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Die ewige Nacht: Die Legende von Wasgo (German Edition)

Die ewige Nacht: Die Legende von Wasgo (German Edition)

Titel: Die ewige Nacht: Die Legende von Wasgo (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Rusch
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Kräften. Trotzdem muss ich euch helfen. Ich werde es tun, wenn ich weiß, dass ihr ohne meine Hilfe euch nicht retten könnt. Aber nur dann. Ich bringe euch zur Höhle. Dort müsst ihr euch alleine weiterhelfen.“
    Luziferine sah Antares an, doch wendete sie sich an Jodaryon: „Ich danke dir, oh großer Jodaryon. Wir werden deine Worte befolgen. Wir werden alles tun, damit auch dir geholfen werden kann.“
    Der Käfig hörte auf, sich zu drehen. Vom Sturm war nichts mehr zu spüren. Jodaryons Stimme sprach noch einmal zu ihnen. Sie hörte sich noch schwächer an, als vorhin: „Ich weiß es, Luziferine. Ich wünsche euch viel Glück auf eurem weiteren Weg.“
    „Auch ich danke dir im Namen meines Sohnes und meiner Gattin, großer Jodaryon“, sagte Antares und verließ mit seiner Frau den Käfig. Dabei mussten sie sehr vorsichtig sein. Der Käfig hatte sie auf einen Berg gebracht, knapp unterhalb des Gipfels. Unter ihren Füßen befand sich lockeres Gestein, es war ein Geröllfeld. Ein falscher Schritt und sie wären in die Tiefe gerutscht. Antares wollte noch etwas sagen, aber der Käfig war schon wieder verschwunden. Er fasste seine Frau an die Hand und drehte sich mit ihr um und sie sahen die Höhle.

Die Höhle der Vampire
     
     
     
    Antares und Luziferine blickten sich um. Der Wald unter ihnen sah alles andere als einladend und schön aus. Der Ort, an dem sie sich befanden, strahlte kein Leben und keine Geborgenheit aus. Im Gegenteil kam es ihnen so vor, als wenn hier der Tod sein Unwesen trieb. Instinktiv drückte Antares sein Kind etwas fester an seine Brust. Er war fest entschlossen, den kleinen Wasgo zu beschützen, und zwar mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln, wenn nötig. Dabei würden doch seine Kräfte nicht einmal ausreichen, sich selbst zu beschützen! Vorsichtshalber übergab er seinen Sohn seiner Frau, damit er wenigstens die Hände frei hatte.
    ‚Man kann nie wissen, was alles passieren kann‘, dachte Antares. Er wollte seine geringen Kräfte wenigstens ungehindert einsetzen können, wenn es erforderlich sein sollte, Luziferine zu beschützen.
    Antares war zutiefst verunsichert. Er dachte daran, dass er ständig Gefahr lief, einen Zauber falsch anzuwenden. Viele magische Formeln kannte er schlichtweg gar nicht. Ihm war nur zu bewusst, dass seine magischen Fähigkeiten sehr begrenzt waren und seine Kräfte kaum ausreichten, sich selbst zu beschützen. Wie sollte er da seine Familie schützen! Er fürchtete, dass Wasgo seine Aufgabe später nicht erfüllen könne, weil er, Antares, jämmerlich versagen und seinen Sohn nicht gut ausbilden werde.
    Sicherlich hatte er Zeit, sich einige Fähigkeiten anzueignen, um Wasgo, wenn die Zeit dafür gekommen war, besser unterrichten zu können. Aber was sollte er jetzt tun? Jetzt brauchte er das Wissen über die magischen Kräfte, damit er sich gegen die bösen Wesen und Geister verteidigen konnte. Er spürte, wie große Angst ihn befiel. Unwillkürlich dachte er an die Riesenwespe und an seinen verpfuschten Zauber. Und passierten ihm nicht ständig solche Missgeschicke?
    Mit einem Mal spürte Antares Augen auf sich gerichtet. So sehr er sich auch bemühte, er konnte niemanden sehen, aber doch fühlte er sich beobachtet. Schon kam wieder seine Angst. Tod und Verderbnis herrschten an diesem Ort. Es roch nach Verwesung und Unrat. Der Waldrand schien nur aus toten Bäumen und Sträuchern zu bestehen. Die Dunkelheit, die überall auf der Welt herrschte, seit Jodaryon durch Bossus gefangengesetzt war, schien hier noch undurchdringlicher zu sein. Nur mit Mühe vermochte Antares, seine eigene Hand wahrzunehmen.
    Vor der kleinen Familie befand sich eine Höhle, die aussah, als sei sie ins Bergmassiv eingemeißelt. Das Gestein erhob sich über ihre Köpfe hinweg in beeindruckender Höhe. Dieser Fels, der völlig frei von Pflanzen war, hatte Ähnlichkeit mit einem überdimensionalen Kopf. Antares suchte das Felsmassiv, das aus Granit bestand, mit den Augen ab und fand den Eingang zur Höhle.
    Plötzlich knackte es laut hinter ihm im verdorrten Gesträuch. Mit einem Ruck fuhr Antares herum. Mit unbeschreiblichem Schrecken erkannte er eine riesige schwarze Schlange, die sich ihm in Angriffsstellung näherte. Wo kam die auf einmal her? Wie in Zeitlupe nahm er wahr, dass sie mit ihren fürchterlichen Zähnen immer näher kam. Zehntelsekunden dehnten sich endlos, sie kamen Antares vor wie Stunden. Fieberhaft arbeitete sein Hirn, um einen wirksamen Zauber zu

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