Die ewige Nacht: Die Legende von Wasgo (German Edition)
Böse bezwingen, denn die bevorstehende entscheidende Schlacht zu verlieren, bedeutete den langsamen Untergang der friedliebenden Wesen, die die Erde zu diesem Zeitpunkt bevölkerten.
Im Schrein des Bösen, der sich hoch oben auf einem Berg befand, saßen oder standen in schwarzen Gewändern mit ihren schwarzen Seelen die bösen Mächte. Es waren Geister und Zauberer. Sie beherrschten die schwarze Magie in ihrer Anwendung, wie niemand es besser konnte. Das Böse zu verbreiten, ihre Umwelt in Angst und Schrecken zu versetzen, darin waren sie Meister. An ihrer Spitze stand der schwarze Magier Bossus.
Niemand wusste, woher Bossus eigentlich kam. Er war einfach da und hatte die Macht an sich gerissen. Er hatte unbemerkt von den Bewohnern der Erde den Schrein des Bösen erbaut. Darin wohnte er und von hier aus unternahm er seine bösen Feldzüge gegen die Welt. Er errichtete das Reich der Toten. Einen riesigen Wald mit hohen Bäumen und großen Sträuchern hatte er dafür benutzt. Dieser Wald befand sich in den Tälern zwischen mächtigen Bergen und an deren Hängen. Dort, wo sich die Heere des Bossus sammelten, starben alle Pflanzen und Tiere. Nur noch der blanke Fels war zu sehen. Mit starken Zaubern hatte Bossus diesen Wald belegt und so seine Heerscharen da hineingebracht. Zumeist waren es Heere von Skeletten. Aber diese Skelette konnten kämpfen. Ausgerüstet waren sie mit Schwertern und Schilden. Das Besondere an ihnen war jedoch, dass sie kaum zu vernichten waren. Wurde ein Skelett besiegt, traten zwei neue an seine Stelle. Nur wenn es einem Gegner dieser Skelette gelang, es vollständig zu vernichten, blieb der Ersatz für ein Skelett aus. Ein Skelett konnte nur endgültig besiegt werden, wenn es pulverisiert wurde. Das gelang einem guten Kämpfer nur dann, wenn er einem Skelett sein Schwert dahin stoßen konnte, wo bei einem Menschen das Herz saß.
Es gab auch noch eine andere Möglichkeit, ein Skelett außer Gefecht zu setzen. Es musste mit einem bestimmten Zauber belegt werden. Doch das vermochten nur sehr wenige Magier, die meisten kannten so einen Zauber nicht. Wenn der aber erfolgreich angewendet wurde, blieben die betreffenden Skelette einfach bewegungslos und starr stehen, so als wären sie zu Stein geworden. Aber wer sollte so viele Skelette mit diesem Zauber belegen können?
Jodaryon wusste, dass ihnen ein schwerer Kampf bevorstehen werde. Er rechnete mit allen Möglichkeiten. Aber er war sich sicher, dass das Gute über das Böse siegen werde. Die Heerscharen des Bösen ließen ihm keine Zeit für weitere Überlegungen. Er sah sie schon im Geiste auf sich und sein Heer zu stürmen. Die Menschen standen unerschüttert an der rechten Flanke seines Heeres. Die linke wurde durch die Hexen und Geister geschützt. Die Fabelwesen bildeten die Reserve und waren aufgeteilt, um die anderen drei Heere rechtzeitig im Kampf zu unterstützen.
Das Schlachtfeld befand sich in einem weiten Tal. Die Heere Jodaryons standen an den Hängen der Berge und waren zum großen Teil in den Wäldern versteckt. Sie konnten in das Tal nachrücken und so die Heere des Bossus überraschen. Die Skelette waren bis weit in das Land hinein zu sehen. Sie standen über den Bäumen, dort, wo nichts mehr wachsen, wo keine Tiere und keine Pflanzen mehr existieren konnten.
Wo das Auge auch hinsah, überall befanden sich Skelette. Drohend türmten sich die Berge, die im Besitz des Bösen waren, vor den Menschen, Zauberern, Hexen, Geistern und Fabelwesen auf. Das kahle Gestein, das überall sichtbar war, war heute mit den Skeletten des Bösen total übersät. Laut schlugen sie im Takt mit ihren Schwertern an ihre Schilde. Der Kampf stand unmittelbar bevor. Die Berge erzitterten vor dem Gebrüll der bösen Mächte. Kein Wunder, dass dort oben keine Pflanze und kein Tier mehr gedeihen konnte.
Ohrenbetäubender Lärm setzte ein. Bossus warf alles in den Kampf, was ihm zur Verfügung stand. Aus seinem Schrein des Bösen schossen schwarze Strahlen den Heeren der Zauberer, Menschen, Hexen und Geistern und Fabelwesen entgegen. Die Schlacht hatte begonnen. Die Skelette stürmten mit Gebrüll und einer enorm hohen Geschwindigkeit von den Bergen ins Tal. Was es noch im Tal an Pflanzen gab, wurde durch die Stiefeltritte der kämpfenden Heere vernichtet. Die nun nur noch steinigen Berge wurden schwarz, die Skelette beherrschten sie und stürmten ins Tal.
Die Hexen und Geister versuchten von der linken Flanke aus an den Schrein des
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