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Die erste Todsuende

Die erste Todsuende

Titel: Die erste Todsuende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lawrence Sanders
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diesem Bernard Gilbert suchen. Kann er die nicht nachweisen, und ich glaube nicht, daß er es kann, es sei denn, der Zufall kommt ihm zu Hilfe, wird er annehmen, daß es sich in beiden Fällen um zufällige Opfer handelt und er es mit einem Verrückten zu tun hat. Er wird bei allen Heil- und Pflegeanstalten, bei allen Neurologen und Psychiatern in der näheren Umgebung nachforschen. Er wird jeden, der als verrückt gilt, in die Mangel nehmen. Er wird tun, was er tun muß."
    „Glauben Sie, daß dabei etwas herauskommt?"
    „Nein. Unser Mann ist neu. Vermutlich ohne Krankengeschichte. Und wirkt wahrscheinlich ganz normal."
    „Hm. Gibt es irgend etwas, das ich tun kann?"
    „Ist einer von Ihren Leuten am Tatort oder hat mit der Ermittlung zu tun?"
    „Könnte sein." Thorsen war äußerst vorsichtig.

    „Wenn Sie herausfinden könnten - ob aus der Brieftasche des Opfers irgend etwas fehlt? Hauptsächlich sein Ausweis. Und ob er ein Haaröl benutzte?"
    „Ein Haaröl? Was, zum Teufel, soll denn das?"
    Delaney runzelte die Stirn. „Ich weiß es nicht. Ich weiß es ehrlich nicht. Vielleicht spielt es überhaupt keine Rolle. Aber könnten Sie das feststellen lassen?"
    „Ich werd's versuchen. Sonst noch was?"
    „Nein, im Augenblick nicht."
    Thorsen versprach, sich persönlich darum zu kümmern, ob der Ausweis oder sonst irgend etwas aus Bernard Gilberts Brieftasche fehlte und ob das Opfer Haaröl benutzte oder nicht. Dann legten sie auf.
    Eine Sekunde später wählte Delaney die Nummer von Dr. Sanford Ferguson. Es ging schon auf zwei Uhr früh zu, doch der Arzt war noch wach.
    „Verzeihen Sie diese nächtliche Störung, Doktor", sagte Delaney. „Aber es ist heute nacht im 251. Revier wieder zu einem Überfall gekommen. Nach dem, was ich bisher erfahren habe, weisen die Umstände eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Mord an Lombard auf. Das Opfer lebt noch, ein Mann namens Bernard Gilbert. Man hat ihn ins Krankenhaus zu den 'Barmherzigen Schwestern' gebracht. Hat man Sie schon verständigt?"
    „Nein, bis jetzt noch nicht."
    „Ich wollte Sie fragen, ob Sie nicht im Krankenhaus einmal anrufen und herausfinden können, ob es sich wirklich um einen ähnlichen Wundkanal handelt wie bei Lombard, ob der Mann noch lebt oder nicht und - ach, Sie wissen schon - was Ihnen sonst noch so einfällt."
    Schweigen. Dann...
    „Hören Sie mal, Edward, Sie verlangen aber eine ganze Menge als Gegenleistung für ein mieses Mittagessen."
    „Ich lade Sie demnächst wieder zu einem miesen Mittagessen ein."
    Ferguson lachte. „Sie geben jedem das Seine, was?"
    „Tun wir das nicht alle?"
    „Vermutlich. Und Sie möchten, daß ich zurückrufe und Ihnen erzähle, was ich erfahren habe?"
    „Wenn das möglich wäre. Ich wäre Ihnen sehr dankbar. Noch eins, Doktor. Falls der Mann stirbt - wird man bei ihm auch eine Autopsie vornehmen?"
    „Selbstverständlich. Das wird bei jedem gemacht, der eines gewaltsamen Todes gestorben ist. Oder bei dem man es vermutet."
    „Falls der Mann stirbt - dieser Bernard Gilbert -, können Sie dann die Autopsie vornehmen?"
    „Ich bin nicht der oberste Chef der Leichenbeschauer, Edward, sondern bloß einer seiner Sklaven."
    „Aber Sie könnten das doch hinbiegen, oder?"
    „Ja, das könnte ich."
    „Wäre schön, wenn Sie es täten. Falls er stirbt."

    „Okay, Edward, Ich werd's versuchen."
    „Und noch etwas..."
    Ferguson lachte so laut, daß Delaney den Hörer weitab vom Ohr hielt, bis der Lachanfall des Arztes vorüber war.
    „Edward", sagte Ferguson, „Sie sind Gold wert, wirklich, mit Ihren 'Ich habe zwei Bitten' oder 'Könnten Sie mir drei Gefallen tun?'! Unzweifelhaft kommt hinterher immer noch ein: 'Und noch etwas...'! Sie sind wirklich einmalig. Okay, was noch?"
    „Falls es sich ergibt, daß Sie bei den 'Barmherzigen Schwestern' mit dem Arzt oder dem Chirurgen sprechen oder falls Sie die Autopsie vornehmen sollten, bitte, stellen Sie fest, ob das Opfer Haaröl benutzte, ja?"
    „Haaröl?" fragte Ferguson. „Haaröl!" sagte Ferguson. „Haaröl!" schrie Ferguson. „Großer Gott, Edward, Sie vergessen aber auch nie was, oder?"
    „Manchmal doch", gestand Captain Delaney.
    „Aber bestimmt nichts Wichtiges, da geh ich jede Wette ein. Also gut, ich werde an das Haaröl denken."
    „Danke. Rufen Sie mich an?"
    „Sofern ich was herauskriege. Wenn Sie nichts von mir hören, bedeutet das, daß ich nichts erfahren habe."
    Delaney verwarf den Gedanken an Schlaf und ging in die Küche, um Wasser für eine

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