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Die erste Nacht - Roman

Die erste Nacht - Roman

Titel: Die erste Nacht - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Levy
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befänden sich im Moment in den Niederlanden und wären im Begriff, Forschungsarbeiten abzuschließen, die nobelpreisverdächtig seien, doch um einige Parameter zu überprüfen, bräuchten sie ein Lasergerät.«
    »Und er war ohne Weiteres bereit, es uns zur Verfügung zu stellen?«
    »Ja, ich habe hinzugefügt, im Gegenzug würden wir die Zulassungsquote für niederländische Studenten verdoppeln, und er hat akzeptiert. Vergessen Sie nicht, dass er es immerhin mit dem Präsidenten der Royal Academy of Sciences zu tun hatte! Ich habe mich köstlich amüsiert.«
    »Wie soll ich Ihnen danken, Walter?«

    »Danken Sie vor allem der Flasche Bourbon, die ich heute Abend geleert habe, denn sonst hätte ich meine Rolle nie so perfekt gespielt! Adrian, passen Sie gut auf sich auf und kommen Sie schnell zurück. Sie fehlen mir ebenfalls sehr.«
    »Das beruht auf Gegenseitigkeit, Walter. Ohnehin spiele ich morgen meinen letzten Trumpf aus. Wenn meine Idee nichts ergibt, haben wir keine andere Wahl, als alles aufzugeben.«
    »Das wünsche ich Ihnen nicht, selbst wenn ich Ihnen nicht verheimlichen will, dass ich es manchmal insgeheim hoffe.«
    Nachdem ich aufgelegt hatte, ging ich zu Keira und Ivory, um ihnen die gute Nachricht zu überbringen.

London
    Ashton verließ den Tisch, um ein Telefongespräch anzunehmen, von dem ihn sein Butler informiert hatte. Er entschuldigte sich bei seinen Gästen und zog sich in sein Arbeitszimmer zurück.
    »Wie stehen die Dinge?«, fragte er.
    »Sie verbringen den Abend zu dritt in ihrem Hotel. Ich habe einen Wagen und einen Mann abgestellt, falls sie heute Nacht noch einmal ausgehen, doch ich bezweifele es. Ich gehe morgen früh zu ihnen und rufe Sie an, sobald ich mehr weiß.«
    »Verlieren Sie sie vor allem nicht aus den Augen.«
    »Sie können sich auf mich verlassen.«
    »Ich bereue nicht, Ihre Kandidatur unterstützt zu haben, für den ersten Tag in Ihrem neuen Amt haben Sie gute Arbeit geleistet.«
    »Danke, Sir Ashton.«
    »Gern geschehen, einen schönen Abend noch, AMSTERDAM.«
    Ashton legte den Hörer auf, schloss die Tür des Arbeitszimmers hinter sich und kehrte zu seinen Gästen zurück.

Virje-Universität, Amsterdam
    Wim erwartete uns kurz vor halb zehn vor der Tür des LCVU. Auch wenn hier alle fließend Englisch sprachen, würde er uns, sofern nötig, als Dolmetscher dienen. Der Leiter der wissenschaftlichen Fakultät empfing uns persönlich. Ich war erstaunt über Professor Ubachs Alter, er war vermutlich erst Anfang vierzig. Sein kräftiger Händedruck und seine unverkrampfte Art machten ihn mir sofort sympathisch. Seit Beginn dieses Abenteuers war ich nur selten wohlwollenden Menschen begegnet, und so beschloss ich, ihm das erhoffte Ziel des Versuchs, den ich in seiner Einrichtung vornehmen wollte, zu enthüllen und zu erklären, wie ich vorgehen wollte.
    »Ist das Ihr Ernst?«, fragte er verblüfft. »Ich muss zugeben, hätte Sie der Präsident Ihrer Akademie nicht persönlich empfohlen, würde ich Sie für einen Spinner halten. Sollte sich hingegen bewahrheiten, was Sie da beschreiben, verstehe ich eher, warum er vom Nobelpreis gesprochen hat! Folgen Sie mir, unser Lasergerät befindet sich im hinteren Teil des Gebäudes.«
    Keira sah mich neugierig an, doch ich bedeutete ihr zu schweigen. Wir liefen über einen langen Gang, und die Studenten schienen es völlig normal zu finden, ihrem Rektor zu begegnen.
    »Hier ist es«, sagte er und tippte einen Zahlencode in die Sicherheitsanlage neben der Doppeltür ein.
    »Nach dem, was Sie mir gerade erzählt haben, halte ich es
für ratsam, wenn wir in einem möglichst kleinen Team arbeiten. Also werde ich das Lasergerät selbst bedienen.«
    Das Labor war so modern ausgestattet, dass Wissenschaftler aller europäischen Forschungszentren vor Neid erblasst wären, und der Apparat, der uns zur Verfügung stand, war gewaltig, sodass ich es kaum erwarten konnte, ihn arbeiten zu sehen.
    Vor dem Laserrohr war eine Schiene angebracht, Keira half mir, den Ring, der die Fragmente zusammenhielt, darauf zu positionieren.
    »Welche Strahlenbreite brauchen Sie?«, fragte Ubach.
    »π mal zehn«, antwortete ich.
    Der Professor beugte sich über das Schaltpult und gab den angegebenen Wert ein. Ivory stand neben ihm. Der Laser setzte sich langsam in Gang.
    »Welche Intensität?«
    »So stark wie möglich!«
    »Ihr Objekt wird sofort schmelzen, ich kenne kein Material, das der maximalen Stärke standhält.«
    »Vertrauen Sie mir.«
    »Weißt du,

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