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Die ewige Nacht: Die Legende von Wasgo (German Edition)

Die ewige Nacht: Die Legende von Wasgo (German Edition)

Titel: Die ewige Nacht: Die Legende von Wasgo (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Rusch
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gar keine Zeit, uns genauer darüber zu unterhalten.“
    Luziferine überlegte kurz und antwortete: „Ja, mein Schatz, ich glaube, du hast Recht. Der einzige Ort, an dem wir vorläufig sicher sein könnten, ist eine Höhle, weit vom Wald entfernt. Sie befindet sich schon oberhalb der Baumgrenze. In dieser Höhle leben Vampire. Entweder es gelingt uns, diese Vampire davon zu überzeugen, dass sie uns in der Höhle unbehelligt leben lassen, oder wir müssen sie vernichten.“
    Antares brach der Schweiß aus. Obwohl es eine kühle Nacht war und er eigentlich fror, lief ihm jetzt der Schweiß aus allen Poren und am gesamten Körper herunter. Sein Gesicht war blass geworden. Er stammelte: „Aber, …, ja, also,…, nein, …, Luziferine, nein, du …, du, …, ne, ne, …“
    Luziferine sah ihren Mann an und musste lachen. Zu göttlich und zu lustig war sein Anblick in diesem Augenblick. Viel konnte sie von ihm in der Dunkelheit nicht sehen, aber was sie sah, reichte aus, um sie zum Lachen zu bringen. Es war ein gutmütiges und lustiges Lachen, ein Lachen, dass Antares nicht verletzen konnte. Liebevoll sah sie ihren Mann an und sagte: „Aber, aber, mein Lieber, du wirst doch wohl nicht etwa Angst bekommen?“
    Entrüstet erwiderte er: „Ich und Angst? Ich bekomme keine Angst, warum denn auch! Ich kann gar keine Angst bekommen, denn ich habe sie schon.“ Lauter, als er es wollte, rief er: „Luziferine, ich bin kein Kämpfer, ich bin nur ein schlechter Zauberer, denn wenn ich ein guter wäre, dann wäre ich nicht hier. Bossus hätte mich dann schon längst gefangen gehalten, so wie er es mit Jodaryon und vielen anderen Zauberern macht. Wie stellst du dir das vor?“
    „Beruhige dich, mein lieber Mann“, sagte Luziferine. Sie sah ihren Gatten sanft an. Mit leiser Stimme sagte sie: „Wir schaffen es schon. Der Herr der Vampire ist ein logisch denkendes Wesen. Wir werden mit ihm reden können. Und wenn nicht, werde ich meinen Vater anrufen und ihn um Hilfe bitten.“
    Antares war entsetzt. Er sah seine Frau böse an und kreischte: „Ich höre wohl nicht recht! Deinen Vater um Hilfe bitten? Das wäre ja noch schöner. Der Höllenfürst, der seine Tochter verbannt hat, soll helfen? Ist dir klar, was du da verlangst? Du würdest ihm unser Kind ausliefern! Unter keinen Umständen stimme ich dem zu. Mein Sohn hat andere Aufgaben zu bewältigen, als dass er sich als Gefangener in die Hölle wagen kann. Denn das wäre er, ein Gefangener deines Vaters. Und du weißt, dass Wasgo erst wachsen und älter werden muss, damit wir ihn unterrichten können.“
    „Aber ich habe meinen Vater schon darüber informiert, dass er einen Enkel hat. Ich könnte mir denken, dass er uns schon beobachtet. Aber warum sollte er Wasgo mit sich nehmen wollen, solange wir gesund sind und uns um unseren Sohn selbst kümmern können?“, fragte Luziferine ihren Mann.
    Antares war von der Mitteilung seiner Frau entsetzt. Der Höllenfürst sollte sie beobachten? Dann wollte er also Wasgo zu sich holen, schlussfolgerte der junge Vater. Plötzlich verließen ihn alle seine Kräfte. Blass und vom vielen Schweiß völlig durchnässt, sank er da, wo er stand, nieder. Ihm wurde schlecht. Er drückte seinen Sohn an sich, den er immer noch in seinen Armen hielt. Liebevoll sah er das Kind an und sagte: „Nie werde ich das zulassen, mein Kleiner, dass du ein Gefangener deines Großvaters wirst. Ich werde dich beschützen, so gut ich es kann, und werde dich unterrichten und dir alles beibringen, was du wissen musst, damit du deine Aufgaben erfüllen kannst.“
    Luziferine beugte sich zu Antares und Wasgo hinunter. Mit gesenkter Stimme sagte sie: „Ich möchte es auch nicht, dass Wasgo von uns getrennt wird. Aber vielleicht kann uns Luzifer da helfen, wo unsere Kräfte nicht ausreichen, einen Kampf zu gewinnen. Wir wachsen doch mit unseren Taten. Habe Vertrauen zu uns! Wir werden es schaffen.“
    Antares blickte seine Frau von unten an, direkt in ihr Gesicht. Er sah ihr tief in die Augen. Ihre Worte beruhigten ihn etwas. „Meinst du das so, wie du es sagtest?“, fragte er.
    „Ja, mein Schatz, genauso meine ich das“, antwortete sie.
    Sie half ihrem Mann wieder auf die Beine. Schweigend gingen sie weiter, immer tiefer in den dunklen Wald hinein und immer höher auf den Berg herauf.
    Sie stiegen und stiegen. Antares fragte seine Frau, ob sie wisse, wohin sie gehen müssten. Er vertraute ihr. Aber er hatte Angst. Seine Angst war berechtigt, denn plötzlich

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