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Die ewige Nacht: Die Legende von Wasgo (German Edition)

Die ewige Nacht: Die Legende von Wasgo (German Edition)

Titel: Die ewige Nacht: Die Legende von Wasgo (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Rusch
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finden. Ohne den wären er und seine Familie und die gesamte Welt endgültig verloren. Schon sah er vor seinen Augen sein ganzes Leben wie in einem Film vorbeisausen.
    Immer näher und näher kam die Schlange. Ihre Zunge schoss wie ein todbringendes Schwert aus ihrem Maul heraus und Antares entgegen. Der war vor Angst wie gelähmt. Nicht um sich hatte er Angst, das registrierte er erstaunt. Er hatte Angst um seine Frau und um sein Kind. Er fürchtete um Wasgos Mission. Wenn dem Jungen etwas passieren sollte, konnte sich die Prophezeiung zur Rettung Jodaryons und der Welt nicht erfüllen. Außerdem gehörte nun einmal ein Kind zu seiner Mutter. Selbstvorwürfe kamen in ihm hoch: Du Versager, du lausiger Zauberer, nicht einmal mit dieser Schlange kannst du es aufnehmen! Jetzt war ihm das Reptil bis auf einen Meter nahe gekommen. Ihr Kopf schnellte vor. Deutlicher als je zuvor erkannte Antares in ihrem Maul die Zähne. ‚Gleich wird sie zubeißen, gleich wird sie mich erwischen!‘, fuhr es ihm durch den Kopf. Schon war es ihm, als spürte er die Zähne des Ungeheuers in sich eindringen.
    Da fiel ihm der ersehnte Zauber ein. ‚Hoffentlich ist es nicht zu spät‘, dachte er. Mit einem letzten Blick auf Luziferine und Wasgo, sie waren die liebsten Menschen, die er je in seinem Leben hatte, nahm er eine Abwehrstellung ein und murmelt eine Formel. Im selben Augenblick schnellte der Kopf der Schlange nach vorn. ‚Das war es dann, jetzt ist es gleich vorbei‘, wurde ihm bewusst. Aber was war das? Aus dem Nichts schien sich ein unsichtbarer Schutzschild zwischen ihm und der Schlange aufgebaut zu haben. Das Tier knallte mit seinem Kopf gegen etwas, das man nicht sah.
    Er spürte noch etwas. Es konnte nicht die Schlange sein, die ihn beobachtet hatte. Da war noch etwas oder jemand anderes, von dem er beobachtet wurde. Erneut breitete sich in seinem Körper Angst aus.
    Luziferine spürte ebenso wie ihr Mann, wie feindlich dieser Ort ihnen gesonnen war. Auch sie bekam es mit der Angst zu tun. Zweifel überkamen sie, ob es richtig war, an diesem Ort Zuflucht und Geborgenheit zu suchen, um Wasgo in Ruhe und mit viel Liebe aufziehen und ausbilden zu können. Plötzlich war sie sich nicht mehr sicher, ob es überhaupt einen Platz auf dieser Welt gab, an dem sie ihren Sohn zu einem tatkräftigen, verantwortungsvollen jungen Mann erziehen konnten. Immerhin musste der Junge mit einem Schwert umgehen können und er musste das Zaubern erlernen. Lesen und schreiben sollte er ebenso können.
    Aus den Augenwinkeln sah sie die schwarze Riesenschlange auf ihren Mann zuschießen. Gefährlich sahen ihre Zähne aus, die zum Biss bereit waren. Antares riss seine rechte Hand nach vorne, der Schlange entgegen. Seine Hand zeigte gerade in die Höhe, die Finger hatte er zusammengepresst. Die Beine hatte er etwas gespreizt, um mehr Standfestigkeit zu bekommen. Die Schlange prallte gegen einen unsichtbaren Schild. Antares blieb in der von ihm eingenommenen Position zum Kampf gegen die Riesenschlange stehen und konnte sehen, wie der Kopf des Ungeheuers gegen diesen aus dem Nichts entstandenen unsichtbaren Schutzschild knallte. Die Zunge der Schlange wurde dabei gefährlich gequetscht. Die Zähne des Ungetüms brachen und fielen zu Boden. Dort, wo sie den Erdboden berührten, entstand sofort ein dichter Nebel. Es sah aus, als wenn Wasser verdampfte. Nur waren es die Zähne der Riesenschlange, die auf diese Art vom Erdboden vertilgt wurden. Die Zähne der Schlange lösten sich einfach auf und verschwanden.
    Antares, aber auch Luziferine konnten den Schmerzensschrei der Schlange hören. Wasgo verzog schmerzverzerrt sein kleines schönes Gesichtchen und begann zu weinen. Luziferine wiegte das greinende Kind und beruhigte es mit leisen sanften Worten. Tatsächlich beruhigte sich der Säugling und lächelte seiner Mutter entgegen. Die herzte daraufhin das Kind und bemerkte nicht, was nun geschah.
    Die Schlange ergriff mit Wehgeschrei die Flucht. Über Luziferine und Antares verdunkelte sich für einen kurzen Augenblick der nachtschwarze Himmel zu völliger Dunkelheit. Die kleine Familie konnte nichts erkennen. Antares war gerade dabei, seine Angriffshaltung, die er der Schlange wegen eingenommen hatte, aufzugeben. Doch drohte ihm und seiner Familie schon wieder erneute Gefahr, dieses Mal aus der Luft. Antares verlangte von Luziferine, dass sie sich hinter ihm stellte und auf Wasgo aufpasste.
    Ein riesiger schwarzer Vogel flog über sie hinweg und landete

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