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Die ewige Nacht: Die Legende von Wasgo (German Edition)

Die ewige Nacht: Die Legende von Wasgo (German Edition)

Titel: Die ewige Nacht: Die Legende von Wasgo (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Rusch
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Zauberbücher. Da das Zaubern mit einem Zauberstab oft hinderlich war, benötigte er das Buch der Handbewegungen eines Zauberers. Mit Hilfe dieses Buches wollte Antares seinem Sohn lehren, ohne einen Zauberstab gute und starke Zauber zu erlernen, die er wirkungsvoll gegen die Mächte des Bösen einsetzen konnte. Natürlich brauchte er auch das Buch der Zaubersprüche. Ziel der magischen Bewegungen war es doch, Zaubersprüche umzusetzen, und ohne Zauberspruch waren die magischen Bewegungen sinnlos.
    Und mit am wichtigsten war es, einen Tarnmantel oder eine Tarnkappe zu besitzen. Aber davon gab es nur ganz wenige auf der Welt.
    Allein die Zauberbücher zu besorgen, kostete nicht nur viel Kraft. Antares musste zudem äußerst vorsichtig sein, um sie sich zu beschaffen. Vertrauen konnte er heutzutage niemanden. Zauberutensilien in der heutigen Zeit zu besitzen, war ein Verbrechen. Wer welche besaß, war also bemüht, das niemand wissen zu lassen. Wer so etwas besaß oder erwerben wollte, schwebte in Lebensgefahr. Aber Antares benötigte dringend diese Dinge, um Wasgo ausbilden zu können. Er riskierte dabei nicht nur sein eigenes Leben, sondern auch das seiner Frau und seines Kindes, außerdem gefährdete er alle anderen, die seine Familie kannten und irgendwie mit ihr in Verbindung gebracht werden konnten.
    Aber Antares hatte Glück im Unglück. Als er glaubte, von einer vertrauenswürdigen Person die Bücher kaufen zu können, musste er erleben, dass er plötzlich von skelettartigen Wesen umzingelt wurde. Antares konnte sich gerade noch so die drei Bücher schnell vom Tisch nehmen, als er schon angegriffen wurde. Er sah den Händler lachen. Der war davon überzeugt, einem Verbrecher das Handwerk zu legen. Eine Fluchtmöglichkeit gab es nicht. Verzweifelt sah Antares sich um. Der Händler zog ein Schwert. Er wollte sich an der Ergreifung des angeblichen Verbrechers beteiligen.
    Schweißperlen bildeten sich auf Antares' Stirn. Er dachte an seinen Sohn und an seine geliebte Frau. ‚Luziferine, hilf mir', dachte der junge Vater. Er hörte ihre Stimme, die sagte: „Bleibe ruhig und handele schnell! Schlage das Buch der Tarnmantelsprüche auf!“
    Zufällig war es das Buch, das oben auf dem Bücherstapel lag, den er in der Hand hielt. Er schlug das Buch wahllos auf. Eine weitere Stimme erschallte. Antares kannte diese Stimme nicht, die plözlich aus dem Buch heraus sprach . Antares konnte nicht verstehen, was sie sagte. Er hörte eine tiefe Bassstimme, die aus einem großen Fass kommen musste, folgendes aussprechen: „Here Kreatare ware pere ware sone, sora pere sone Antares hui dom ista darre!“
    Plötzlich wurde alles dunkel um Antares. Ein grauer Schleier legte sich um ihn herum. Die ewige Nacht wurde dadurch noch finsterer, als sie ohnedies schon war. Er hatte Angst in dieser Schwärze. Er erkannte die erstaunten Gesichter der skelettartigen Wesen und erst recht das total erstaunte Gesicht des Buchhändlers. Die Skelette fielen plötzlich über den Buchhändler her und riefen etwas von Verrat und an der Nase Herumführen. Antares war aber noch nicht in Sicherheit. Er musste von diesem Ort des Todes weg. Vor Angst wäre er beinahe gestorben.
    An seiner Statt musste jetzt aber der Buchhändler, der ihn an die Schergen des Bossus verraten und Antares damit dem sicheren Tod überantwortet hatte, um sein Leben kämpfen. Ein Skelett hieb dem verführten Buchhändler mit einem Streich den Kopf von den Schultern, doch das konnte Antares nicht mehr sehen. Er hörte einen zweiten Zauberspruch, der von derselben tiefen Bassstimme gesprochen wurde: „Wechi Antares hui dom ista darre darre.“
    Antares verlor den Boden unter den Füßen. Ein Windhauch fuhr über sein Gesicht. Er konnte sich nicht erklären, was geschah. Aber plötzlich spürte er doch wieder unter seinen Füßen den Erdboden, der Wind war verschwunden, der graue Schleier lichtete sich und er stand in seinem Haus bei seiner Frau und seinem Sohn und erblickte den von Fackeln erleuchteten Wohnraum. Antares war froh, wieder zu Hause zu sein.
    Luziferine empfing ihren Mann mit den Worten: „Dank Jodaryon bist du wieder zu Hause. Gut, dass es manchmal noch seine Bücher zu kaufen gibt.“ Sie lief zu ihm, nahm ihn in ihre Arme und war glücklich, ihren Antares wieder bei sich zu haben. Er war manchmal ein bisschen blauäugig, etwas naiv und dumm, aber sonst war er doch ein sehr liebevoller und fürsorglicher Mann. Einen besseren Mann als Antares konnte sich

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