zu werden und für immer allein zu sein und keine Rolle zu spielen, für niemand auf der Welt?«
    »Du bist ziemlich schlau, Mann«, antwortete Hassan. »Dir fällt bestimmt was ein.«
    »Das ist toll«, sagte Colin nach einer Weile. »Das mit Katrina, meine ich. Du hast ein Mädchen geküsst, Mann. Ein Mädchen . Ich meine, ich hab immer gedacht, du bist schwul.«
    »Ich wäre vielleicht schwul, wenn mein bester Freund ein bisschen besser aussehen würde«, sagte Hassan.
    »Und ich wäre vielleicht schwul, wenn ich unter all den Speckfalten dein Geschlechtsteil orten könnte.«
    »Hey, ich könnte noch dreihundert Pfund zulegen, und der Donnerlümmel würde mir immer noch bis zu den Knien hängen.«
    Colin lächelte. »Die Glückliche.«
    »Nur schade, dass sie erst von ihrem Glück erfährt, wenn wir geheiratet haben.«
    Und dann kehrte Colin zum Thema zurück. »Du bist manchmal echt fies. Es wäre leichter für mich, wenn du dich nicht so verhalten würdest, als würdest du mich total ätzend finden.«
    »O Mann. Soll ich hier sitzen und die ganze Zeit sagen, du bist mein bester Freund und ich hab dich lieb und du bist so ein Genie, dass ich mich die ganze Nacht an dich kuscheln will? Vergiss es. Das ist was für Sitzpinkler. Trotzdem, ich halte dich für ein Genie. Ohne Mist. Das tue ich wirklich. Ich glaube, du kannst in deinem Leben alles erreichen, was du willst, und das ist eine ziemlich zuckersüße Ansage.«
    »Danke«, sagte Colin, und dann stiegen sie

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