Die ersten und die letzten Arbeiten des Herkules
und stand auf.
»Ich halte es für möglich, Miss Carnaby, dass ich Sir Joseph überreden kann, keine Anzeige zu erstatten.«
»Oh, Monsieur Poirot!«
Amy Carnaby presste ihre Hände zusammen. Emily stieß einen Freudenschrei aus. Augustus bellte und wedelte mit dem Schwanz.
»Und du, mon ami«, wandte sich Poirot an ihn, »von dir möchte ich eines erbitten. Deinen Mantel der Unsichtbarkeit – den brauche ich. In dieser ganzen Reihe von Fällen hat niemand auch nur einen Moment vermutet, dass ein zweiter Hund mit im Spiel war. Augustus besaß des Löwenfell der Unsichtbarkeit.«
»Der Sage nach waren die Pekinesen tatsächlich einst Löwen, Monsieur Poirot, und sie haben noch den Löwenmut.«
»Augustus ist vermutlich der Hund, der Ihnen von Lady Hartingfield hinterlassen wurde und der angeblich gestorben ist? Hatten Sie nie Angst, ihn allein durch den Straßenverkehr nach Hause laufen zu lassen?«
»O nein, Monsieur Poirot. Augustus ist sehr klug, was den Straßenverkehr betrifft. Ich habe ihn sehr sorgfältig abgerichtet. Er hat sogar das Prinzip der Einbahnstraßen erfasst.«
»In diesem Fall«, sagte Hercule Poirot, »ist er den meisten Menschen überlegen!«
Sir Joseph empfing Hercule Poirot in seinem Arbeitszimmer. Er sagte: »Nun, Monsieur Poirot, konnten Sie Ihre großen Worte wahr machen?«
»Gestatten Sie, dass ich erst eine Frage an Sie richte«, erwiderte Poirot und setzte sich. »Ich weiß, wer der Verbrecher ist, und ich glaube, dass ich genug Beweismaterial erbringen kann, um die betreffende Person zu überführen. Aber ich bezweifle, dass Sie in diesem Fall Ihr Geld zurückbekommen würden.«
»Mein Geld nicht zurückbekommen?«
Sir Joseph wurde puterrot.
Hercule Poirot fuhr fort:
»Aber ich bin kein Polizist. Ich vertrete in diesem Fall ausschließlich Ihre Interessen. Ich glaube, ich könnte die Summe intakt zurückbekommen, wenn keine Anzeige erstattet wird.«
»So?«, sagte Sir Joseph. »Das muss ich mir überlegen.«
»Die Entscheidung liegt ganz bei Ihnen. Eigentlich glaube ich, dass Sie im Interesse der Öffentlichkeit Anzeige erstatten sollten. Das würden die meisten Leute sagen.«
»Das glaube ich gerne«, sagte Sir Joseph scharf. »Es ist ja nicht Ihr Geld, das zum Teufel geht. Ich hasse nichts mehr, als beschwindelt zu werden. Mich hat noch niemand ungestraft beschwindelt.«
»Schön. Also was beschließen Sie?«
Sir Joseph schlug mit der Faust auf den Tisch.
»Ich will das Geld. Niemand soll sagen können, dass er mit zweihundert Pfund von meinem Geld abgefahren ist.«
Hercule Poirot erhob sich, ging zum Schreibtisch, schrieb einen Scheck auf zweihundert Pfund und reichte ihn seinem Gegenüber.
Sir Joseph zuckte zusammen. »Verdammt noch mal. Wer zum Teufel ist der Kerl?«
Poirot schüttelte den Kopf.
»Wenn Sie das Geld nehmen, dürfen keine Fragen gestellt werden.«
Sir Joseph faltete den Scheck zusammen und steckte ihn in die Tasche.
»Schade, aber schließlich ist das Geld die Hauptsache. Und was schulde ich Ihnen, Monsieur Poirot?«
»Mein Honorar ist nicht groß. Es war, wie ich schon sagte, eine sehr unbedeutende Angelegenheit.« Er machte eine Pause und fügte hinzu: »Heutzutage handelt es sich bei fast allen meinen Fällen um Morde…«
Sir Joseph zuckte leicht zusammen.
»Das muss sehr interessant sein«, sagte er.
»Manchmal. Sonderbarerweise erinnern Sie mich an einen meiner ersten Fälle vor vielen Jahren in Belgien – die Hauptperson sah Ihnen sehr ähnlich. Es war ein reicher Seifenfabrikant. Er hatte seine Frau vergiftet, um frei zu sein, seine Sekretärin zu heiraten… Ja, die Ähnlichkeit ist unverkennbar…«
Ein leiser Laut entrang sich Sir Josephs Lippen, die sich sonderbar blau verfärbt hatten. Die ganze rosige Farbe war aus seinen Wangen gewichen. Seine Augen traten aus den Höhlen und stierten Poirot an. Er schien kleiner zu werden. Dann fuhr er mit zitternder Hand in seiner Tasche herum, zog den Scheck hervor und zerriss ihn in kleine Stücke.
»Das ist ausgelöscht – sehen Sie? Betrachten Sie es als Ihr Honorar.«
»Aber Sir Joseph, das übersteigt bei weitem meine Forderungen.«
»Lassen Sie es gut sein. Behalten Sie es.«
»Ich werde es einem Wohltätigkeitsverein schicken.«
»Machen Sie damit, was Sie wollen. Schicken Sie es meinetwegen zum Teufel.«
Poirot beugte sich vor und sagte:
»Ich glaube, ich muss kaum hervorheben, Sir Joseph, dass Sie in Ihrer Situation gut daran täten, überaus vorsichtig zu
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