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Die erste Todsuende

Die erste Todsuende

Titel: Die erste Todsuende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lawrence Sanders
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- schuldig — Buße bezahlt', das genügt. Und notieren Sie bitte auch gleich die Wagennummer und das Automodell, in diesem Fall ein blauer Mercury. Alles klar?"
    „Ich glaube ja." Sie nickte. „Lassen Sie es mich mal allein versuchen. DANIEL BLANK G East 83rd Street. Zweimal Bußgeldbescheid wegen Geschwindigkeitsüberschreitung, Buße bezahlt, Schwarze Corvette, und dann die Wagennummer. Ist das alles, was ich auf seiner Karte notieren soll?"
    „Ja. Übrigens, ich will auf diese Leute keinesfalls irgendwelchen Druck ausüben. Bei diesen Unterlagen handelt es sich bloß um mögliches zusätzliches Material. Die wichtigeren Auskünfte werden von der Stadtverwaltung und von den Bundesbehörden kommen. Und noch etwas..."

    Er zeigte ihr die verschiedenfarbigen Kartenreiter, die er in einer Papierwarenhandlung gekauft hatte, und erklärte ihr den Farb-Code, den er für sie aufgeschrieben hatte. Sie sah ihn sich an und steckte dann je einen roten Reiter auf die Karten mit den Namen AVERY und BLANK. Es sah sehr beeindruckend aus, und er war zufrieden.
    Calvin Case rief an und berichtete, er habe alle Kassenbelege von 'Camper-Glück' durchgesehen. Insgesamt 234 Kunden hätten in den letzten sieben Jahren einen Eispickel gekauft. Delaney brachte ihm einen Plan des 251. Reviers, und schon am nächsten Tag hatte Case alle Käufer ermittelt, die dort wohnten. Es waren sechs. Delaney notierte sich Namen und Adressen dieser sechs Kunden, fertigte zu Hause von dieser Aufstellung eine Abschrift für Monica Gilbert an, und bat sie, einen entsprechenden Vermerk auf der jeweiligen Karteikarte vorzunehmen und einen grünen Kartenreiter aufzustecken. Kaum war er wieder zu Hause, da rief sie an. Sie war etwas ratlos, da einer der sechs Kunden, die einen Eispickel gekauft hatten, nicht in der Adressenkartei von 'Camper-Glück' aufgeführt war. Sie nannte ihm Namen und Adresse.
    Delany lachte. „Machen Sie sich keine Sorgen. Vermutlich irgendein Versehen, wie es häufig vorkommt. Vielleicht wollte der betreffende Kunde nicht in die Adressenkartei aufgenommen werden - weil ihn der Katalog nicht interessiert oder weil bei ihm sowieso alle Drucksachen in den Papierkorb wandern. Aber stellen Sie ruhig eine Karteikarte aus."
    „Ja, Edward."
    Er verstummte. Es war das erste Mal, daß sie ihn mit Vornamen angeredet hatte. Sie mußte gemerkt haben, was sie getan hatte, denn sie sagte überstürzt: „Ja, Captain."
    „Edward hör ich lieber", sagte er, und dann sagten sie sich auf Wiedersehen.
    Jetzt konnte er sie Monica nennen.
    Zwei Tage später, nachdem Monica Gilbert die Durchsicht der Liste beendet hatte, kamen 34 Namen hinzu. Und nach weiteren zwei Tagen war auch Calvin Case mit der Durchsicht der Kassenbelege des anderen New Yorker Geschäfts fertig, das Eispickel führte, und die Namen von drei weiteren Käufern, die im 251. Polizeirevier wohnhaft waren, kamen dazu und erhielten in Monicas Kartei einen grünen Reiter.
    Inzwischen liefen die Computer-Unterlagen über die auf der ersten Liste aufgeführten 116 Personen ein, und Monica Gilbert trug entsprechende Vermerke auf ihren Karteikarten ein und steckte Reiter in einer neuen Farbe auf die Karten. Gleichzeitig kümmerte sich Captain Edward X. Delaney persönlich um die sechs Personen, die bei 'Camper-Glück' Eispickel gekauft hatten, sowie um die drei Käufer aus dem anderen Geschäft.
    Seit vielen Jahren, seit seiner Beförderung zum Detective Third Grade war Delaney dem Rat eines Kollegen gefolgt und hatte Visitenkarten jeder Art gesammelt, von Bankangestellten, Versicherungsagenten, Beerdigungsunternehmern und so weiter. Er hob sie alle in einem kleinen, von einem Gummiband zusammengehaltenen Stapel auf. Genau wie sein Gönner es vorausgesagt hatte, erwiesen diese Visitenkarten sich als nützlich: Er konnte sich vorübergehend damit tarnen. Die Menschen ließen sich so leicht beeindrucken. Oft brauchte er sich überhaupt nicht weiter auszuweisen, die vorgezeigte Visitenkarte genügte.
    Jetzt blätterte er die gesammelten Karten durch und traf eine Auswahl. Dann machte er sich auf, die neun Bewohner des 251. Reviers, die in den vergangenen Jahren einen Eispickel gekauft hatten, persönlich in Augenschein zu nehmen.
    Um neun Uhr begann er seinen Rundgang. Er sprach nur mit Pförtnern, Vorgesetzen, Vermietern, Nachbarn...
    „Guten Morgen. Mein Name ist Barrett, ich komme von der Acme-Versicherung. Hier ist meine Karte. Sie brauchen keine Angst zu haben, ich will Ihnen nichts

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