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Die ewige Prinzessin: Historischer Roman (German Edition)

Die ewige Prinzessin: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Die ewige Prinzessin: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philippa Gregory
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und besorgt aus. Harry dagegen ist jung und leichtsinnig, er liebt Luxus und feine Kleider. Vielleicht bin ich in seinen Augen nur eine arme Frau, eine Last für seine Familie, eine bleiche Witwe, ein Geist an der festlichen Tafel. Er ist ein verwöhnter Junge, er könnte eine Rechtfertigung finden, um seiner Pflicht zu entgehen. Er ist eitel und leichtsinnig und könnte mich ohne Weiteres fortschicken.
    Aber ich muss bleiben. Wenn ich fortgehe, wird er mich im Nu vergessen, wenigstens das weiß ich mit Sicherheit. Ich muss bleiben.
 
***
 
    Fuensalida war vor den Kronrat geladen worden. Hoch erhobenen Hauptes betrat er den Saal, mit der sicheren Ahnung, dass er unverzüglich das Land verlassen und die unerwünschte Infantin mitnehmen sollte. Mit dem Hochmut des spanischen Granden, der die Ratsmitglieder in der Vergangenheit oft geärgert hatte, schritt er durch den Saal und gelangte vor den Tisch des Rates. Die Minister des neuen Königs saßen dort versammelt, und genau in der Mitte war ihm ein Platz freigehalten worden. Fuensalida kam sich vor wie ein Knabe, der vor seine Lehrer zitiert wird, um eine Strafpredigt zu hören.
    »Vielleicht sollte ich damit beginnen, den Herren die derzeitige Lage der Prinzessin von Wales zu erläutern«, begann er ein wenig verzagt. »Die zweite Hälfte der Mitgift wird an einem sicheren Ort außer Landes aufbewahrt und kann sofort ...«
    »Die Mitgift interessiert uns nicht«, fiel ihm einer der Räte ins Wort.
    »Nein?«, fragte Fuensalida erstaunt. »Aber das Tafelsilber der Prinzessin?«
    »Der König möchte sich seiner Verlobten gegenüber großzügig zeigen.«
    »Seiner Verlobten?«, stammelte der Gesandte.
    »Von höchster Wichtigkeit ist derzeit die wachsende Macht des Königs von Frankreich und seine gefährlichen Expansionsbestrebungen in Europa. Seit Agincourt beobachten wir diese Entwicklung. Der König ist bemüht, Englands Macht wiederherzustellen. Und da wir nun mit Henry einen so prächtigen jungen König haben, können wir England wieder mächtig machen. Die Sicherheit des Reiches hängt von einem Dreibund zwischen Spanien und England und dem Kaiser ab. Der junge König ist der Ansicht, dass seine Hochzeit mit der Infantin ihm die Unterstützung des Aragónesischen Königs sichert. Darin liegt er doch richtig, nicht wahr?«
    »Natürlich«, erwiderte Fuensalida, dem der Kopf schwirrte. »Aber das Tafelsilber ...«
    »Das Tafelsilber interessiert hier nicht«, wiederholte einer der Ratgeber.
    »Ich dachte, ihre Besitztümer seien ...«
    »Das spielt keine Rolle mehr.«
    »Ich muss ihr unverzüglich diese ... Veränderung ... ihres Schicksals mitteilen.«
    Die Ratsmitglieder erhoben sich. »Bitte tut das.«
    »Ich kehre zurück, wenn ich ... äh ... mit ihr gesprochen habe.« Nutzlos, dachte Fuensalida, ihnen zu erzählen, dass die Prinzessin so wütend auf ihn gewesen war, dass er nicht sicher sein konnte, von ihr empfangen zu werden.
    Fast taumelnd verließ er den Saal und wäre vor der Tür beinahe mit dem jungen Prinzen zusammengestoßen. Der junge Mann, noch keine achtzehn Jahre alt, strahlte vor Freude. »Botschafter!«
    Fuensalida wich zurück und beugte das Knie. »Euer Gnaden! Ich ... mein Beileid zum Tode Eures ...«
    »Ja, ja.« Der junge Prinz verscheuchte die Beileidsbezeugung mit einer Handbewegung. Er schaffte es nicht, seiner Miene den nötigen Ernst zu verleihen. Stattdessen strahlte er über das ganze Gesicht. In den letzten Monaten war er noch ein Stück gewachsen. »Würdet Ihr bitte der Prinzessin mitteilen, es sei mein Wunsch, dass unsere Hochzeit so bald wie möglich stattfindet.«
    Fuensalida ertappte sich dabei, wie er mit trockenem Munde stammelte. »N-natürlich, Sire.«
    »Ich gebe ihr Nachricht, damit sie Euch empfängt«, sagte der junge Mann großzügig. Er kicherte. »Ich weiß, dass sie Euch ihre Gunst entzogen hat. Sie will Euch nicht sehen, aber ich denke, dass sie um meinetwillen eine Ausnahme machen wird.«
    »Ich danke Euch«, war alles, was der Gesandte herausbrachte. Der Prinz bedeutete ihm leutselig, sich zu erheben. Fuensalida machte sich auf den Weg zu den Gemächern der Prinzessin. Schwer würde es den Spaniern fallen, die Großzügigkeit dieses neuen englischen Königs zu vergelten, dachte er.
 
***
 
    Catalina ließ ihren Botschafter fast eine Stunde lang warten, bevor sie ihn empfing. Fuensalida konnte nicht umhin, ihre Selbstbeherrschung zu bewundern. Ruhig hatte sie die Uhr beobachtet, während der Mann, der über

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